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Paroxat (Paroxetin) erfolgreich absetzen - meine Erfahrungen

Sammlung von Erfahrungsberichten mit Psychopharmaka.
Antworten
Paroxat_ade
Beiträge: 3
Registriert: 25.01.2012 22:11

Paroxat (Paroxetin) erfolgreich absetzen - meine Erfahrungen

Beitrag von Paroxat_ade »

Hier meine Erfahrungen mit dem erfolgreichen Absetzen des Paroxats

Vorwort:
Der Absetzprozess ist IMMER eine individuelle Angelegenheit.
Nur weil er bei mir so funktionierte wie ich es im Folgenden schildern werde, heisst das nicht, dass er bei anderen Betroffenen auf die gleiche Art funktioniert.
Man kann wohl davon ausgehen, dass meine Absetzerfahrungen auf viele andere Patienten anwendbar sind, jedoch nicht auf alle.
In meinem Falle bestand die Indikation in einer generalisierten Angststörung.
Zuerst schildere ich ein paar Regeln, die ich als Fazit meines erfolgreichen Reduzierens/Absetzens als notwendig erkannt habe.
Nach den Regeln erläutere ich noch ein paar konkretere Aspekte meines Vorgehens.

Regel Nummer 1:
Diesen Punkt halte ich für den allerwichtigsten.
Man sollte beim Ausschleichen oder spätestens einige Zeit vor dem Absetzen so weit sein, dass man die Hintergründe der eigenen Erkrankung im Wesentlichen erkannt hat und in der Genesung weiter fortgeschritten ist.
Wenn man bzgl. der krankmachenden Hintergründe im Unklaren ist und noch zu sehr in der Schwebe, dann wird das Absetzen sicher viel schwieriger.
Wir wissen doch: was uns krank macht sind bestimmte Gedanken – und Verhaltensmuster, die sich – aus welchen Gründen auch immer – im Laufe des Lebens manifestiert haben.
Diese Muster erkennen, ausmerzen und wieder auf die persönlich richtige Bahn hin umzuwerten ist das Um und Auf einer erfolgreichen Selbstheilung.
Erst wenn die Muster, Trigger etc. im Wesentlichen erkannt sind und der Körper UND Geist (eine Krankheit ist nie rein körperlich oder rein psychisch) ein Stück weit Entspannung, Gelassenheit und Erholung gefunden haben kann man davon ausgehen, dass die Symptome beim Absetzen wirklich nur noch bloße Absetzsymptome sind.
Natürlich sollte dann die Arbeit an sich selbst nicht abgeschlossen sein bzw. ist das erfolgreiche Absetzen keine Garantie dafür, dass man am therapeutischen Ziel angekommen ist. Aber in diesem Stadium ist man in der Regel sowieso schon so weit, dass die tiefe Selbsterfahrung, die nötig ist für die Genesung, kein allzu schlimmes Mühsal mehr ist, sondern als interessante „Reise“ empfunden wird.

Regel Nummer 2:
Die Dosis keinesfalls zu schnell reduzieren.
Ich hatte die 10 mg bereits seit etwa einem Jahr – also lange genug, dass sich der Körper auf diese geringe Dosis eingestellt hat.
Keinesfalls sollte die Dosis zu schnell reduziert werden.
Also z.B.: jemand nimmt 40 mg, dann nicht innerhalb von einem Jahr gleich auf 10mg reduzieren!

