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Diazepam - Reduktion auf 0

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
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Gargamella
Beiträge: 16
Registriert: 26.02.2010 23:36
Wohnort: Nordseeküste

Diazepam - Reduktion auf 0

Beitrag von Gargamella »

Hallo,

ich hab mich angemeldet weil ich beim googeln über die Symptome bei einer Diazepam-Reduzierung hier gelandet bin und mir denke, dass es leichter ist, damit nicht ganz allein zu sein.
Ich nehme seit langer Zeit Benzos, das erste Mal vor ca. 17 Jahren. Früher immer mal wechselnd und unregelmäßig Rivotril, Tavor, Bromazepam, Loretam, Valium... was mir gerade verschrieben wurde. Aber eben bis vor ca. 5 Jahren nicht regelmäßig, niemals mehrere gemischt oder mehr als vom Arzt verordnet und niemals so, dass ich ein Problem hatte zwischendurch auch längere Zeit (mehrere Monate) nichts zu nehmen.
Vor 5 Jahren habe ich angefangen 2-3mal wöchentlich 10mg Diazepam zu nehmen in dem Glauben, dass ich nur abhängig werde, wenn ich es täglich nehme. Mein Arzt hatte gesagt, solange ich es maximal alle 2 Tage nehme, passiert nichts.
Naja, ich hab mich nie abhängig gefühlt, brauchte auch 3 Jahre lang keine Dosiserhöhung.

Aber vor 2 Jahren, in einer extremen Stresssituation und in einer Phase sehr starker Angst- und Panikattacken habe ich angefangen (mit ärztlichem OK), regelmäßig 20mg täglich zu nehmen. Das habe ich bis Dezember 2009 dann auch getan. Dann kam ich zu meiner Psychiaterin um ein neues Rezept zu holen und mir wurde von der Arzthelferin gesagt, dass ich keins mehr bekomme. Ich war ziemlich irritiert von diesem Vorgehen und habe dann in einem mühseligen Kampf mit meiner Ärztin und der Drohung mich an die Krankenkasse zu wenden erreicht, dass ich zumindest einen Absetzplan bekommen habe. Der erste Plan ging von einer wöchentlichen Halbierung der Dosis aus und davon, dass ich nach 4 Wochen auf 0 bin. :?

Da ich eh nicht begeistert davon bin, abhängig von diesem Zeug zu sein, hab ich dem Absetzen zugestimmt. Der Anfang ging auch gut, allerdings nicht in dieser Geschwindigkeit. Ich habe von Dezember bis jetzt von 20mg auf 5mg reduziert, ohne irgendwelche Absetzprobleme zu haben.
Das Einzige, was jetzt seit einer Woche auftritt, sind extreme Rückenschmerzen. Dazu muss ich sagen, dass ich zwei Bandscheibenvorfälle habe und denke, dass das Diazepam sehr muskelantspannend gewirkt hat und diese Wirkung jetzt nachlässt.

Die ganzen Absetzprobleme, von denen ich hier gelesen habe, machen mir natürlich Angst. Ich hatte eh vor, die letzten 5mg langsamer abzusetzen, glaube nur nicht, dass ich meine Ärztin davon überzeugen kann.
Ich hab gelesen, dass die Entzugssymptomatik noch bis zu einem Jahr nach dem Absetzen bestehen bleiben kann. Aber ich hab ja im Prinzip bisher gar nichts. Kann es auch sein, dass es erst mehr als 2 Monate nach Beginn der Reduktion überhaupt zu Symptomen kommt? Oder kann ich weiter hoffen, davon so ziemlich verschont zu bleiben? Gibt es Menschen die keine oder nur eine schwache körperliche Abhängigkeit entwickeln? Ich fühle mich psychisch wesentlich mehr abhängig von dem Zeug als körperlich.
Sind vielleicht viele Symptome, die man als Entzugssymptome bezeichnet, eher Probleme, die man auch mit dem Zeug hätte oder eben wenn man nie angefangen hätte, es zu nehmen? Ich hab z.B. Sehstörungen, zittere viel, hab Schlafstörungen usw. Aber all das hatte ich (ein bisschen abgeschwächt) auch mit dem Diazepam und vor dem Diazepam.

