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Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 15.02.2013 02:35
von Psycho
Am folgenden Montag gibt es in der ARD um 22.45 Uhr eine kritische Reportage über Antidepressiva. Vielleicht für einige Mitglieder ganz interessant!

Re: Info

Verfasst: 15.02.2013 07:22
von nix
Danke für den Hinweis, klingt ja wirklick interessant.

http://www.daserste.de/information/repo ... n-100.html

Zeitungsbericht und Fernsehbeitrag

Verfasst: 17.02.2013 09:49
von flickflauder
Hallo an Alle

ich weiss nicht, ob es hierhin passt:
In der Süddeutschen Zeitung von 16./17. Februar 2013 findet sich auf V2/3 eine Reportage über die Gefährlichkeit von SSRI's. Titel: Die Pille zum Glück. Wie die Pharmaindustrie trickste, um die Zulassung für gefährliche Antidepressiva zu erhalten.

Edit: Link zum Artikel http://www.n-fuchs.de/artikel/Antidepre ... utsche.pdf

Morgen Abend um 22.45 Uhr läuft dann auf ARD die Fernsehreportage mit demselben Titel.

Gut, dass endlich etwas ins Rollen kommt...

Einen schönen Sonntag und Grüsse, flickflauder

Re: Zeitungsbericht und Fernsehbeitrag

Verfasst: 17.02.2013 10:14
von endelee
Danke flickflauder für den hinweis. :hug:

Ja morgen ARD 22:45 "Gefährliche Glückspillen"

und im Anschluss daran um 23:30

" Wege aus der Depression" - Der Kampf gegen eine Volkskrankheit

LG endelee

Re: Info: Doku über ADs (Montag ARD - 22:45 Uhr)

Verfasst: 19.02.2013 08:50
von Oliver
Hallo,

hat's jemand geguckt? Ich habe es aufgenommen und schau es mir heut abend an - bin mal gespannt ...

Grüße
Oliver

Re: Info: Doku über ADs (Montag ARD - 22:45 Uhr)

Verfasst: 19.02.2013 11:45
von nix
Beide Beiträge kann man sich noch 7 Tage in der ARD-Mediathek anschauen, für alle die es verpasst habe. ;)

Hatte sie mir grad angesehen und fand beide Beiträge ziemlich gut & interressant. Lohnt sich auf jeden Fall mal reinzuschaunen!

Re: Info: Doku über ADs (Montag ARD - 22:45 Uhr)

Verfasst: 19.02.2013 19:37
von irat
Dies wurde ja im zweiten Teil erwähnt:

http://www.aphs.ch/d/wissen/nadf/index. ... +blockiert

Den ersten Teil fand ich auch schonungslos offen,leider hat mir gefehlt,dass kein Wort über die Absetzproblematik gefallen ist.

irat

Re: Info: Doku über ADs (Montag ARD - 22:45 Uhr)

Verfasst: 20.02.2013 09:23
von Oliver
Hallo,

ich fand' die Doku sehr gut, aber der Fokus war wirklich ausschließlich auf Suizidalität und erhöhter Aggression. Aber besser als nichts - ich finde es wäre schon viel erreicht, wenn SSRI und Co. nicht mehr so leichtfertig verschrieben würden. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn SSRI und Co. komplett von der Bildfläche verschwinden, aber dafür bringen sie immer noch zu hohe Profite und die nächste Wunderdroge wurde scheinbar noch nicht "entdeckt".

Der Aspekt, den ich besonders gut an der Doku fand, war die Darstellung der Korruption hinter den Kulissen (durch SSRI induzierte Suizidalität und andere Probleme sind den Herstellern seit 30 Jahren bekannt und kamen schon in den Zulassungsstudien zu Tage, wurden aber so gut es ging vertuscht) .

Auch die aggressiven Vermarktungsmethoden, die am Beispiel des amerikanischen Pharmavertreters verdeutlicht wurden, werfen ein interessantes Licht auf das Thema. Diese Show von GSK für ihre Verkäufer war ja wohl einfach nur eklig und es wurde ganz klar, worum es denen bei Paroxetin geht: um unverschämte Profite - den Verkäufern da wurde erzählt, dass sie mit dem Verkauf von Paxil Millionäre werden können.

Mit David Healy und Müller-Oerlinghausen haben sie sich auch tatsächlich kompetente Vertreter der kritischen Seite geholt und nicht irgendwelche Sprachrohre der Pharmaindustrie, die das übliche Geschwurbel von sich geben (wie z.B. dass durch die bessernde Wirkung der Medikamente möglicherweise bereits vorhandene Selbstmordgedanken in die Tat umgesetzt würden). Die Beispiele haben das ganz eindeutig gemacht. Vor allem die deutsche Frau, die SSRI zur Vorbeugung genommen hat und sich nach 7 Tagen vor einen Zug geworfen hat. Sie war vor der Einnahme werde depressiv noch suzidal.

Jetzt wünsche ich mir noch eine ARD Doku über die Absetzproblematik.