Regel Nummer 3:
Geschicktes Zeitmanagement kann helfen oder sogar unbedingt erforderlich sein.
Man sollte sich für die Zeit des Ausschleichens und Absetzens eine Zeit aussuchen, in der man Stress vermeiden kann. Eine Zeit, in der es einem gut möglich sein wird, sich auszuklinken vom Alltagstreiben und belastenden Einflüssen. Eine Zeit, in der man es sich leisten kann, sich abzukapseln sobald man dies für nötig und wohltuend hält.
Wenn man einen Lebenspartner hat, Kinder, Arbeit etc. dann ist hier sicher ein gewisses Maß an organisatorischer Vorarbeit wichtig, damit man während des Prozesses genug Ressourcen für sich selbst übrig hat.
Ich würde nicht behaupten, dass man sich während des Reduzierens sich von Haus aus total ausklinken soll. Möglicherweise wirkt erst recht das Beibehalten eines strukturellen Alltagsmusters und die Beschäftigung mit gewissen Dingen, dass das Ausschleichen/Reduzieren/Absetzen leichter fällt!
Für den Fall aber, dass man Auszeiten braucht, sollte man in der jeweiligen Situation auch in der Lage sein, sich diese Zeiten unkompliziert, ohne Druck und ohne schlechtes Gewissen zu nehmen.

Regel Nummer 4:
Kein Selbstdruck und keine sich selbsterfüllende Prophezeiung zulassen!
Wenn die Symptome kommen – versuchen, gelassen zu bleiben. Die Symptome ernst nehmen, aber nicht das Bad mit dem Kind ausschütten – nicht übertreiben und sich nicht hineinsteigern! Sich Zeit und Geduld nehmen, soweit es möglich und nötig ist.
Sich keinesfalls unter Druck setzen, wenn man nicht durchgehalten. In diesem Fall setzt man die vorherige Dosis wieder an – dann lassen die Absetzsymptome von Tag zu Tag nach, bis nach wenigen Tagen wieder der Ausgangszustand erreicht ist.
Es ist keine Schande, wenn der Versuch gescheitert ist. Im Gegenteil – man ist reicher an Erfahrung und dies wird helfen, es bei den folgenden Versuchen besser zu machen!

Nun noch zu meinem konkreten Vorgehen:
Ich nahm zuerst 20 mg, habe später erhöht auf 40.
Insgesamt nahm ich das Paroxat für etwa 4 Jahre.
In den letzten 1,5 bis 2 Jahren hatte ich die Dosis bereits auf 10mg runter.

Ich habe insgesamt 3 mal einen Reduktions-/Ausschleichversuch unternommen.
Erst beim 3. Mal habe ich dann begriffen, dass es besonders wichtig ist, das Mittel langsam - vielleicht nicht zu langesam - auszuschleichen und die oben genannten Regeln zu beachten.
Während ich es beim 1. Versuch von 10mg auf 0 versuchte, habe ich beim 3. Versuch es zuerst einmal nur auf 5mg reduziert.
Auch beim 2. Versuch bin ich zu schnell vorgegangen und habe mich nicht ausreichend an die Regeln gehalten. Hier habe ich zwar nicht sofort von 10 auf 0 reduziert, sondern zuerst einmal nur jeden 2. Tag 10mg eingenommen – aber auch das ging letztlich schief.

Beim 3. Mal klappte es rel. gut. Ich reduzierte von 10 auf 5mg. Ab dem 3. Tag kamen die unangenehmen Absetzerscheinungen, die sich jedoch bereits ab dem 8. Tag zusehends reduzierten! Spätestens ab dem 9. Tag waren die Absetzerscheinungen gut erträglich und vor allem ein Ende der Qual in Sicht – ich war also vorerst über den Berg.

Wie komme ich überhaupt zu der Dosis von 5mg? Auch auf mein Drängen hin wurde in der Apotheke nirgends ein Paroxat-Medikament gefunden, welches man unkompliziert auf 5mg teilen kann.
Die einzige Möglichkeit bestand für mich darin, eine 20mg-Tablette mit vorgegebener Teilungsspalte zu nehmen, und die daraus entstandenen 10er wiederum mit einem Cutter-Messer zu spalten (was auch ziemlich gut funktionierte). Einfach das Cuttermesser schön mittig von oben gerade ansetzen und gerade nach unten drücken.
Inzwischen habe ich auch von Leuten gelesen, die mit 1mg-Schritten reduzierten. Ist so etwas vielleicht nur in Entzugskliniken möglich ?

