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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Lendormin absetzen

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
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geraldine
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Lendormin absetzen

Beitrag von geraldine »

Ich habe vor ca. 3 Monaten begonnen, Lendormin 0,25mg nach mehrjähriger Einnahme abzusetzen. Tagesdosis damals 2 Tabl.
Anfang/Mitte Januar bin ich bei 1,25 Tabl. angelangt und habe letzte Woche an 2 Tagen auf 1 Tabl. reduziert, worauf
Kreislaufprobleme auftraten. Wahrscheinlich wollte ich zu schnell vorankommen. Heute nun bich auf dieses Forum aufmerksam geworden und habe die Empfehlungen zum Absetzen gelesen. Leider fehlt in der "Umrechnungstabelle" Lendormin. Kann mir jemand helfen? Besten Dank im Voraus.
mücke
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Re: Lendormin absetzen

Beitrag von mücke »

Hallo Geraldine

Herzlich Willkommen.

Stimmt Lendormin ( Brotizolam ) ist nicht aufgeführt.
Hab im Netz mal geschaut.
Bin aber noch nicht fündig geworden.

Gruss Mücke
geraldine
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Re: Lendormin absetzen

Beitrag von geraldine »

Guten Abend Mücke,
schon mal vielen Dank für die schnelle Reaktion. Ich gehe jetzt mal auf 1,5 Tabl. zurück, denn
im jetzigen Zustand geht es nicht gut. Für einen Hinweis, wie mit Brotizolam vorzugehen ist
bin ich natürlich immer dankbar,

viele Grüsse
Geraldine
mücke
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Re: Lendormin absetzen

Beitrag von mücke »

Hallo Geraldine
Ich gehe jetzt mal auf 1,5 Tabl. zurück, denn im jetzigen Zustand geht es nicht gut.
Mach das und warte mit der erneuten Reduktion bis du wieder stabil bist.

Da hier nur Vorstellung eröffne für den weiteren Verlauf ein neues Thema im entsprechenden Unterforum, wenn du magst.

Gruss Mücke
mücke
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Re: Lendormin absetzen

Beitrag von mücke »

Hallo Geraldine

Leider habe ich bisher keine Tabelle für die Umrechnung gefunden, nur die Halbwertzeit, welche bei 4 - 6 Std. liegt.
Weißt du mittlerweile näheres?

Gruss Mücke
antianti
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Re: Lendormin absetzen

Beitrag von antianti »

Hallo Geraldine,

selbst wenn es keine Umrechnungstabelle gibt, gilt als wichtigste Faustregel, auf Dein Wohlbefinden zu achten und so langsam wie möglich zu reduzieren.
Wenn Dir die Reduktion um eine Vierteltablette zu stark war, gibt es evtl. noch einige Tricks, mit denen sich die Dosis in kleineren Schritten verringern lässt. Ich hatte hier http://www.adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=18&t=5553 mal ein paar Methoden gesammelt.

Oft kann in solchen technischen Fragen ein Apotheker helfen, da er sich - manchmal besser als ein Arzt - mit den Wirkungen und Nebenwirkungen der Medikamente auskennt. Er sollte Dir sagen können, ob Deine Tabletten z.B. als Tropfen löslich sind oder in individuell dosierte Kapseln abzufüllen sind. Eventuell gibt es den Wirkstoff auch schon fertig als Tropfen, so dass Dein Arzt Dir ein Rezept dafür ausstellen könnte.

Vielleicht probierst Du es noch einmal mit 1 Tablette, wenn Du Dich gut fühlst. Falls Du dann wieder Probleme bekommst, wäre zu überlegen, ob Du z.B. mit Trickserei (s.o.) die Tablette achteln oder noch stärker verkleinern kannst.

LG
antianti
geraldine
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Re: Lendormin absetzen

Beitrag von geraldine »

Hallo Antianti,
vielen Dank für den Hinweis. Ich bin noch immer bei 1,5 Tabl. und versuche es Morgen mit 1/8 weniger.
Es geht nur langsam.
LG Geraldine
PhilRS
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Re: Lendormin absetzen

Beitrag von PhilRS »

Hallo zusammen,

das ist wirklich nicht einfach, hab auch eine Weile gesucht, [EDIT: aber man muss es auch richtig machen!]

