Re: Rezeptorenbelegung bei NL
Verfasst: 12.02.2018 16:31
Schließe mich an, denn ich möchte das öfter verlinken - und finde dann den thread nicht mehr, liebe Grüße Arian
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Neverthelessw11 hat geschrieben: ↑16.01.2018 19:44 Hallo ihr Lieben,
da ich den Beitrag nicht mehr bearbeiten kann: Ein kleiner Nachtrag.
Da man oben den "interessanten" Low Dose-Bereich nicht wirklich schön sieht, hab ich den nochmal rausgezoomt. Falls jemand weiß, wie man mit Excel diese Exponentialfunktion plotten kann, sagt Bescheid! Bis dahin die stückweise lineare Auftragung. Natürlich sind die einzelnen "Zwischenstücke" nicht linear und die Funktion müsste differenzierbar (knickfrei) sein - aber daran bin ich gerade gescheitert. Falls sich jemand mit Excel besser auskennt, sagt Bescheid - ich kann euch meine Excelsheet schicken mit allen Daten
LG Never
Flummi hat geschrieben: ↑21.02.2018 08:37 Hallo Joseph,
Mit hilft das mit der Rezeptorbelegung ganz gut. So weiss ich, dass ich jetzt langsam in der kritischeren Phase bin.
Auch hilft mir das bei meiner Psychiaterin, da einige hier berichteten, dass ihre verschreibende Ärzte gar nicht recht glauben konnten, dass die Mini-Dosen so wirksam sein können.
Oder hatte ich Dich jetzt komplett missverstanden mit dem, was Du meinst?
Liebe Grüsse,
Claudia
WittgensteinsNeffe hat geschrieben: ↑22.02.2018 12:47 Einen großen Einfluss dürfte auch die antihistaminerge Wirkung von Quetiapin haben. Viele Antihistamika kommen als Beruhigungsmittel zum Einsatz, entsprechend führt ein Absetzen höchstwahrscheinlich zum gegenteiligen Effekt: Unruhe / Stress. Im Rezeptorbindungsprofil sieht man,
dass dies einer der Hauptangriffspunkte der Substanz ist: (https://psychiatrietogo.de/2012/01/26/r ... nen-blick/).
viewtopic.php?p=300817#p300817ich habe auch Psychose-Erfahrung und hantiere mit dem Amisuprid und meiner Psychose-Neigung jetzt schon seit 20 Jahren,habe also etwas Erfahrung.
Die meisten Psychiater gehen viel zu hoch an die Dosierung mit Neuroleptika im Allgemeinen und auch zu hoch mit der Dosierung von Amsiulprid im Besonderen.
Bei Amisulprid zum Beispiel ist die fast maximale Rezeptorabdeckung im dopaminergen System schon bei den meisten Betroffenen mit 200mg erreicht,dass heißt dass eine starke Dosierung weit darüber hinaus die psychotischen Symptome nicht weiter auflöst,aber dafür die Nebenwirkungen und Folgen der Einnahme stärker und drastischer werden.
Ich bin vor langer Zeit mit 200mg Amisuprid ohne psychotische Erscheinungen über 4 Jahre klar gekommen,und auch jetzt wieder seit Herbst 2017 bin ich mit 200 mg weitgehend symptomfrei.
https://www.dgsp-ev.de/fileadmin/user_f ... setzen.pdf"Durch neuere bildgebende Untersuchungsmethoden wurde deutlich, dass eine sinnvolle D2/3-Rezeptor-Blockade durch Neuroleptika in einem sogenannten therapeutischen Fenster von 50 bis 70% dieser Rezeptoren liegt. Jenseits dieser Obergrenze verstärken sich mögliche Nebenwirkungen oder treten überhaupt erst auf. Ab 72% lassen sich hormonelle Veränderungen feststellen (z.B. Prolaktin-Erhöhungen), ab 78% Verspannungen und Zittern unterschiedlicher Muskelgruppen (extrapyramidal-motorische Störungen) oder Unruhe in den Beinen (Akathisie). Bei einer D2-Blockade über 70% im Mittelhirn (Striatum) treten bereits spürbare Verstimmungen und Beeinträchtigungen der geistigen Leistungsfähigkeit sowie verstärkte depressive und antriebsmindernde Symptome auf.Dies gilt grundsätzlich für Typika wie Atypika. (Im Anhang zu diesem Kapitel,S. 23, finden Sie eine Tabelle, welche Neuroleptika als Typika und welche als Atypika gelten.)Insbesondere Menschen mit nur geringgradig erhöhter Dopamin-Ausschüttung haben ein besonders hohes Risiko für diese Nebenwirkungen. Die individuelle Dosis, um dieses therapeutische Fenster eines Patienten zu erreichen, ist unter-schiedlich, aber generell niedrig. Sie liegt bei vorbehandelten Patienten in der Regel zwischen 2 und 4 mg Haloperidol pro Tag, in wenigen Fällen bei bis zu 10 mg Haloperidol bzw. vergleichbaren Mengen anderer Neuroleptika (s. Tabelle 1,S. 14). Bei Menschen mit einer erstmals behandelten Psychose liegen die erforderlichen Dosierungen um die Hälfte niedriger.Eine Übersichtsarbeit (Davis/Chen 2004) zur Auswertung aller vorhandenen Studien zu Dosis-Wirkungs-Beziehungen von Neuroleptika ermittelte oft erstaunlich niedrige effektive Dosisobergrenzen für Menschen mit sogenannten schizophrenen Psychosen, die bereits mehrfach oder länger vorbehandelt wurden. Oberhalb dieser angegebenen Dosierungen der maximalen Wirksamkeit (vgl. Tabelle 2, S. 15) wurden keine weiteren symptomreduzierenden Wirkungen mehr beobachtet, d.h.,eine weitere Erhöhung führt nicht zu mehr Hauptwirkung, jedoch meist zu mehr Nebenwirkungen."
P.S.: Manche Sachen gehen auch trotz Neuroleptika und auch trotz immer höheren Dosen von NL nicht weg,.es gibt partielle und komplette Non-Responder,also Betroffene,die weiter,trotz NL,teilweise oder komplett psychotische Phasen und Symptome haben.
Es gibt Auslöser und Trigger für die Verstärkung,aber auch für die Abschwächung von psychotischen Zuständen.
Meiden würde ich alle Substanzen und Drogen,die aktivierend sind und auf das Dopaminsystem wirken,wie Cannabis,Kokain,Speed,Ritalin,zuviel Kaffee,zuviel Nikotin und natürlich die Psychedelika wie Lsd und Zauberpilze.
Schlafentzug,der Klassiker,macht alles schlimmer.Viel Schlaf und ausreichende Ruhezeiten helfen der psychotisch angeschlagenen Seele.
Ausreichend Essen und Trinken,körperlicher Stress ist auch Gift für Psychose-Erfahrene.
Schließlich ist alles gut,was den Körper und den Geist/die Seele beruhigt,wie Entspannungstechniken,ruhige Musik,Natur und moderate Bewegung draußen.Alles,was überreizt,ist in psychosenahen Phasen eher zu meiden.