Ich war dann etwa für 5-6 Monate auf 5mg, als ich dann auf 0 reduzierte – und dieser 4. Schritt, wo es also um das Absetzen im engeren Sinne ging, war dann sogar deutlich einfacher als der Schritt von 10 auf 5mg!
Vermutlich lag dies daran, dass 5mg bereits eine derart geringe Dosis ist, dass diese für den Körper fast keine Rolle mehr spielt.
Möglicherweise aber fiel mir der Schritt von 5 auf 0 auch deshalb leichter, weil ich vorher schon einmal Absetzversuche machte (sh. oben).

In meinem Falle war es auch so, dass mein Komplementärmediziner mir homöopathisches Paroxetin empfohlen hat.
Dieses habe ich jedoch nur während der Reduktionsphase von 10 auf 5 genommen. Während der Phase „5 auf 0“ hatte ich gar keine Unterstützung durch eine alternative Arznei mehr benötigt.
Auch ein weiteres homöopathisches Mittel hat mir mein Komplementärmediziner empfohlen, welches ich aber bewusst hier nicht verraten werde, denn: die homöopathischen Mittel müssen immer ganz individuell verschrieben werden. Es sollte keines dieser Mittel genommen werden, nur weil es einer anderen Person geholfen hat.
Homöopathie also immer nur von einem erfahrenen Homöopathen und Ganzheitsmediziner, der einen gut kennt und wahrhaftig einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt ! Gibt genug Homöopathen, die für die Ausübung dieser hohen Heilkunst kein Talent und keine Kompetenz haben.
Beim Absetzschritt auf 0 kam es gar nicht mehr so weit, dass ich die unterstützenden homöopathischen Arzneien brauchte.

Die zusätzliche Einnahme homöopathischer Arzneien haben die Absetzsymptome keinesfalls verschwinden lassen.
Vermutlich haben sie die Symptome etwas reduziert und das Verschwinden der Symptome beschleunigt, oder anders ausgedrückt, die Wiederherstellung der Selbstregulationsfähigkeit des Körpers beschleunigt.

Die Beachtung der o.g. Regeln und der geschickte Umgang mit mir selbst haben dazu geführt, dass ich das Medikament erfolgreich Absetzen konnte.
Psychiater und sonstige Ärzte und Therapeuten können nur eine Hilfestellung geben. Machen muss man es selber, genauso wie die Verantwortung für die ganze Gesundheit nicht abgegeben werden kann – abgesehen natürlich von Extremsituationen wie Bewusstlosigkeit nach einem Unfall etc.

Oft habe ich hier und in anderen Foren gelesen, dass Betroffene nach dem Absetzen nicht einordnen konnten, ob die Symptome vom Absetzen oder von der Krankheit kamen.
Ich meinem Falle kann ich sicher sagen, dass es- bis auf das Resginationsverhalten und die Weltuntergangsstimmung - blosse Absetzsymptome waren, die ich zuvor, während der Krankheit kaum oder nie hatte:
Schwindel, Stromschllagempfinden, Weinerlichkeit, Weltuntergagngsstimmung, Gereiztheit, Ungeduld, Resignationshaltung, sich heiss und rot anfühlendes Gesicht, Nackensteifigkeit. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Difeferenzierung bei Depressionen schwieriger sein dürfte.

Ärzte verschreiben oft leichtfertig Medikamente.
Wenn Sie schon Medikamente verschreiben, müssen die Betroffenen Patienten auch darauf aufmerksam gemacht werden, dass man sich darauf einstellen soll, sich von den Medis irgendwann auch wieder zu verabschieden. Genauso kann man sagen: Wenn schon ein Patient sich auf die Einnahme von Medikamenten einlässt, soll er sich darauf einstellen, sich von den Medis irgendwann wieder zu verabschieden – spätestens dann, wenn die (Selbst)Heilung soweit fortgeschritten ist, dass keine Medis mehr nötig sind.
Die Einnahme der Medis bewirkt auch unbewusst eine gewisse Abhängigkeit, auch wenn es immer heisst, moderne SSRI machen nicht abhängig.
Man nimmt täglich morgens die Tablette ein und lernt dabei automatisch, dass die Tablette normal ist im Leben.
Sie ist es jedoch nicht und lenkt ab von der Notwendigkeit, das Übel an der Wurzel zu packen, in sich zu gehen und sein Leben Schritt für Schritt in eine andere, für sich persönlich richtige Bahn zu lenken.

