Klick auf das Kreuzchen um das hier auszublenden ->


 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Venlafaxin und keine Unterstützung vom Arzt

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
Gesperrt
Quick-Eagle
Beiträge: 2
Registriert: 22.02.2010 17:53

Venlafaxin und keine Unterstützung vom Arzt

Beitrag von Quick-Eagle »

Hallo,
ich bin ganz neu hier und sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben. :wink: Hab schon sehr viel passiv gelesen und auch schon viel für mich herauslesen können. Vielen Dank schon mal dafür. Nun möchte ich mich mal offiziell anmelden und freue mich schon auf viele nette Kontakte.

Ich benötige dringend Untertützung und Hilfe, da mein Arzt mich gerade ziemlich im Stich zu lassen scheint :(

Ich nehme seit September 2009 Venlafaxin 75 mg aufgrund von Panikatacken und komme nach anfänglichen starken Nebenwirkungen sehr gut damit zurecht.
Nun bemerke ich seit ca. 1 oder 2 Wochen kleine Petechien an meinen Beinen, hauptsächlich an den Unterschenkeln. Ich rief also vor 1 Stunde meinen Arzt an und fragte in nach seiner Meinung. Er meinte, soetwas noch nicht gehört zu haben und ich solle mal das Medi absetzen. Ich sagte drauf hin, dass man dieses Medi doch nicht einfach so abrupt absetzen darf wegen der starken Nebenwirkungen. Er sagte, dass ich das einfach machen soll. Ich sagte ihm, dass es mir doch mit der Einnahme der Tabletten sehr gut ginge und ich das nicht einfach aufs Spiel setzen möchte. Er sagte, ja dann soll ich sie halt weiter einnehmen, aber auf eigene Gefahr. Ich dachte, ich hör nicht richtig. :cry:

Ja nun fühl ich mich so richtig alleingelassen. Soll ich aufhören, soll ich sofort aufhören, wobei ich doch eigentlich noch weiter einnehmen möchte. Habt Ihr soetwas schon mal erlebt? Ich wär Euch sooo dankbar für Ratschläge, Empfehlungen oder Erfahrungen.

Lieben Dank und Grüße
Quick-Eagle
Lieben Gruß
Quick-Eagle
mücke
Beiträge: 2922
Registriert: 30.12.2004 09:24
Hat sich bedankt: 156 Mal
Danksagung erhalten: 19 Mal

Re: Venlafaxin und keine Unterstützung vom Arzt

Beitrag von mücke »

Hallo Quick-Eagle

Willkommen im Forum.
Nun bemerke ich seit ca. 1 oder 2 Wochen kleine Petechien an meinen Beinen, hauptsächlich an den Unterschenkeln.
"Unter Petechien versteht man eine Vielzahl von stecknadelkopfgroßen Blutungen aus den Kapillaren in die Haut oder Schleimhäute."
Das habe ich jetzt nur geschrieben für die die nicht wissen was das ist.
Da kann ich nur sagen:
Morgen sofort zum Hausarzt den Gerinnungsstatus bestimmen lassen.
Und wenn du schon mal da bist kann er auch gleich ein kleines Labor machen ( Leber, Niere, Elektrolyte, Blutbild ).
Wurden bei dir vor der Einnahme des Trevilors die Schilddrüsenwerte bestimmt?
Panikattaken können auch dadurch entstehen.

Das Verhalten deines Arztes finde ich unmöglich. :sports: :sports: auf die Nase.

Ich hatte während der Einnahme eines SSRI, Zoloft, auch Probleme, die sich in spontanem Nasenbluten und Blutspucken geäußert haben.
Ich habe es nach 2,5 Mon. einfach abgesetzt, hatte dadurch 4 Wo. Entzugsbeschwerden.

Gruss Mücke
Quick-Eagle
Beiträge: 2
Registriert: 22.02.2010 17:53

Re: Venlafaxin und keine Unterstützung vom Arzt

Beitrag von Quick-Eagle »

Hallo Mücke,
vielen lieben Dank für Deine Antwort. Ich werde Deinen Rat beherzigen und gleich morgen ein Blutbild beim Arzt machen lassen. Habe im November erst eins machen lassen inklusive Schilddrüsenwerte, war aber alles in Ordnung. Meine Panikatacken hatten einen Grund, der in der Arbeit zu suchen war. Dies habe ich zwischenzeitlich geändert, demnach dürften also auch keinerlei Beschwerden mehr auftreten. Insofern sollte ich wahrscheinlich sogar mit dem Ausschleichen beginnen. Aber auf gar keinen Fall so abrupt und sofort. Du hattest ja scheinbar sehr große Probleme oder? Magst Du sagen wie es Dir erging und welche Nebenwirkungen Du hattest nach dem Absetzen? Hat sich das mit dem Blutspucken, wie furchtbar, und dem Nasenbluten dann sofort wieder gegeben???? Ich hoffe es so für Dich. Ich hatte gleich von Anfang an kein gutes Gefühl bei meinem Arzt, welches sich heute bestätigt hat. Ich hätte sofort den Arzt wechseln müssen. Aber das ist ja nun leider zu spät.
Ich habe heute sogar den Hersteller von Venlafaxin -Winthrop direkt angerufen wegen den Petechien und dem Ausschleichen. Die verweisen jedoch auf den Arzt oder ich soll den Arzt von seiner Schweigepflicht entbinden. Erst dann könnten sie mir Auskunft geben bzw. helfen. Ich habe in der kommenden Woche einen weiteren Termin und dann werde ich mir den Scherzbold noch einmal vorknöpfen :evil: So gehts ja echt nicht.