Alles Gute
Oliver

Re: Info: Doku über ADs (Montag ARD - 22:45 Uhr)

Verfasst: 20.02.2013 19:49
von carlotta
Hallo Ihr,

ich fand die Doku auch sehr gut, auch den Artikel in der Süddeutschen, der war ja ganz ähnlich gelagert.

Endlich mal was Kritisches zu AD in etwas größerem Stil! :) :!:

Wahrscheinlich ist die Absetzproblematik einfach nicht so spektakulär wie die geschilderten Todes-/Gewaltfälle und daher nicht so interessant für die Öffentlichkeit. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns hier austauschen und als Anlaufstelle für Betroffene eine superwichtige Funktion erfüllen.

Übrigens war neulich im Spiegel auch ein Artikel über inflationäre Diagnosen von sog. Geisteskrankheiten, die natürlich zu haufenweisen Verordnungen von AD etc. führen. Gab dort auch einen kleinen Zusatzartikel zu Gefahren von Neuroleptika. Weiß nicht, ob ich hier verlinken darf... Gebt mal bei Spiegel online "Hirnschwund durch Psychopillen ein" und "Wahnsinn wird normal".

Liebe Grüße :)
Carlotta

Re: Info: Doku über ADs (Montag ARD - 22:45 Uhr)

Verfasst: 20.02.2013 23:40
von Oliver
Weiß nicht, ob ich hier verlinken darf...
Darfst Du :)

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-90638344.html

Alles Gute
Oliver

Re: Info: Doku über ADs (Montag ARD - 22:45 Uhr)

Verfasst: 04.03.2013 16:36
von schroelo
Hallo miteinander,

zuerst einmal möchte ich mich kurz vorstellen.

Mein Name ist Lothar Schröder und ich bin der Witwer der Frau, über deren Suizid in der ARD-Dokumentation berichtet wurde.
Ich war in der Dokumentation nur kurz im Hintergrund der eingespielten Videos zu sehen.
Da ich schon mehrfach im Fernsehen aufgetreten war, unter anderem in der Frontal21 Dokumentation "Das Pharmakartell", sollte diesmal nur die Tochter meiner Frau, Frau Berit Kranz, gezeigt werden und über ihre Mutter erzählen. Ich finde, sie hat das sehr gut gemacht, was ihr auch nach fast acht Jahren nach dem Tod ihrer Mutter nicht leicht gefallen ist.

Auch ich fand die Reportage sehr gut gemacht, insbesondere zu der Korruption in der Branche und zu den Methoden, wie damals Ende der 80er Jahre in Deutschland die Zulassung von Fluctin durch Beeinflussung der Mitglieder der Zulassungskommission erreicht wurde. Hier geht die Reportage in der Süddeutschen Zeitung auch noch weiter als das Fernsehen und nennt auch einige Namen. Damals war Prof. H.J. Möller der Rapporteur der Kommission für die Medikamentengruppe der Antidepressiva und wenn man der Zeitung glauben kann, dann wurde er von Eli Lilly während des Zulassungsverfahrens angesprochen.
Ob hier auch Geld im Spiel war, kann man nur vermuten. Wahrscheinlich ist es damals aber genauso gelaufen, wie auch schon John Virapen in "Das Pharmakartell" vermutet hatte.

Natürlich konnte in den 45 Minuten nicht über alle Fakten zu den Antidepressiva berichtet werden, z.B. über die anderen Nebenwirkungen neben dem erhöhten Suizidrisiko, über die Absetzrproblematik und über die geringe Wirksamkeit. Kaum jemand weiß, dass diese Mittel bei leichten und mittelschweren Depressionen kaum besser wirken als Placebos. Aber dafür hätte eine dreiviertel Stunde bei weitem nicht ausgereicht.

Was auch interessant gewesen wäre, wäre ein Interview mit einem Vertreter der Aufsichtsbehörde oder einem Staatsanwalt. Denn man fragt sich bei alledem ja unweigerlich, wie es denn sein kann, dass die Zulassungsbehörden nicht schon bei der Zulassung entsprechende Warnhinweise zum Suizidrisiko vorgeschrieben haben, da sie doch die Risiken kannten und warum die Pharmaunternehmen in Europa bisher so glimpflich davon gekommen sind. Denn obwohl es auch bei uns nach dem Arzneimittelgesetz strafbar ist, bedenkliche Arzneimittel in Verkehr zu bringen oder nur mit unzureichenden Risikoinformationen, so wurde bisher noch kein Pharmaunternehmen in Europa zur Rechenschaft gezogen oder zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Wie es scheint, sind wir in Europa nur Bürger zweiter Klasse. Was hier passiert, das schreit zum Himmel, doch die Politiker und Aufsichtsbehörden sind auf beiden Ohren taub.
Deswegen ist es erforderlich, dass die Betroffenen und Angehörigen nicht länger schweigen und Antworten von den Verantwortlichen einfordern.