0,25mg Brotizolam = 10mg Diazepam
Quelle (1 von 3)

Kann in die Tabelle f. Lendormin. Jetzt hab ich 3 Quellen, die nicht voneinander kopiert haben.

Vorsicht: Die Halbwertzeit von Brotizolam ist viel kuerzer (wenige Stunden!) als die von Diazepam. 10mg Diazepam kann deshalb (wegen aktiver Metaboliten und Kumulation) nach einigen Einnahmen stärker wirken als die Äquivalentdosis 0,25mg Brotizolam. Das gibt einen Sicherheitsrahmen immerhin.

MfG
-PhilRS.
PhilRS
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Re: Lendormin absetzen

Beitrag von PhilRS »

Hi Geraldine,

Du warst also bei 20mg Diazepam-Äquivalent und bist jetzt bei 15mg. 1/8 wäre fast 2mg. Das nach mehrjähriger Einnahme könnte zu schnell sein, also wundere Dich nicht, wenn es nicht direkt geht.

Alles Gute
-PhilRS.
geraldine
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Re: Lendormin absetzen

Beitrag von geraldine »

Guten Tag PhilRS,
herzlichen Dank für Deine Recherche und die Nachricht. Was Du über die kurze Halbwertzeit von Lendormin schreibst, stimmt mit meinen Erfahrungen mit Lexothanil, das ja eine erheblich längere HWZ hat, überein (der Arzt hat mir dies "zwischenhinein" verschrieben).
Aber jetzt weiss ich Bescheid und bleibe für 3-4 Wochen bei einem Achtel weniger. Bislang geht es einigermassen. Ich nehme jetzt die ganze "Portion" zum Einschlafen, nicht wie vorher in 2 Teilen, den 2. Teil nach dem Erwachen um ca. 3 Uhr. Mit dieser ganzen "Portion" erwache ich etwas später und liege dann bis zum Aufstehen wohl nur noch dösend im Bett. Mehr als max. 5 Std. schlafe ich nie.
Schön, dass es dieses Forum gibt, da einem Fachkundige zur Seite stehen. Mein Arzt (Internist) hat von diesen Dingen nicht viel Ahnung und empfiehlt mir angesichts meines fortgeschrittenen Alters (72), mich "nicht zu quälen" und die 2 Lendormin doch weiterhin zu nehmen. Das jedoch geht mir vollkommen gegen den Strich. Ich fahre fort - mit einer scharfen Klinge zum Zerteilen der Tablette.
Vielen Dank nochmals und mfG,
Geraldine
antianti
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Re: Lendormin absetzen

Beitrag von antianti »

geraldine hat geschrieben:und empfiehlt mir angesichts meines fortgeschrittenen Alters (72), mich "nicht zu quälen"
Naja, wenn Dein Arzt mal in das Alter kommt, wird er feststellen, dass das Leben dann noch lange nicht vorbei ist und man gerne noch etwas davon hätte - möglichst ohne Drogen. Lass Dich nicht beirren und verfolge Dein Vorhaben weiter... aber mach langsam. Wenn Du beim nächsten Schritt merkst, dass ein Achtel zu viel ist, gibt es bestimmt einen Weg, die Tabletten noch kleiner zu machen. Wie gesagt, technisch kann einem oft die Apotheke weiterhelfen...

LG
antianti
geraldine
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Re: Lendormin absetzen

Beitrag von geraldine »

Danke für die Unterstützung.
LG, Geraldine
Remigius
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Re: Lendormin absetzen

Beitrag von Remigius »

Hallo Geraldine,

ich hab mal eine Frage wegen Deiner Reduzierung:

Beeinträchtigt Dich das Lendormin so arg, das du es ganz absetzen möchtest?

ich frag deshalb, weil meiner Ansicht , in Deinem alter, so ein Entzug schon eine gewagte Angelegenheit bedeutet!
Denn durch das absetzen des Benzos verändert sich ja ne Menge im Gehirn.
Nun ist es fraglich, ob es in einem bestimmten Alter überhaupt noch sinnvoll ist, das Benzo ganz auszuschleichen?