Ich würde mich über Kontakt zu Leuten freuen, die evtl. auch gerade beim Absetzen sind oder vielleicht die Reduzierung auf 0 bereits erfolgreich hinter sich haben!

Viele Grüße,
Gargamella
Remigius
Beiträge: 293
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Re: Diazepam - Reduktion auf 0

Beitrag von Remigius »

Hallo Gargamella,

du musst überhaupt keine Absetzsympthome bekommen!
warum das so ist, das der eine fast garnichts merkt, wenn er keine Benzos mehr nimmt, und ein anderer durch die wahre Hölle geht, kann ich Dir aber auch nicht sagen!
Was aber alle haben, sind Schlafstörungen, die bis zu 6 Monate anhalten können!

Mein Entzug hat , wenn man die ersten 10 Tage während der Entgiftung mal ausklammert, auch erst 3 Monate später angefangen, als ich schon längst wieder zuHause war!
Ich drück Dir die Daumen, das du von den meisten Entzugssympthomen verschont bleibst!

Schau, das Deine Ärztin dir nun das flüssige Benzo verschreibt, damit du jetzt "tropfenweise" weiter abdosieren kannst!

Wenn sie meint, das dies nicht notwendig sei, dann sag Ihr, sie soll mal hier auf's Forum schauen!

Gruss
Remi
Ich war von 1974 bis 1989 15 Jahre Heroinabhängig, und bin 14 Jahre danach wegen privaten Problemen ( Krebserkrankung und plötzlicher Tod von meinem Vater ,bin Einzelkind, und musste danach für meine Mutter dasein), auf Oxas gekommen. Durch eine schwere Gehirnerkrankung meiner Frau und der Epilepsie meiner jüngsten Tochter habe ich mich in 3 Jahren von 50mg Oxazepam, auf 150 -250mg Oxazepam gesteigert !
3 Ausschleichversuche nach einem Plan des ADFD sind wegen dem nichtvertagen von Diazepam in hohen Dosierungen2004, 2005 und 2007 , und dem viel zu schnellem Reduzieren nach jeweils einem 1/2 bis 3/4 Jahr gescheitert.
körperliche stationäre Entgiftung vom Oxazepam vom 14.01- 11.02. 2008 im ZPE Emmendingen, wo man mir aber 40 mg. Paroxat "aufgezwungen" hatte! ( hätte ich dieses Paroxat nicht genommen, hätte man mich sofort entlassen!!!)

ab 17.01.2008 40mg Paroxat ( ohne einschleichen)

am 12.02.2008 nach der Entlassung aus der Entgiftung sofort auf 20mg reduziert!
im Juni 2008 während dem Benzoentzug auf 15mg reduziert
im August 2008 auf 10mg reduziert
am 15.12. 2008 auf 5mg reduziert
am 25.12. wieder auf 10mg gesteigert
am 10.01.09 auf 7,5mg reduziert
am 15.02 auf 5mg reduziert
am 15.03 auf 2,5mg reduziert
seit dem 08.05.2009 auf 0!!!!

heute(07.05.2014) bin ich 5 Jahre vom Paroxat weg!


Seit 25. Januar 2014 habe ich 6 Jahre ohne Benzos hinter mir!!!

heute traue ich mich zu sagen, das ich endlich sicher bin, das ich keine Benzos mehr nehmen werde!
denn ich hab die Gehirn-OP meiner Tochter im July 2011 ohne Hilfsmittel durchstanden!
bin heute (01.06. 2014) 6 Jahre clean, was den Benzoentzug anbelangt!
Gargamella
Beiträge: 16
Registriert: 26.02.2010 23:36
Wohnort: Nordseeküste

Re: Diazepam - Reduktion auf 0

Beitrag von Gargamella »

Hallo Remi,

danke für deine Antwort. Ich habe deine Geschichte gelesen und bin beeindruckt von deiner Stärke, mit der du deinen Entzug gemeistert hast.

Morgen früh habe ich den Termin bei meiner Ärztin und hoffe, dass ich sie von den Tropfen überzeugen kann.

Viele Grüße,
Gargamella
Gesperrt