Klick auf das Kreuzchen um das hier auszublenden ->


 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Sammlung von Erfahrungsberichten mit Psychopharmaka.
LinLina
Moderatorenteam
Beiträge: 6825
Registriert: 14.09.2015 16:20
Hat sich bedankt: 877 Mal
Danksagung erhalten: 674 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von LinLina »

Hallo :-)

Ich hab es schon in meinem Thread gepostet, aber nun auch nochmal hier mein heutiges "Erfolgserlebnis" in Bezug auf Anerkennung von Absetzproblematik:

Gerade war ich bei meiner Hausärztin.

Es war eigentlich super, ich habe ihr erneut von meinen schweren Absetzsymptomen berichtet, und was sagt sie da - "ja, ich habe gerade letztens darüber im Arzneimitteltelegramm gelesen, das ist noch gar nicht lange her. Und dass es häufig mit der Grunderkrankung verwechselt wird"

und sie meinte noch sie erlebte es schon häufiger, dass ihre Patienten nach dem Absetzen in "ein Tief" fallen - das wäre dann aber nicht die zugrundeliegende Depression sondern wahrscheinlich hätten sie zu schnell abgesetzt

:party2: :party2: :party2: juhu :party2: :party2: :party2:

das ist das erste mal dass sie sowas in der Richtung sagt (ich bin seit ca. 2 Jahren bei ihr in Behandlung, das Mirtazapin nahm ich da bereits und war gerade im Benzo-Entzug als ich das erste mal zu ihr kam).

Liebe Grüße
Lina
Im Absetzprozess seit 2014: Lorazepam (Benzo) erfolgreich abgesetzt. Mirtazapin aktuell (seit Sommer 2018) 0,005 mg.

Ich bin zur Zeit nicht im Forum aktiv. Bei Fragen und Bitten an das Team an padma, Ululu69 oder murmeline wenden.

Hinweis: Alle meine Aussagen dienen der allgemeinen Information und begründen sich auf Erfahrungswerte - meine eigenen, und die anderer Betroffener - und die wenigen bekannten Studien zur Absetzproblematik. Ich bin weder Ärztin noch Psychologin. Meine Erfahrungen und Tipps sind daher keine medizinische Beratung und können eine solche nicht ersetzen.
Arianrhod
Beiträge: 1938
Registriert: 15.11.2015 15:16
Hat sich bedankt: 377 Mal
Danksagung erhalten: 653 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Arianrhod »

Hallo LinLina,

meine Psychotherapeutin meinte kürzlich, dass Ärzte, die sich ab und an mal weiterbilden und Fachliteratur lesen, so etwas auch wissen. Fiel mir ein, weil du sagtest, deine Ärztin liest das Arzneimitteltelegramm.
Die die keine Ahnung haben, sind dann fachlich eben....nun ja....

liebe Grüße Arian
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

Zuerst einmonatige Behandlung mit diversen Antidepressiva: Doxepin, Mirtazipin, Sulprid,
hypomane Reaktion
wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


Verschiedene Diagnosen: schizoaffektive Psychose, Depression, bipolare Störung, Schizophrenie, dissoziative Identitätsstörung


Erst 2 Jahre Behandlung mit Amisulprid . Zu schnell auf eigene Faust abgesetzt.
Schwere Supersensitivitätspsychose .

Einstellen auf verschiedene Neuroleptika: Haloperidol, Quetiapin, Olanzapin, Risperidon, Paliperidon, Aripiprazol
Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

jahrelang , vieles gleichzeitig und in höchster Dosierung.
u.a. Berentung, 60 kg Gewichtszunahme
seit 2012 Ausschleichen von 800 mg Quetiapin retard innerhalb von 2 Jahren.
Meinen Absetzbericht findet man hier:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 47#p120447
Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

Ich weiß mittlerweile 2019 , dass ich Asperger- Autistin bin .
Mockingjay
Beiträge: 306
Registriert: 11.08.2016 09:28
Hat sich bedankt: 54 Mal
Danksagung erhalten: 31 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Mockingjay »