Ich hoffe, ich kann mit meinen Erfahrungen einigen Leuten eine Hilfestellung geben.
Alles Gute!

P.S.: wenn Fragen kommen, bitte nicht böse sein wenn ich länger nicht antworte, ich werde nicht jeden Tag online sein hier.
Zuletzt geändert von padma am 23.07.2023 16:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Wirkstoff im Titel ergänzt
Das-kleine-Runde

Re: Paroxat erfolgreich absetzen - meine Erfahrungen

Beitrag von Das-kleine-Runde »

Hallo Paroxat_ade :) ,

herzlich Willkommen und ein dickes DANKE für Deine ausführliche Schilderung. :)

Da ich etwas in Zeitdruck bin, demnächst mehr dazu.

Kurz: Dein Vorgehen von 10 mg auf 5, dann auf Null hat für Dich gepaßt, ist für andere ein zu großer Sprung. :)

Daß die Einahme des Paroxetin alle 2 Tage nicht geklappt hat, ist klar, denn durch den schwankenden Spiegel wird das ZNS dauernd irritiert.

Homöopathie führt häufig zu einem schlimmeren Verlauf, da dem ZNS der zusätzliche Input oft zu viel wird.

Liebe Grüße
Rundi :hug:
arkada
Beiträge: 149
Registriert: 01.10.2007 13:49
Wohnort: Österreich

Re: Paroxat erfolgreich absetzen - meine Erfahrungen

Beitrag von arkada »

Hallo,
danke für diesen tollen Beitrag.
Es ist doch wirklich schön zu lesen, das es bei jemand so gut geklappt hat von dem Medikament weg zu kommen.
Ich muss dir vollkommen Recht geben. Man muss zuerst seinen inneren Frieden finden, zur Ruhe kommen, das was geschehen ist akzeptieren und
und verstehen lernen. Dann ist das Absetzen und die damit verbundenen körperlichen und psychischen Symptome, leichter zu ertragen.
Es braucht sicher seine Zeit, bis man so weit ist, aber ich finde es bleibt einem dadurch viel erspart.

Wie du bin ich auch in Homöopathischer Behandlung, und es ist so wie du es beschreibst. Es ist nicht so das man dadurch keine Absetzbeschwerden hat, aber es hilft
einem sie leichter anzunehmen, sie werden dadurch auch abgeschwächt und verkürzt.

Es ist auch so wie du es erklärt hast, man muss sich gut darauf vorbereiten. Den Stress so gut wie möglich reduzieren, sich abkapseln können und andere darin einweihen, damit
auch die es verstehen und einen entlasten können. Soweit es geht.

Ich bin seit 1.1.2012 auf 25mg Saroten und es geht mir gut. Nicht jeden Tag, aber das habe ich wenn ich absetze auch nicht, das es mir immer gut geht. Ich habe zwar auch Absetzbeschwerden, wie Schwindel, Ängste, Erschöpfung und
diverse Schmerzen, doch ich lasse mich nicht mehr so auf sie ein. Ich nehme sie nicht mehr so stark wahr. Wie gesagt es ist nicht jeder Tag gleich. An dem einem Tag fühlt man sich stärker und dann wieder nicht.