In dem Beitrrag kam zur Sprache, dass wir Klage gegen das pharmazeutische Unternehmen eingereicht haben. Schön wäre, wenn noch mehr unserem Beispiel folgen würden. Ich hätte mir auch gewünscht, wenn neben dem Fall meiner Frau auch über andere Fälle aus Deutschland berichtet worden wäre, z.B. von versuchten Suiziden, in denen die Überlebeneden darüber hätten berichten können, wie sie sich hierbei gefühlt haben, als sie den versuch unternommen hatten. Denn obwohl dies eine deutsche TV-Produktion war, wurde nur über einen Fall aus Deutschland berichtet, dafür aber über mehrere Fälle aus den USA. Der Zuschauer könnte so den Eindruck haben, dass hier etwas aufgebauscht wird und es dieses Problem der Suizide und Aggressivität unter Antidepressiva eigentlich nur in Amerika gibt. Typisch Amerika wird vielleicht der eine oder andere Zuschauer sagen und dass die sowieso spinnen.
Vielleicht hat ja der eine oder andere in diesem Forum ähnliches erlebt, wie ich und vielleicht jetzt auch den Mut, hierüber im Fernsehen zu sprechen. Dass dies nicht einfach ist, weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber leider führt daran kein Weg vorbei, wenn sich etwas ändern soll.

Übrigens läuft diese Woche im SWR ein weiterer Beitrag über Antidepressiva, in dem auch über die Risiken gesprochen wird:
Odysso "Die Psychofalle", 07.03.2013, 22:00 Uhr.
Diesmal werde auch ich zu Wort kommen und kein Blatt vor den Mund nehmen.
Doch seht am besten selbst...

Viele Grüße,

Lothar Schröder

Re: Info: Doku über ADs (Montag ARD - 22:45 Uhr)

Verfasst: 28.10.2013 16:33
von carlotta
Hallo in die Runde,

der Beitrag "Gefährliche Glückspillen" ist übrigens nach wie vor in der ARD-Mediathek abrufbar - für diejenigen, die ihn verpasst haben:
http://mediathek.daserste.de/sendungen_ ... m=20110409

Er ist wirklich sehr zu empfehlen.

Liebe Grüße :group:
Carlotta

Re: Info: Doku über ADs (Montag ARD - 22:45 Uhr)

Verfasst: 28.10.2013 17:12
von rosalienchen
hallo charlotta habe mir es angeschaut und mir sind die tränen gelaufen, mehr kann ich dazu nicht schreiben es stimmt einen sehr nachdenklich :(

Re: Info: Doku über ADs (Montag ARD - 22:45 Uhr)

Verfasst: 28.10.2013 18:08
von schneefloeckchen
Hallo Carlotta!
Ich habe mir den Film angesehen,die Sache an sich ist nichts Neues für mich,aber diesen Film kannte ich nicht.
Es gibt nicht umsonst in den U.S.A. soviel Amokläufe ,die auch mit den SSRI`s in Zusammenhang gebracht werden.
Liebe Grüße Monika :hug:

Fernsehbeitrag über Depressionen

Verfasst: 15.11.2013 08:57
von carriecat
Im Moment läuft im Rahmen der Sendung Planet Wissen im WDR eine Sendung über Depressionen http://www.planet-wissen.de/
In dem Link steht es aber unter SWR, das mit Sven Hannawald, der ist auch Gast im Studio.

Re: Fernsehbeitrag über Depressionen

Verfasst: 15.11.2013 12:56
von carlotta
Hallo in die Runde,

habe in den Beitrag ein wenig reingeschaut, es war das Übliche, was man in den Medien zum Thema serviert bekommt. Zum Thema Medikamente leider auch. :x Auf eine differenzierte Sichtweise zu diesem Thema muss man wohl noch sehr lange warten. :(

Liebe Grüße :group:
Carlotta

Re: Info: Doku über ADs (Montag ARD - 22:45 Uhr)

Verfasst: 14.12.2013 19:50
von carriecat
Ich guck das grade...ich versteh nicht, wieso Frau Kranz Zoloft nahm um Depressionen vorzubeugen?

Re: Info: Doku über ADs (Montag ARD - 22:45 Uhr)

Verfasst: 14.12.2013 23:50
von Jamie
carriecat, das hab ich mich auch gefragt. Aber diese Frage kann man ihr nun nicht mehr stellen :(
Ich hatte den Eindruck, es ging darum, zu funktionieren und leistungsfähig zu bleiben - was das jedoch für ein Bild von unserer Gesellschaft und der eigenen Selbsteinschätzung der Betroffenen zeichnet, das bleibt verstörend.... :(

Re: Info: Doku über ADs (Montag ARD - 22:45 Uhr)

Verfasst: 15.12.2013 16:45
von carriecat
Dieser Film hat mich wirklich schockiert...da passieren Morde und die Leute wissen es selber nicht mehr, sind nicht mehr sie selbst...wirklich schockierend :(

Doku zum Thema Depression

Verfasst: 08.02.2014 01:09
von Syntia222
Eine recht spannende Dokumentation zum Thema Depressionen. Leider aber auch erschreckend zu hören, welchen Lobbyismus die Pharmaindistrie übt:

http://dokumonster.de/sehen/7903-wege-a ... -ard-doku/