Mockingjay hat geschrieben:Hallo Padma

Komme grad vom Doc. Und oh Wunder - er weiss nicht nur über die Absetzprobleme bzw. Abhänigkeit von Langzeit-Usern Bescheid, er hat sogar solche Patienten kennengelernt in seiner Praxis- und Kliniktätigkei. Jemand der sich auskennt damit - und mir so adäquat helfen kann. Leider sei das ganze wissenschaftlich noch nicht gut erforscht. Er hat aber Erfahrung mit protrahierten Entzügen, und er riet mir exakt das, was Ihr hier im Forum schreibt. In meinem konkreten Fall also 1mg Schritte alle 6-8 Wochen, also genau das, was Du mir vorschlugst.

http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 48#p168648
Meine Geschichte: viewtopic.php?f=18&t=11927

-------------------------------------------------------------------------------------------
Absetztagebuch:
Fluoxetin ab 2002 10mg (Angststörung), 2004 kaltes Absetzen ohne Probleme. 2000-2007 Drogenkonsum. Ab 2006 Wiederbeginn mit 20mg. Diagnose Borderline. Ab 2008 etliche gescheiterte Absetzversuche.
2016-2018:
Juni 2016 direkt von 20 auf 15mg -> schwere Probleme nach 2-3 Monaten, wieder aufdosiert.
Neuer Versuch ab Januar 2017 mit 1mg Schritten bis auf 10mg ab September 2017. 6 Monate Absetzpause.
Ab 18.04.2018 wieder rauf auf 15mg wegen akuter Suizidgefahr aufgrund neuer Jobsitutation. Anfang Juni während stationärem Aufenhalt auf 20mg und Abbruch des Absetzversuches bis auf weiteres. Seit Mai 2018 nicht mehr berufstätig. Beginn Abklärng Frührente (IV).
2019:
05.02. Reduktion auf 15mg.
Jahrgang 1974.
Murmeline
Moderatorenteam
Beiträge: 16481
Registriert: 11.01.2015 13:50
Hat sich bedankt: 843 Mal
Danksagung erhalten: 2773 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Sabine S. :)
Ich hatte jetzt endlich nach Monaten einen Termin bei einem Psychiater. Auch dieser meint, genau wie Ihr hier, langsamer. Ich soll mindestens 4 Wochen bei 50 mg bleiben und nur wenn es dann nicht besser ist weiter reduzieren. Ich war erstaunt, so ein Ratschlag von Ihm zu bekommen. Da ich viel gelesen habe über Psychiater und Ihre Unkenntnis.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 81#p170281
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
Hinweis: Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dein Behandler nimmt Absetzproblematik nicht ernst? Das geht anderen auch so, siehe hier
Einer Deiner Ärzte erkennt Probleme mit Psychopharmaka an? Dann berichte doch hier
Murmeline
Moderatorenteam
Beiträge: 16481
Registriert: 11.01.2015 13:50
Hat sich bedankt: 843 Mal
Danksagung erhalten: 2773 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

MaggieSmalls
Am Mittwoch war ich bei meiner Psychiaterin, um mir ein neues Rezept zu holen.
Sie bestätigte mir ebenfalls meine Absetzsymptome, meinte allerdings auch, dass sie wenige kennt die mit solch starken Nebwenwirkungen zu kämpfen haben. Sie sagte aber direkt im Anschluss auch, dass Sie kein Paroxetin verschreibt und mir dieses auch nie empfohlen hätte.
Ihr ist es auch bekannt, wie schwer es ist Paroxetin abzusetzen, versichterte mir aber trotzdem das ich es schaffen werde. Das tut natürlich erstmal gut zu hören.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 11#p171111
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
Hinweis: Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dein Behandler nimmt Absetzproblematik nicht ernst? Das geht anderen auch so, siehe hier
Einer Deiner Ärzte erkennt Probleme mit Psychopharmaka an? Dann berichte doch hier
padma
Moderatorenteam
Beiträge: 25740
Registriert: 06.01.2013 17:04
Hat sich bedankt: 2439 Mal
Danksagung erhalten: 1511 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von padma »

Filzblume:
Heute war ich mal bei einem ganz anderen Arzt. Jemand bei dem ich weiß, dass er die Meinung "weniger ist mehr" vertritt. Habe ihm die Sache geschildert und habe auch die Daten der Fluspi-Gabe und den Pausen mit Daten wenn es mir schlecht ging verglichen. Er selbst hat ganz klar gesagt, dass damit viele Menschen zu kämpfen haben und es auf jeden Fall Absetzungssymptome gibt. Dann bekommen sie einfach wieder das Medikament mit dem Spruch "das ist ihr Krankheitsbild", das Medikament wirkt und alles ist gut. Er hat gesagt "es funktioniert einfach und das ist das Ding".

