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Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 25.08.2018 16:51
von Arianrhod
Ich habe versucht, mit den unterschiedlichen Substanzen zu jonglieren: Der Alkohol euphorisiert zu Anfang, aber irgendwann ist man erschöpft und versucht, mit Kokain oder Amphetaminen dagegen zu steuern. Um endlich Ruhe zu finden, habe ich dann Benzodiazepine genommen. Schlussendlich bin ich in einem somnambulen Zustand, in dem ich nicht mehr wusste, was Wahn und was Wirklichkeit war, durch das Leben getaumelt.
Eindrucksvoll. Es passiert auch immer wieder ohne Alkohol und illegale Drogen: Neuroleptika sollen dafür sorgen, dass ein Mensch "runterkommt", und dann bekommt er Antidepressiva, weil er sich zu down fühlt und wenn er dann Angst hat, gibt es ein Benzo oder ein niederpotentes NL oben drauf .
Auch mir ging es eine zeitlang so. Und wenn ich dann zum Arzt bin und gefragt habe, was ich tun kann, gab es noch etwas obendrauf - "Damit können Sie dann auch schlafen" , und plötzlich ist man mit 4,5,6 Pp polymediziert und kommt nicht mehr raus ,
und der somnambule Zustand "nur noch halb leben" stellt sich ein.

liebe Grüße Arian

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 26.08.2018 17:06
von Bruno
Hallo Forum
auch sehr interessant für alle . 3 Sat Mediathek Sucht auf Rezept Wenn Medikamente abhängig machen 22.8.2018
Besonders für die Benzos.
Mit freundlichen grüßen
Bruno

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 31.08.2018 13:27
von Murmeline
Macht Ketamin abhängig? Antidepressive Wirkung beruht auf Aktivierung von Opiatrezeptoren
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... rezeptoren

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 11.09.2018 19:35
von Arianrhod
Fluoxetin: Schuld an Antibiotikaresistenzen?
Antibiotikaresistenzen sind weltweit ein großes Problem. Eine aktuelle Studie zeigt, dass dafür nicht nur Antibiotika, sondern auch andere Medikamente verantwortlich sein könnten. Forscher untersuchten die Resistenzbildung beim Antidepressivum Fluoxetin.
http://news.doccheck.com/de/blog/post/9 ... lock=33864

:shock:

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 13.09.2018 09:44
von Murmeline
Murmeline hat geschrieben: 13.09.2018 09:41 Das unabhängige Magazin informiert über Abhängigkeit und Entzug. Thematisiert langanhaltend Probleme und langsames Absetzen über lange Zeiträume!

Artikel für 1,50 € kaufen oder das ganze Heft für 4,60 $y
Kaufempfehlung!

Kein Kinderspiel
„Antidepressiva machen nicht abhängig“ – das steht in jedem Medizin-Lehrbuch, das sich mit Depressionen beschäftigt. Es ist aber alles andere als einfach, eine Behandlung mit den Medikamenten zu beenden, die die Symptome einer Depression lindern sollen. Ist Abhängigkeit doch ein Problem oder stecken andere Phänomene dahinter?
https://gutepillen-schlechtepillen.de/kein-kinderspiel/
Austausch dazu bitte im Thread in den Hintergrundinfos

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 23.09.2018 13:19
von carlotta
Hallo,

Prof. Gøtzsche, u. a. auch AD-Kritiker, ist aus dem Cochrane-Verwaltungsrat entlassen worden. In meinen Augen eine ziemliche Katastrophe für die Patientensicherheit und unabhängige Bewertung pharmazeutischer Behandlungen. Ausführlichere Infos mit weiteren Verweisen unter folgendem Link:
https://www.adfd.org/austausch/viewtopi ... 93e07fbf91

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 24.09.2018 22:04
von carlotta
Hallo in die Runde,

David Healy hat gerade Akathisie als Themenschwerpunkt in seinem Blog und auf seiner Website rxisk.org. Hier habe ich einige zugehörige Beiträge aufgelistet:
https://www.adfd.org/austausch/viewtopi ... 65f3a7c448

Es gibt sogar einen Song des Campaigners Billiam James zum Thema.

Vorsicht: Da es sich um eine potenziell folgenschwere Symptomatik handelt, können die Texte u. U. triggern.

Liebe Grüße
Carlotta

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 03.10.2018 19:51
von Wort
Clarice hat geschrieben: 03.06.2018 22:35 Schöne Grüße aus Paros / Griechenland, wo ich grad diesen Artikel bei Zeit online gelesen habe...
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2 ... aengigkeit?

Eigentlich juckt es mich in den Fingern, in den Kommentaren was zu schreiben, aber ich genieß doch lieber meine Zeit hier... :D 8-)
Kann nicht verstehen, wie man so einen Unsinn schreiben kann:
Dass sie neben ihren heilsamen Wirkungen auch Nebenwirkungen haben, überrascht deswegen nicht. Anfangs kann es unter anderem zu Schlaflosigkeit, Zittern und vermehrtem Schwitzen kommen. Das legt sich aber in der Regel nach ein paar Tagen Einnahme wieder.