Doch auch ich habe noch ein paar innere Kämpfe die mich belasten. Zum Beispiel habe ich doch noch Angst das ich, wenn ich dann einmal bei 0 bin, nicht schlafen kann. Ich denke zu oft, das nur das Medikament mich einschlafen lässt.
Ich kann mir das auch noch nicht richtig Vorstellen, das ich ohne Medikament sein kann. Oder ob ich dann mit dem ICH (ohne Medi) wieder klar komme.
Das sind noch so ein paar Hürden, die ich zuerst überwinden muss bevor ich auf 0 gehe. Ich denke dafür brauche ich noch einige Zeit, das zu klären, aber die muss ich mir nehmen, denn ich will nicht das ich nocheinmal scheitere.

Danke nochmal für deinen Beitrag, der hat mir doch wieder bestätigt, das ich auf dem richtigen Weg bin.
Ich hoffe es klappt auch bei mir einmal so wie bei dir.

lg arkada
seit 2001 Saroten 10mg ab und zu Seropram10mg
Dann Jänner 07wegen Schlaflosigkeit Saroten 10mg plötzlich abgesetzt und 20mg Pram und Trittico angefangen
nach 3Wochen abgesetzt und 20mg Seropram /20mg angefangen
nach 3Wochen abesetzt und Deanxit 20mg angefangen
nach 2Monaten abesetztund Mirtabene60mg Paroxetin 20mg abgesetzt
nach 2 Monaten Paroxetin absetzt und Citalopram 40mg angefangen
seit Juli 07 bis Dez.07 Mirtaben auf 15mg und Citalopram auf20mg reduziert!!
seit 16. März Citalopram abgesetzt und ca.7,5 Mirta
immer wieder langsam reduziert, seit 10 Mai 08 ca. 2mg Mirta
dann 10 Tage null Mirta aber auch null Schlaf
wieder mirta 7,5mg bis August 10
umgestellt auf Saroten 10mg,20mg, 25mg Retard (Stress, Schwindel, Muskelschwäche, Zittern, Ängste)
wegen schlafstörungen noch 1mg Temesta und 50mg Saroten Retard
im Moment reduziere ich Temesta
Temesta seit 5.03.11 abgesetzt und Saroten auf die nicht Retart Form umgestellt
Diagnose vom Arzt: Chronisches Erschöpfungssyndrom mit Angst und Depressionen und anteile an Fibromyalge
Am 28.06.11 Saroten von 50mg auf 45mg
Am 29.7.11 Saroten von 45 auf 35mg 2 Wochen danach kamen Absetzsymtome wie leichte Depri, starke vor allem innere Unruhe, wie getrieben, auch Ängste
seit 18.11. 30 mg Saroten, Beschwerden kommen meistenst erst richtig nach 3 Wochen
seit 8.5.12 10mg Saroten und 5 Tropfen Ami
seit 24.5.12 10mg Saroten und 4 Tropfen Ami
seit 2.03.2013 5Tropfen Ami = 10mg
Das-kleine-Runde

Re: Paroxat erfolgreich absetzen - meine Erfahrungen

Beitrag von Das-kleine-Runde »

Liebe Arkada :) ,
Wie du bin ich auch in Homöopathischer Behandlung, und es ist so wie du es beschreibst. Es ist nicht so das man dadurch keine Absetzbeschwerden hat, aber es hilft einem sie leichter anzunehmen, sie werden dadurch auch abgeschwächt und verkürzt.
Bitte sei vorsichtig mit derartigen Aussagen.
Es gibt viele Betroffene, die eine Symptomverschlimmerung durch homöopathische Mittel erleben. Das ist jedenfalls in der Absetzphase von SSRI/SNRI bei sensiblen Betroffenen (die, die nennenswerte Absetzbeschwerden entwickeln, nicht nur leichte Symptome) die häufigere Erfahrung, als durch eine homöopathische Behandlung Linderung der Beschwerden zu erfahren.

Homöopathie mag eine Hilfe gegen Depression oder Angst sein, die man als eigene Problematik mitbringt, - da muß man differenzieren.
Vielleicht liegt es außer an der individuellen Reaktion auch daran, daß Trizyklika zwar gelegntlich ebenfalls Absetzbeschwerden verursachen, jedoch keine so üblen und chronischen Verläufe wie moderne AD.