Er sagte auch, dass bei allen Medikamenten, die ins Nervensystem eingreifen nach einer langen Einnahmezeit Absetzungssymptome gibt. Bei dem einen Menschen stärker, bei dem anderen nicht so stark. Mal kürzer, mal länger. Ihm ist das ganz klar und ist auch der Meinung, dass ich jetzt bloß nichts mehr drauf packen soll und der Weg vom Fluoxetin in dem Abfall der absolut richtige Weg war.
Murmeline
Moderatorenteam
Beiträge: 16481
Registriert: 11.01.2015 13:50
Hat sich bedankt: 843 Mal
Danksagung erhalten: 2773 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Diane :)
Ich muss sagen,das ich wirklich viel Kontakt mit den unterschiedlichsten Ärzten hatte in dem letzten halben Jahr.

An eines kann ich mich gut erinnern. Ich war in der Klinik u hatte starke Entzugssymptome. Ich wollte Hilfe u Untersuchungen. Es kam ein Psychologe der Bereitschaft hatte. Wir redeten lang. Bestimmt 1h. Ich erklärte ihm alles und zum Schluss fragte ich ihm: " Blenden wir kurz alles aus. Nur ich und Sie. Sie kennen die Wucht der Medis. Ich weiss, das es mir vor den medis nie so erging u ich weiss, das ich in einen Entzug stecke. Was würden Sie mir raten,soll ich die angesetzten Medis nehmen o abwarten?" Er schaute durch den Raum, kam mir ein Stück näher u sagte mit leiser Stimme " Sie haben vor 8 Wochen abgesetzt? Warten Sie noch 6 bis 8 Wochen, dann wird es besser. Nehmen Sie nichts und wenn, dann nur ganz minimal Lyrica, da es auch gegen Entzüge eingesetzt wird, aber nicht länger als 3 Wochen u nur, wenn Ihre Symptome sich verschlechtern"..... und dann ging er, er lächelte noch kurz u meinte "solch ein Gespräch hat ich noch nie,danke."
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 10#p171610
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
Hinweis: Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dein Behandler nimmt Absetzproblematik nicht ernst? Das geht anderen auch so, siehe hier
Einer Deiner Ärzte erkennt Probleme mit Psychopharmaka an? Dann berichte doch hier
Mockingjay
Beiträge: 306
Registriert: 11.08.2016 09:28
Hat sich bedankt: 54 Mal
Danksagung erhalten: 31 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Mockingjay »

Ich habe kürzlich meinem Bruder diskutiert, der selber von Zoloft (mit langsamem Ausschleichen) weggekommen ist. Dann habe ich unter Wikipedia nachgeschaut und folgenden Satz entdeckt. Komischerweise steht unter dem Artikel SSRI Absetzsyndrom selber nicht explizit dass es körperlich abhängig macht, auch wenn die Ursache ähnlich beschrieben wird.

Unter dem Wirkstoff Sertralin steht aber ganz klar:
Ein abruptes Absetzen von Sertralin kann zu Symptomen wie Agitation, Schwindel, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Parästhesien, Erregung, Angst, Konfusion, Tremor, Übelkeit und Schwitzen führen. Um dies zu vermeiden, wird ein Ausschleichen der Therapie empfohlen. Die beschriebenen Symptome sind nicht Zeichen einer psychischen Suchtentwicklung,[38] sondern resultieren aus der körperlichen Abhängigkeit in Folge der Downregulation der Serotonin-Rezeptoren.
Ich finde das eben doch noch wichtig, dass so schwarz auf weiss zu lesen, da Sertralin ja auch ein SSRI ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sertralin