Lieben Gruß
Quick-Eagle
Lieben Gruß
Quick-Eagle
mücke
Beiträge: 2922
Registriert: 30.12.2004 09:24
Hat sich bedankt: 156 Mal
Danksagung erhalten: 19 Mal

Re: Venlafaxin und keine Unterstützung vom Arzt

Beitrag von mücke »

Hallo
Ich werde Deinen Rat beherzigen und gleich morgen ein Blutbild beim Arzt machen lassen.
Wenn deine Werte bisher in Ordnung waren, reicht es wohl aus nur einen Gerinnungsstatus und die Leberwerte zu bestimmen.
Auch wenn letztere nie auffällig waren, so kann sich das doch noch bei längerer Einnahme ändern.
Insofern sollte ich wahrscheinlich sogar mit dem Ausschleichen beginnen. Aber auf gar keinen Fall so abrupt und sofort.
Da stimme ich dir zu. Niemals abrupt absetzen, immer ausschleichen.
Ich wußte das damals nicht und habe dann mit dem Entzug zu kämpfen gehabt.
Magst Du sagen wie es Dir erging und welche Nebenwirkungen Du hattest nach dem Absetzen? Hat sich das mit dem Blutspucken, wie furchtbar, und dem Nasenbluten dann sofort wieder gegeben????
Mir wurde das SSRI wegen einer Depression und Panikstörung gegeben.
Nach dem Absetzen trat erneut Herzrasen mit Panik auf, meist nur 1 x am Tag.
Trotzdem habe ich nichts mehr genommen und darauf gehofft, daß es besser wird.
Das war nach ca. 2 Wo. Die Panik war weg. Nur das Herzrasen war noch vorhanden.
Nach weiteren 2 Wo. war das aber auch weg.

Das Nasenbluten und Blutspucken trat während der Einnahme nur ein paar Mal auf, also nicht regelmäßig.
Nach dem Absetzen des SSRI war es ganz weg.
Leider trat es später nochmals auf, aber im Zusammenhang mit einer Ausleitung des SSRI über Bioresonanz.
Das ging aber auch wieder weg.
Danach hatte ich nie wieder Probleme damit.
Ich habe heute sogar den Hersteller von Venlafaxin -Winthrop direkt angerufen wegen den Petechien und dem Ausschleichen. Die verweisen jedoch auf den Arzt oder ich soll den Arzt von seiner Schweigepflicht entbinden.
Ich habe es ähnlich wie du gemacht, nur über einen Brief.
Meine Fragen wurden nur unzureichend beantwortet und man wollte auch von mir eine Schweigepflichtsentbindung.
Die habe ich aber nicht gegeben.
Meine Panikatacken hatten einen Grund, der in der Arbeit zu suchen war. Dies habe ich zwischenzeitlich geändert, demnach dürften also auch keinerlei Beschwerden mehr auftreten.
Wenn du den Grund kennst und entsprechend Änderungen herbei führen konntest so ist das doch gut.
Mir ging es ähnlich wie dir, nur konnte ich an der Arbeitssituation nichts ändern, selbst durch Einschalten der Vorgesetzten.
Jetzt beziehe ich eine Rente und bin froh nicht mehr in den Saftladen zu müssen.
Mobbing ist echt so scheiße.
Ich habe in der kommenden Woche einen weiteren Termin und dann werde ich mir den Scherzbold noch einmal vorknöpfen So gehts ja echt nicht.
Das interessiert mich. Wenn du magst berichte wie der Arzt reagiert hat.

Gruss Mücke
antianti
Beiträge: 217
Registriert: 06.03.2009 08:43

Re: Venlafaxin und keine Unterstützung vom Arzt

Beitrag von antianti »

Hallo Quick-Eagle,

ich schließe mich Mücke an:
:sports: :sports: auf die Nase! (Ist natürlich kein Aufruf zur Gewalt :whistle: )
Und richte ihm aus, er ist gefeuert!

Ich habe selber Venlafaxin genommen. Wenn Du jemals eine Tablette vergessen hast, weißt Du, dass Du nicht abrupt absetzen solltest. Ich hatte auch mit Ausschleichen noch genug Probleme (allerdings nichts im Vergleich zu anderen hier). Ich habe das Venlafaxin damals wegen anderer NW abgesetzt als Du, aber mein Psychiater meinte zu mir, dass das Medikament immer nur eine Krücke sei und man zusehen solle, diese Krücke irgendwann wieder loszuwerden. Wenn Du also glaubst, den Auslöser für Deine Panikattacken gefunden zu haben und ihn beseitigen kannst, ist die Zeit für das Absetzen vielleicht wirklich gekommen. Hab keine Angst vor der Zeit ohne AD. Mir hat es viel Selbstvertrauen gegeben, als ich es erstmal hinter mir hatte.

Im Übrigen hat auch bei mir eine Behandlung der Schilddrüse große Besserung gebracht. Und zwar obwohl mehrere Ärzte zuvor befunden hatten, die SD sei in Ordnung.
Und: Gerinnungsstatus ist ein sehr gutes Stichwort!

LG
antianti
Gesperrt