Liebe Grüße
Rundi :hug:
>Miriam<
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Hat sich bedankt: 4 Mal
Danksagung erhalten: 9 Mal

Re: Paroxat erfolgreich absetzen - meine Erfahrungen

Beitrag von >Miriam< »

Hallo Paroxat_ade,

es ist wirklich schön zu hören, dass das Absetzen bei Dir funktioniert hat.

Ich selbst nehme Paroxat seit 2001 (damals 60 mg, dann irgendwann 40 mg, seit 5 Jahren 20 mg) und reduziere seit ca. 1 Jahr in 1-mg-Schritten. Bin jetzt bei 17 Gramm. Es dauert ewig, aber schneller geht das bei mir einfach nicht. Dafür sind die Absetzsymptome zu schlimm und nicht aushaltbar.

Vorherige Absetzversuche sind kläglich gescheitert, da zu schnelles Absetzen und/oder zu starke Absetzsymptome. Aber ich will weg vom Paroxat, auch wenn es Jahre dauert!

Mich würde interessieren, wie es Dir einige Zeit später nach dem Absetzen so geht, also so 3-4 Monate später. Es wäre schön, wenn Du weiterhin kurz berichtest, wie es Dir so geht ganz ohne Paroxat.

LG
M
Depression, generalisierte Angststörung, bipolare Störung
Medikation: 2001 - 2003 Lithium und Trimipramin; Insidon war auch mal dabei
Paroxateinnahme seit 2001
Paroxat 2001 bis 2003 60 mg
2003 bis 2007 40 mg, keine Absetzsymptome
2007 bis 2011 20 mg, keine Absetzsymptome!
November 2011 bis Januar 2012 18 mg
Januar 2012 bis Februar 2012 17 mg
Februar bis April 2012 15 mg
April bis September 2012 13,5 mg
September 2012 bis Januar 2013 11,7 mg
Januar bis Februar 2013 10,8 mg
Februar bis März 10 mg Bis hierhin wenig Absetzsymptome
Im April intensiver Rückschlag mit allen Formen der Entzugserscheinungen. Daher Erhöhung im April für 2 Tage auf 15mg (zu viel erhöht, schlimme Nebenwirkungen) und dann wieder für 4 Tage auf 12,5 mg
16.04.13 13,4 mg
Seit 17.04.13 wieder 12,5 mg
02.05.13: Nach kurzer Verbesserung wieder Rückschlag (Welle)
Seit 02.05.13 11,7 mg Warten auf Stabilisierung
Seit 10.05.13 10,8 mg
10.06.13 - 10.07. Ein Auf und Ab...
Seit 10.07.13 wieder viel besser, 19.09.13: immernoch bei 10,8 mg.
21.11.13: 10 mg. Paar Tage schlimme Absetzsymptome - auch bei nur 0,8 mg! Hurra, ich bin auf 10 mg!!!
19. - 21.07.14: Umstieg auf Suspension 10 mg. Nicht vertragen.
Ab 22.07.14 wieder Tablette 10 mg. Mir gings ein paar Wochen schlecht nach dem gescheiterten Umstellungsversuch, dann bis Jan. 2015 zwei üble Wellen. Im Allgemeinen aber schon stabil mit den 10 mg.
Mai 2015: Hänge immernoch bei den 10 mg! :(
Weiss noch nicht, wie ich weiter absetzen soll, da die Tabletten nicht mehr teilbar sind und ich die Suspension nicht vertrage :(
Februar 2016: Immernoch 10 mg. Ich hänge da irgendwie fest
Mitte 2016: Diagnose Colitis Ulcerosa. Neue, große Baustelle 🚧
Januar 2018: Immernoch 10 mg.
Januar 2020: Immernoch 10 mg.
Das-kleine-Runde

Re: Paroxat erfolgreich absetzen - meine Erfahrungen

Beitrag von Das-kleine-Runde »

Liebe Miriam :) ,

ich wünsche Dir von Herzen, daß Du ohne arge Beschwerden Paroxetin los wirst :)

Alles Liebe
Rundi :hug:
sabi
Beiträge: 10
Registriert: 21.03.2012 15:44

Re: Paroxat erfolgreich absetzen - meine Erfahrungen

Beitrag von sabi »

Hallo Paroxat_ade,

herzlichen Glückwunsch! Ich finde es toll, dass du es geschafft hast und anderen damit Mut machst!