LG
MJ
Meine Geschichte: viewtopic.php?f=18&t=11927

-------------------------------------------------------------------------------------------
Absetztagebuch:
Fluoxetin ab 2002 10mg (Angststörung), 2004 kaltes Absetzen ohne Probleme. 2000-2007 Drogenkonsum. Ab 2006 Wiederbeginn mit 20mg. Diagnose Borderline. Ab 2008 etliche gescheiterte Absetzversuche.
2016-2018:
Juni 2016 direkt von 20 auf 15mg -> schwere Probleme nach 2-3 Monaten, wieder aufdosiert.
Neuer Versuch ab Januar 2017 mit 1mg Schritten bis auf 10mg ab September 2017. 6 Monate Absetzpause.
Ab 18.04.2018 wieder rauf auf 15mg wegen akuter Suizidgefahr aufgrund neuer Jobsitutation. Anfang Juni während stationärem Aufenhalt auf 20mg und Abbruch des Absetzversuches bis auf weiteres. Seit Mai 2018 nicht mehr berufstätig. Beginn Abklärng Frührente (IV).
2019:
05.02. Reduktion auf 15mg.
Jahrgang 1974.
Murmeline
Moderatorenteam
Beiträge: 16481
Registriert: 11.01.2015 13:50
Hat sich bedankt: 843 Mal
Danksagung erhalten: 2773 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Aus einem Erfahrungsbericht von Marlene :)
Glücklicherweise habe ich im Zuge meiner Auseinandersetzung mit dem Thema durchaus auch Ärzte gefunden, die mir meine Theorien bestätigt haben. Das Nervensystem kann durchschnittlich 1,5 Jahre brauchen, um seine natürliche Balance wieder herzustellen.
http://kopfzirkus.at/home/2017/1/1/317r ... tfw7rg2028
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
Hinweis: Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dein Behandler nimmt Absetzproblematik nicht ernst? Das geht anderen auch so, siehe hier
Einer Deiner Ärzte erkennt Probleme mit Psychopharmaka an? Dann berichte doch hier
Murmeline
Moderatorenteam
Beiträge: 16481
Registriert: 11.01.2015 13:50
Hat sich bedankt: 843 Mal
Danksagung erhalten: 2773 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Pingu :)
Was ich auch sehr gut an diese Klinik finde,das Ärzte und Patient auf Augenhöhe sind und nichts muss und alles kann. Echter glücksgriff, übrigens Absetzsymptome sind bekannt, und es wurde mir geglaubt wo ich erzählte wie die letzten Monate waren.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 26#p176326
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
Hinweis: Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dein Behandler nimmt Absetzproblematik nicht ernst? Das geht anderen auch so, siehe hier
Einer Deiner Ärzte erkennt Probleme mit Psychopharmaka an? Dann berichte doch hier
Arianrhod
Beiträge: 1938
Registriert: 15.11.2015 15:16
Hat sich bedankt: 377 Mal
Danksagung erhalten: 653 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Arianrhod »

Heute kam ich mit der Neurologin/ Schmerztherapeutin auf das Thema "Antidepressiva". In der Schmerztherapie werden sie eingesetzt, wenn auch in viel geringeren Dosierungen als in der Psychiatrie, beispielsweise 37.5 mg Venlafaxin anstatt 150mg. Ich fragte nach der Absetzproblematik. Ohne zu zögern bestätigte sie mir, dass viele Patienten unter Absetzschwierigkeiten leiden , und ihr Tipp zu Venlafaxin war dann auch, die Kapseln zu öffnen und die Pellets abzuzählen. Ich dachte bei mir, das hätte auch hier stehen können. Also: Neurologen , wenn sie keine Psychiater sind, sind sehr vorsichtig mit Psychopharmaka.
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

Zuerst einmonatige Behandlung mit diversen Antidepressiva: Doxepin, Mirtazipin, Sulprid,
hypomane Reaktion
wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


Verschiedene Diagnosen: schizoaffektive Psychose, Depression, bipolare Störung, Schizophrenie, dissoziative Identitätsstörung


Erst 2 Jahre Behandlung mit Amisulprid . Zu schnell auf eigene Faust abgesetzt.
Schwere Supersensitivitätspsychose .

Einstellen auf verschiedene Neuroleptika: Haloperidol, Quetiapin, Olanzapin, Risperidon, Paliperidon, Aripiprazol
Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

jahrelang , vieles gleichzeitig und in höchster Dosierung.
u.a. Berentung, 60 kg Gewichtszunahme
seit 2012 Ausschleichen von 800 mg Quetiapin retard innerhalb von 2 Jahren.
Meinen Absetzbericht findet man hier:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 47#p120447
Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

Ich weiß mittlerweile 2019 , dass ich Asperger- Autistin bin .
Mockingjay
Beiträge: 306
Registriert: 11.08.2016 09:28
Hat sich bedankt: 54 Mal
Danksagung erhalten: 31 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Mockingjay »

Hallo,

für alle die eine Erklärung dafür suchen, warum sie nur minime Reduktionsschritte machen können, ich habe sie heute vom Doc bekommen.