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 06.10.2018 12:46
von LenaLena
Hallo,

Am 2. Oktober 2018, also brandaktuell, kam in England eine Pressemeldung raus, wo eine Kommission die gängigen Richtlinien von Antidepressiva und Entzug untersucht hat (Entzugserscheinungen seien mild und nach wenigen Wochen vorbei). Sie haben mehrere Studien verglichen und Patientenerfahrungen berücksichtigt. Sie kamen zu dem Schluss, dass Entzugserscheinungen schwer bis sehr schwer sein können, mindestens die Hälfte der Patienten betreffen und nicht Wochen, sondern meist Monate oder sogar Jahre dauern.
Zudem sprachen sie offen aus, dass Ärzte deshalb wohl ständig irrtümlich von Rückfällen ausgingen und weiterhin schädliche Medikamente verschreiben.
Conclusio der Untersuchungskommission: Die gängigen Nizza-Richtlinien müssen dringend angepasst werden.
Manko meiner Meinung nach: Moderne AD wie Prozac/Fluoxetin oder Paroxetin würden nicht so häufig zu schweren Entzugserscheinungen führen => Bei beiden sprechen die Erfahrungen der Betroffenen eine VÖLLIG andere Sprache, wie wir wissen.

Hier der BBC-Artikel darüber: https://www.bbc.co.uk/news/amp/health-45717465
Hier der aus dem englischen "Guardian": https://www.theguardian.com/society/201 ... new-report
Hier eine deutsche Veröffentlichung dieser Pressemeldung: https://www.heilpraxisnet.de/naturheilp ... 1004427085

.... falls ihr euren Ärzten was auf den Tisch knallen wollt ;)

Zumindest in England tut sich offensichtlich etwas!!

LG Lena

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 06.10.2018 13:02
von Murmeline
Ja, da tut sich was. Die Leute vonmCEP sind aktiv! Rosenrot wird für die Hintergrundinfos übersetzen, sofern es ihre Kraft zulässt:
viewtopic.php?p=272190#p272190

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 09.10.2018 13:56
von Arianrhod
Sehr interessant:
Ernährung (bestimmte NEM) können bei bipolarer Störung helfen
Supplemente vs. Placebos
Auf dem 31. Kongress des European College of Neuropsychopharmacology (ECNP) stellten Forscher vor der Veröffentlichung einer klinischen Studie ihre Ergebnisse vor, die hinsichtlich der Behandlung depressiver Phasen bei der bipolaren Störung von Bedeutung sind. In ihrer Arbeit geht es darum, welchen Einfluss Ernährung auf die Entwicklung der Erkrankung haben kann, berichtete unter anderem das Wissenschaftsmagazin ScienceDaily von der Veranstaltung.
http://news.doccheck.com/de/newsletter/ ... e86ff64d38

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 23.10.2018 20:41
von gioia
LenaLena hat geschrieben: 06.10.2018 12:46 Moderne AD wie Prozac/Fluoxetin oder Paroxetin würden nicht so häufig zu schweren Entzugserscheinungen führen

Das ist ja wirklich unfassbar :frust:

Lg
Gioia

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 06.11.2018 10:59
von Arianrhod
Risikofaktor für Depressionen und Schizophrenie?
Auch für Menschen könnten diese Erkenntnisse medizinisch relevant sein. „Sie unterstützen die Vermutung, dass Toxoplasma gondii ein Risikofaktor für neuropsychische Erkrankungen ist. Fehlfunktionen glutamaterger Synapsen werden mit den Ursachen von Depressionen, Schizophrenie und Autismus in Verbindung gebracht. Auch Komponenten der Immunantwort zeigen Bezüge zu diesen Erkrankungen. Das legt den Verdacht nahe, dass möglicherweise durch Immunreaktionen Veränderungen an der Synapse verursacht werden, die zu neuropsychiatrischen Störungen führen können“, fasst die Neuroimmunologin Dunay zusammen.
http://news.doccheck.com/de/newsletter/ ... bd647f8301

Auch zu Differentialdiagnosen. Eventuell wäre eine Eindämmung des Erregers - durch eine zeitweilige Gabe von Sulfadiazin etwa- hilfreicher gegen psychische Erkrankungen als die Gabe von Pp - Studien laufen.

Gruß Arian

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 09.11.2018 12:06
von Arianrhod
Restless legs -
Darüber hinaus können die Symptome durch bestimmte Medikamente ausgelöst werden: vor allem durch Neuroleptika, Antidepressiva – insbesondere selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) – und Dopaminantagonisten. In diesem Fall sollten die Medikamente abgesetzt oder durch andere Wirkstoffe ersetzt werden.
http://news.doccheck.com/de/newsletter/ ... ment-77962


Mein Leserkommentar dazu:
Vielleicht sollte auch das Verschreibungsverhalten vorsichtiger werden : Ich kenne jetzt drei Personen, die Quetiapin gegen Schlafstörungen verordnet bekommen haben, ohne dass ihnen überhaupt bewusst ist, dass sie ein Neuroleptikum einnehmen.