Leider habe ich Paroxetin viele Jahre länger als du eingenommen was wie scheint doch eine ganz andere Absetztdynamik zum Vorschein brachte.
Also wie du schon beschrieben hast ist es doch in Individueller Prozess. Dein Heilpraktiker dürfte wirklich sehr gut sein , bei mir ist die Homöopathie so richtig nach hintenlosgeganen. Ich habe 1,5 Jahre die Hoffnung auf Globulis gesetzt. Einmal den Homöopathen gewechselt ind der Hoffnung dieser findet aus den über 2000 homöopathischen Arzneien die richtige für mich. Doch ich musste feststellen, dass es mir ohne Globuli viel besser geht.

ad. Paroxetin Globuli : haben sich bei mir so ausgewirkt: Herzrasen, Schüttelfrost, Muskelkrämpfe, zittern, verwirrtes Denken, Schweissausbrüche, Schlafstörungen, Ängste


Sämtliche Globulis hatten bei mir teils sehr heftige Nebenwirkungen und mich noch mehr aus meiner Mitte gebracht. Ich persönlich habe Unterstützung in einer Form von Energiearbeit gefunden die ich aber im Forum nicht weiter erläutern möchte.

Ich glaube nur man kann nicht oft genug betonen wie wichtig ein wirklich kompetenter Homöopath ist. Das gilt natürlich für jede therapeutische Unterstützung!!! Ich habe immer wieder erlebt, dass Ärzte, Therapeuten.....vorgegeben haben sich mit Entzug und Absetzsyndromen auszukennen, aber leider war das meist nur Lehrbuchwissen und keine praktische Erfahrung.

lg sabi
Symptome: Sehstörungen, Atemprobleme, Muskelschwäche - Verdacht auf MS nicht bestätigt
Diagnose: Angststörung, Somatisierungstörung

seit 1995 PAROXETIN in verschiedenen Dosierungen bis 40 mg (erster Absetzversuch 2000 gescheitert)
seit 2001 maximale Dosierung 20 mg
Nebenwirkungen : Persönlichkeitsveränderung !!!, hypomanische Phasen, Hormonstörungen ( bes.Nebenniere) Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Schlafstörungen, Lichtempfinlichekeit.....
Symptome: Sehstörungen, Atemprobleme, Muskelschwäche mittlerweilen Muskelschwund besonders der rechten Körperhälfte und Bewegungsstörugen rechte Hand und rechter Fuss, Unterschenkel,

2. Absetzversuch: von 10 mg Paroxetin in 60 Wochen auf 0 mittels Suspension (und einer Spritze zum genauen dosieren)
alle 6 Wochen habe ich Paroxetin um 1mg (=0.5ml) reduziert (10-9-8-........2-1-0.5-0)
der letzte Schritt war von 1 mg auf 0,5mg auf 0mg
seit 8.Juli 2011 frei von Paroxetin
nach 1 Woche Beginn von vielen hier im Forum schon endlos beschriebenen furchtbaren Abestzerscheinungen

seither nicht mehr arbeitsfähig aber meine Persönlichkeit habe ich wieder zurück
Claudi Ja
Beiträge: 5
Registriert: 25.10.2017 19:57

Re: Paroxat erfolgreich absetzen - meine Erfahrungen

Beitrag von Claudi Ja »

Hallo zusammen,

ich wollte Euch auch mal mit meinen Erfahrungen mit dem Absetzen von Paroxetin berichten. Bei mir ging das Ausschleichen sehr, sehr gut :) !!!