Es kommt auf die Verstoffwechselung drauf an, bei manchen (und sicher besonders bei Hypothyreose auch wenn substituiert) ist diese sehr langsam, und daher auch die Verzögerung der Absetzsymptome und das sensible Ansprechen auf die Reduktionsschritte - unabhängig von der Dauer der PP-Einnahme vorher.

LG
MJ
Zuletzt geändert von Mockingjay am 26.01.2017 21:04, insgesamt 1-mal geändert.
Meine Geschichte: viewtopic.php?f=18&t=11927

-------------------------------------------------------------------------------------------
Absetztagebuch:
Fluoxetin ab 2002 10mg (Angststörung), 2004 kaltes Absetzen ohne Probleme. 2000-2007 Drogenkonsum. Ab 2006 Wiederbeginn mit 20mg. Diagnose Borderline. Ab 2008 etliche gescheiterte Absetzversuche.
2016-2018:
Juni 2016 direkt von 20 auf 15mg -> schwere Probleme nach 2-3 Monaten, wieder aufdosiert.
Neuer Versuch ab Januar 2017 mit 1mg Schritten bis auf 10mg ab September 2017. 6 Monate Absetzpause.
Ab 18.04.2018 wieder rauf auf 15mg wegen akuter Suizidgefahr aufgrund neuer Jobsitutation. Anfang Juni während stationärem Aufenhalt auf 20mg und Abbruch des Absetzversuches bis auf weiteres. Seit Mai 2018 nicht mehr berufstätig. Beginn Abklärng Frührente (IV).
2019:
05.02. Reduktion auf 15mg.
Jahrgang 1974.
Murmeline
Moderatorenteam
Beiträge: 16481
Registriert: 11.01.2015 13:50
Hat sich bedankt: 843 Mal
Danksagung erhalten: 2773 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Nietzsche-Ente :)
Meiner Zahnärztin war immerhin bekannt, dass Psychopharmaka Zähne und Zahnfleisch schädigen können.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 68#p167168
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
Hinweis: Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dein Behandler nimmt Absetzproblematik nicht ernst? Das geht anderen auch so, siehe hier
Einer Deiner Ärzte erkennt Probleme mit Psychopharmaka an? Dann berichte doch hier
Murmeline
Moderatorenteam
Beiträge: 16481
Registriert: 11.01.2015 13:50
Hat sich bedankt: 843 Mal
Danksagung erhalten: 2773 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Carmen Allegra :)
Beim Schwindel dagegen ist sie (die HNO-Ärztin) schon der Meinung, dass es von den ADs auch in sehr kleinen Dosierungen kommen kann.

Eine ähnliche Meinung hat übrigens auch mein Frauenarzt.
Jedenfalls er ist auch der Meinung, dass ich die ADs unbedingt weg bekommen sollen. Sind nicht gerade gut für den Körper und können massive Probleme machen. Er hat mir auch gesagt, dass ein Körper ca. 3 bis 4 Monate benötigt um nach dem Absetzen wieder halbwegs normal zu funktionieren. Das habe ich bisher noch von keinem Arzt gehört. Geschweige denn von einem Frauenarzt.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 27#p177227
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
Hinweis: Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dein Behandler nimmt Absetzproblematik nicht ernst? Das geht anderen auch so, siehe hier
Einer Deiner Ärzte erkennt Probleme mit Psychopharmaka an? Dann berichte doch hier
Arianrhod
Beiträge: 1938
Registriert: 15.11.2015 15:16
Hat sich bedankt: 377 Mal
Danksagung erhalten: 653 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Arianrhod »