Ich hab mir bei mir im Alter von damals 53 schon meine Gedanken darüber gemacht!
aber wenn du trotz allem Clean leben willst, dann find ich, das Du die auch in Angriff nehmen solltest!

Wünsch dir alles erdenklich Gute!

Gruss
Remi :sports:
Ich war von 1974 bis 1989 15 Jahre Heroinabhängig, und bin 14 Jahre danach wegen privaten Problemen ( Krebserkrankung und plötzlicher Tod von meinem Vater ,bin Einzelkind, und musste danach für meine Mutter dasein), auf Oxas gekommen. Durch eine schwere Gehirnerkrankung meiner Frau und der Epilepsie meiner jüngsten Tochter habe ich mich in 3 Jahren von 50mg Oxazepam, auf 150 -250mg Oxazepam gesteigert !
3 Ausschleichversuche nach einem Plan des ADFD sind wegen dem nichtvertagen von Diazepam in hohen Dosierungen2004, 2005 und 2007 , und dem viel zu schnellem Reduzieren nach jeweils einem 1/2 bis 3/4 Jahr gescheitert.
körperliche stationäre Entgiftung vom Oxazepam vom 14.01- 11.02. 2008 im ZPE Emmendingen, wo man mir aber 40 mg. Paroxat "aufgezwungen" hatte! ( hätte ich dieses Paroxat nicht genommen, hätte man mich sofort entlassen!!!)

ab 17.01.2008 40mg Paroxat ( ohne einschleichen)

am 12.02.2008 nach der Entlassung aus der Entgiftung sofort auf 20mg reduziert!
im Juni 2008 während dem Benzoentzug auf 15mg reduziert
im August 2008 auf 10mg reduziert
am 15.12. 2008 auf 5mg reduziert
am 25.12. wieder auf 10mg gesteigert
am 10.01.09 auf 7,5mg reduziert
am 15.02 auf 5mg reduziert
am 15.03 auf 2,5mg reduziert
seit dem 08.05.2009 auf 0!!!!

heute(07.05.2014) bin ich 5 Jahre vom Paroxat weg!


Seit 25. Januar 2014 habe ich 6 Jahre ohne Benzos hinter mir!!!

heute traue ich mich zu sagen, das ich endlich sicher bin, das ich keine Benzos mehr nehmen werde!
denn ich hab die Gehirn-OP meiner Tochter im July 2011 ohne Hilfsmittel durchstanden!
bin heute (01.06. 2014) 6 Jahre clean, was den Benzoentzug anbelangt!
geraldine
Beiträge: 6
Registriert: 18.01.2010 16:12

Re: Lendormin absetzen

Beitrag von geraldine »

Guten Tag Remigius,
zunächst: ich habe hohen Respekt vor Deiner Leistung und wünsche Dir auch alles Gute. Ja, das schlafregulierende Zentrum des Gehirns soll sich wieder aufs normale Funktionieren umstellen. Ob das noch möglich ist, wird sich zeigen. Aber ich will von Lendormin weg: abgesehen davon, dass ich einfach wieder ohne Mittel einschlafen und einen gesunderen Schlaf haben möchte, vermute ich einen Zusammenhang zwischen seit einem guten Jahr eingetretenen kalten/brennenden u. rosafarbenen Fingern und Füssen, v.a. auf der rechten Seite, und der Einnahme von Lendormin. Andere mögliche Ursachen für diese Beeinträchtigungen sind ausgeschlossen worden.
Mit freundlichen Grüssen, Geraldine
Remigius hat geschrieben:Hallo Geraldine,

ich hab mal eine Frage wegen Deiner Reduzierung:

Beeinträchtigt Dich das Lendormin so arg, das du es ganz absetzen möchtest?


Wünsch dir alles erdenklich Gute!

Gruss
Remi :sports:
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