Ich nehme seit Jahren das Antidepressivum Valdoxan 25 mg und vertrage es sehr gut und es hilft mir ungemein....auch gerade zum Einschlafen. Ich nehme abends 1 x Valdoxan 25 mg und habe dadurch nie zugenommen. Es stand mir auch beim Abnehmen nie im Weg. Mit Valdoxan klappte auch das tadellos. 8-)

Dann entschied ich mich Mitte 2016 in eine stationäre Einrichtung für psychisch Kranke zu gehen für max. 1 Jahr. Aber alleine durch diese Vorstellung mit relativ vielen Menschen immer Zeit zu verbringen, kamen in mir immer mehr Ängste auf und auch soziale Phobie. In der Einrichtung riet mir eine Ärztin dann zu Paroxat 20 mg (Paroxetin) . Durch dieses Paroxat habe ich dann innerhalb von ca. 9-10 Monaten an die 15-20 kg zugenommen :x !!!! Ich hatte ständig Heißhunger auf alles, besonders auf Chips, Schokolade und anderen Leckereien. Ich hatte auch das Gefühl, kein wirkliches Sättigungsgefühl zu haben :evil: !!!

Als ich irgendwann total unglücklich war mit der Gewichtszunahme und auch dadurch meine Depression stärker wurde, bat ich den dortigen Arzt, das Medikament abzusetzen. Es war ein unmöglicher Arzt, denn ich sollte innerhalb einer (!!!!!) Woche von 20 mg Paroxat auf 0 mg gehen :shock: !!! Das tat ich dann auch, obwohl ich da schon arge Bedenken und Zweifel hatte. Mit Recht stellte sich heraus.

Als ich auf 0 mg damit runter war, ging es mir so schlecht wie selten zuvor. Ich hatte das Gefühl, meine Augen fallen andauernd zu, ich war weinerlich, antriebslos ohne Ende und ich hatte das Gefühl jeder einzelne Schritt sei ein Riesen-Kraftakt.... Weil es so einfach nicht ging, setzte ich wieder ganz schnell auf 20 mg rauf und schwupps, waren die Beschwerden weg.

Als ich wieder zuhause war von der stationären Einrichtung, ging ich zum Arzt meines Vertrauens und reduzierte mit ihm gemeinsam von 20 mg auf 10 mg Paroxat. Ich muss aber auch dazu sagen, dass bei der Dosis von 20 mg kaum was vom Wirkstoff in meinem Körper ankam..eigentlich gab es nur die unerwünschte Gewichtszunahme :frust:

Nach drei Monaten mit 10 mg ging es mir soweit so gut, dass ich auf den Tipp einer Freundin auf 0 mg runterging (also am 31.09.2017) .... und siehe da..... sehr sehr wenig Absetzerscheinungen und selbst die konnte ich gut aushalten. Ganz leichtes Schwindelgefühl, etwas Kopfschmerzen, mitunter das Gefühl von einem inneren Klopfen (aber nicht schmerzhaft) und dass ich manchmal meine Schritte als Vibrationen durch den ganzen Körper wahrnahm. Aber auch das nur ganz leicht. Ich trank ganz viel Wasser gegen den Schwindel und die Kopfschmerzen und das half sehr gut :D .

Nach ca. 2 Wochen waren sämtliche Absetzerscheinungen weg :wink: . Ich habe auch wieder ein Sättigungsgefühl und esse weniger und auch wieder normal ohne ständigen Appetit auf Salziges und Süßes. Ich habe seit dem Absetzen (also seit Oktober 2017) bestimmt schon 3-4 kg wieder abgenommen und bin happy, es einfach riskiert zu haben mit dem Absetzen....

Ich will Euch allen damit Mut machen, es zu probieren und es aber langsam anzugehen mit dem Absetzen. Bloß nicht innerhalb einer Woche von voller Dosis auf gar nix !!!!! Das hat mir echt die Füße weggehauen. :cry:

Liebe Grüße und toi toi toi, Claudi Ja :lol:
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