Heute habe ich nochmals meinen anderen Neurologen zum Thema AD gefragt und er sagte sinngemäß folgendes:
- AD machen eindeutig körperlich abhängig. Noch vor 5 Jahren war man anderer Ansicht, doch wer heutzutage immer noch die Meinung vertritt, diese Medikamente machen nicht abhängig, hat keine Fortbildungen gemacht / befindet sich nicht auf der Höhe der Forschung.
- Wenn man schon AD verordnet, soll es nicht nur selbstverständlich sein, langsam einzuschleichen, sondern auch dem Patienten dabei zu helfen, die Medikamente wieder auszuschleichen. Da oft nicht die richtigen Dosierungen zur Verfügung stehen, ist der Arzt gefragt, Kapseln umpacken zu lassen oder Tropfen aufzuschreiben.
- Ein Ausschleichversuch sollte gemacht werden, wenn es dem Patienten wieder besser geht und er keine Medikamente mehr nehmen will.
- Leider kümmern sich Psychiater um das Thema zu wenig. In psychiatrischen Kliniken werden de fakto niemals Medikamente ganz ausgeschlichen und wenn ja, dann weil man ein anderes einschleichen möchte - das heißt, die dortigen Psychiater haben keine Erfahrung. Aber auch ambulante Psychiater beraten ihre Patienten nicht..
- Er persönlich glaubt kaum , dass man Absetzsymptome mit der Grundkrankheit verwechseln kann. Typisch in seiner Praxis ist, dass die Patienten Symptome schildern, die sie vorher gar nicht hatten. Beispielsweise treten unangenehme Körperempfindungen und Ängste auf , während es zuvor nur rein depressive Symptome gab.


Ich bin diesem Neurologen dankbar dafür, dass er sich die Zeit genommen hat, mir dieses Thema zu erklären. Natürlich bestätigt es mich auch. Ich war schon vor 10 Jahren zu demn Schluss gekommen, Entzugssymptome zu haben - damals hat das noch kein Arzt geglaubt. Daher ist die Aufklärungsarbeit und die Hilfe, die hier in diesem Forum geleistet wird, sooo wichtig. Ich hoffe, dass immer mehr Ärzte so denken und aufgeklärt werden, dass es vielleicht in 10 Jahren solche Fälle mit grauenhaften Entzugserlebnissen gar nicht mehr gibt .

liebe Grüße Arian
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

Zuerst einmonatige Behandlung mit diversen Antidepressiva: Doxepin, Mirtazipin, Sulprid,
hypomane Reaktion
wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


Verschiedene Diagnosen: schizoaffektive Psychose, Depression, bipolare Störung, Schizophrenie, dissoziative Identitätsstörung


Erst 2 Jahre Behandlung mit Amisulprid . Zu schnell auf eigene Faust abgesetzt.
Schwere Supersensitivitätspsychose .

Einstellen auf verschiedene Neuroleptika: Haloperidol, Quetiapin, Olanzapin, Risperidon, Paliperidon, Aripiprazol
Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

jahrelang , vieles gleichzeitig und in höchster Dosierung.
u.a. Berentung, 60 kg Gewichtszunahme
seit 2012 Ausschleichen von 800 mg Quetiapin retard innerhalb von 2 Jahren.
Meinen Absetzbericht findet man hier:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 47#p120447
Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

Ich weiß mittlerweile 2019 , dass ich Asperger- Autistin bin .
Murmeline
Moderatorenteam
Beiträge: 16481
Registriert: 11.01.2015 13:50
Hat sich bedankt: 843 Mal
Danksagung erhalten: 2773 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Arian,

ein herzliches Danke, dass Du bei Deinen ganzen Ärzten nachfragst und die Aussagen hier mit uns teilst!
Graswurzelbewegung von unten geht gemeinsam am besten!

Murmeline
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
Hinweis: Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dein Behandler nimmt Absetzproblematik nicht ernst? Das geht anderen auch so, siehe hier
Einer Deiner Ärzte erkennt Probleme mit Psychopharmaka an? Dann berichte doch hier
Jamie
Moderatorenteam
Beiträge: 20608
Registriert: 04.02.2013 22:37
Hat sich bedankt: 1457 Mal
Danksagung erhalten: 2378 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Jamie »

Hallo Filzblume
Zur Info für das Forum: Ich habe an diesem Wochenende 16 Neurologen mit der Thematik Absetzproblematik angeschrieben - und zwar auf Papier mit Umschlag und Briefmarke(Jawoll!!). Ich bin gespannt, wer sich da melden wird und welches Ergebnis ich damit erreichen kann. Ich werde die Ausbeute dem Forum zur Verfügung stellen.
wow, klasse! :fly:

Aber eine Bitte: bitte ausschließlich in anonymisierter Form. Das ist ein heikles Pflaster, auf dem wir uns bewegen und da du die Ärzte vermutlich nicht explizit angefragt hast, ob sie einer Veröffentlichung zustimmen, darf das höchstens ins anonymisierter Form geschehen, wenn überhaupt.
Ich wäre dennoch sehr daran interessiert (andere bestimmt auch).
Ist das ok, wenn wir das im Team intern mal besprechen, ob eine Veröffentlichung infrage kommt?