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 15.11.2018 14:40
von Jamie
Heute auf Zeit online

Ein ganz wundervoller Bericht über chronische Schmerzen, Ärzterennerei, wirkungslose Therapien, überforderte Angehörige, nicht-verstanden-werden, Kampf, Isolation und Rückzug, Aggression, Verzweiflung und Sprachlosigkeit.
Passt sehr gut auch zur Problematik des AD absetzens.

Auch sehr empathische Kommentare

Die Autorin schreibt unter Klarnamen, echt toll

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitge ... ungeklaert

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 19.11.2018 17:57
von Arianrhod
Krise der Psychiatrie
Diagnosendämmerung

Inzwischen wachsen Zweifel an der Aussagekraft der Diagnosen. Experten fordern ein neues wissenschaftliches Fundament.
RDoC-Initiative mit verblüffenden Ergebnissen
Statt eine Depression oder eine Schizophrenie zu attestieren, splitten Psychiater die Psyche des Patienten detailliert auf und sagen ihm: „Sie haben ein Problem, wenn sie sprechen, Sie können ihre Gefühle nicht kontrollieren oder bewerten Dinge nicht korrekt. Und das hat mit einzelnen defekten Hirnsystemen oder Genen zu tun“. Vergleichs-Studien an Patienten, die zuvor eine klassische Diagnosen erhalten hatten, laufen und in der Tat hat die RDoC-Initiative einige verblüffende Ergebnisse geliefert
https://www.deutschlandfunk.de/krise-de ... lvY41G-E5Y

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 05.12.2018 21:19
von Murmeline
Viele Formen von Depressionen lassen sich mit Antidepressiva behandeln. Doch gerade in Deutschland haben viele Patienten Angst davor, Antidepressiva einzunehmen. "In Deutschland muss man Patienten mit Engelszungen dazu überreden, dass sie ein solches Medikament ausprobieren", erklärt Ulrich Hegerl. "Und viele stellen dann fest, dass ihre oft seit Monaten bestehende Depression endlich abklingt. Viele haben auch Angst, dass Antidepressiva süchtig machen könnten. Hätte er selbst eine schwerere Depression, sagt Hegerl, würde er ohne Zögern Antidepressiva einnehmen, genauso wie Insulin bei einem schweren Diabetes.
:shock: :? :roll:

https://www.dw.com/de/depression-knapp- ... a-46485725

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 06.12.2018 15:17
von Arianrhod
Murmeline hat geschrieben: 05.12.2018 21:19 Hätte er selbst eine schwerere Depression, sagt Hegerl, würde er ohne Zögern Antidepressiva einnehmen, genauso wie Insulin bei einem schweren Diabetes.
Mein Lieblingsvergleich - der mit Diabetes.
Nur dass ein Insulinmangel ja wohl feststellbar ist.

Dagegen ein Serotoninmangel im Gehirn - nun ja.....Kein Psychiater misst den Serotoninwert im Gehirn seiner Patienten - weder vor, noch während der Behandlung mit Antidepressiva. Es gibt keinen Normwert für eine "normale" Serotoninkonzentration im Gehirn. Ohne Normwert (Referenzwert) gibt es keinen " zu niedrigen Wert"
- beim Insulin aber sehr wohl.

Heute in der Neuen Apothekenillustrierten Gewinnspiel November 2018:(auch zu finden unter aponet) :
Die Preisfrage für diese Ausgabe:
Welche Medikamente helfen bei Depressionen?

O Antidepressiva
O Antibiotika
Was soll ich da antworten? Beide nicht .... bei bestimmten Infektionen, die fr Depressionen verantwortlich sein sollen, eventuell Antibiotika? ... :roll: )


Gruß Arian
-

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 06.12.2018 15:52
von Jamie
Unfassbar, dass das der gute Herr Hegerl immer noch sagt / schreibt.
Ich könnt da ausrasten. :evil:

Dieser Insulinvergleich impliziert den Mangel, von dem nachgewiesen weiß, dass er klinisch nicht bestätigt werden konnte.
Damit umschifft er die Serotoninmangelhypothese geschickt und suggeriert, es handele sich eben doch um einen Mangel wie einem Mangel an Insulin bei Diabetes.
Das ist manipulativ und frech.

Da könnt ich wirklich :frust: :evil:

Grüße
Jamie

Re: Medien: TV, Zeitung, Radio, Internet etc. über AD & Co.

Verfasst: 07.12.2018 12:41
von Kimeta
Ein Bericht über Depressionen, übrigens ohne Erwähnung von Medikamenten:

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/de ... -1.4242729

Viele Grüße
Kimeta