LG
...........SIGNATUR...............


Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dies ist kein medizinischer Rat. Besprich Entscheidungen über Deine medizinische Versorgung mit einem sachkundigen Arzt / Therapeuten.



:!: mein Erfahrungsbericht (AD absetzen / erzwung. Kaltentzug / SSRI / Akathisie): http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=51&t=12478


Meine PN-Funktion ist deaktiviert. Ich danke für euer Verständnis. Bei dringenden Problemen / Anfragen das Forum betreffend bitte an forenmaster@adfd.org wenden

-----------------------------

Infos ueber mich:
► Text zeigen
Murmeline
Moderatorenteam
Beiträge: 16481
Registriert: 11.01.2015 13:50
Hat sich bedankt: 843 Mal
Danksagung erhalten: 2773 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Nospie :)

Ich habe seit dem Entzug immer wieder Probleme mit dem Zahnfleisch (nicht mit den Zähnen),schlimme
Zahnfleischentzündungen ,Zahnfleischbluten ohne Ende und lockere Zähne.
Seit Oktober letzten Jahres ganz massiv !
Ich kann nur noch weiche Sachen essen,durch festes Kauen bekomme ich extreme Kieferschmerzen,
im Dezember bekam ich zusätzlich vereitertes Zahnfleisch,an 3 Zähnen gleichzeitig !
Es hat 2 Monate geeitert ! Ich war natürlich beim Zahnarzt,er sagte : Alle Zähne in Ordnung,vermutlich durch Immunschwäche
im Entzug ! Ich hatte ihm davon erzählt und er fand es sehr plausibel !
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 19#p178919
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
Hinweis: Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dein Behandler nimmt Absetzproblematik nicht ernst? Das geht anderen auch so, siehe hier
Einer Deiner Ärzte erkennt Probleme mit Psychopharmaka an? Dann berichte doch hier
Murmeline
Moderatorenteam
Beiträge: 16481
Registriert: 11.01.2015 13:50
Hat sich bedankt: 843 Mal
Danksagung erhalten: 2773 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Aus einem Interview mit Peter und Sabine Ansari :)
Wir haben festgestellt, dass auch in der Arztausbildung immer noch ein großes Informationsdefizit besteht. Hilfreich war hier ein Brief aus Wien, den wir von einer Ärztin erhalten haben. Sie war selber von Depressionen betroffen und beklagte, dass ihr während ihres Studiums vermittelt wurde, Antidepressiva wären hochwirksam und hätten keine Nebenwirkungen. Sie entschied sich deswegen die Medikamente einzunehmen, was sie später sehr bereute. Während ihres qualvollen Entzugs konnte sie sechs Monate lang nicht arbeiten. Heute rät sie ihren Patienten von Antidepressiva ab.
http://my-free-mind.at/depression-heute ... ne-ansari/
Murmeline
Moderatorenteam
Beiträge: 16481
Registriert: 11.01.2015 13:50
Hat sich bedankt: 843 Mal
Danksagung erhalten: 2773 Mal

Re: Praktiker in und ausserhalb der Psychiatrie, die Psychopharmaka-Problematiken anerkennen

Beitrag von Murmeline »

Helma :)
Jetzt war ich gestern beim internisten. In meinem Zustand eine qual dort hin zu müssen. Aber die Untersuchungsergebnisse sind überraschend gut. Die extrasystolen sind runter von 2000 auf 650. Der rechtschenkelblock ist verschwunden. Blutwerte sind top. Selbst der erhöhte cholesterin ist wieder im normalbereich. Er sagt ich empfinde die rytmustörungen durch den entzug so schlimm. Ich meinte das glaubt mir doch wieder kein psychater. Er sagt das ist quatsch. Die neurotransmittler brauchen sehr lange um sich zu regenerieren. So seine worte. Sie brauchen nur psychologische Unterstützung. Halten sie durch. Es kann lange dauern aber es ist zu schaffen.
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 86#p179686
Antworten