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 ! Nachricht von: Oliver

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Vorstellung -Benzo-Entzug, Neuroleptika, Schlaflosigkeit-

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
Gesperrt
S1CKK
Beiträge: 2
Registriert: 12.11.2010 22:51

Vorstellung -Benzo-Entzug, Neuroleptika, Schlaflosigkeit-

Beitrag von S1CKK »

Hallo zusammen,

ich habe dieses Forum aufgrund von 3 wirklich tollen Videos von eurem Mitglied "benzodepressed" (naja so heißter jedenfalls auf youtube) gefunden.

Ich mache auch grade wie viele von euch einen Benzodiazepin Entzug durch.

Am 23. August 2010 hab ich meine letzte Zolpidem genommen. Angefangen die zu nehmen hab ich sie Anfang April. Ich bin medizinisch -sagen wir mal- nicht ganz unwissend und wusste bereits vorher, dass Benzodiazepine übel abhängig machen können. Hab nen Jahr zuvor zum ersten mal (gleich ne 50er Packung) Alprazolam 0,5mg gegen Panikattacken gekriegt. Ich hab die Packung nich mal zur hälfte leer gemacht weil ich wusste, dass insbesondere Alprazolam besonders schnell abhängig macht.

Anfang 2010 hab ich viel belastendes durchgemacht und mich dazu entschieden mich in ne psycho-somatische Klinik zu begeben. Ich tat dies nicht weil ich völlig am Ende war sondern weil mir klar war, dass ich sonst in ca. zwei Jahren am Ende sein werde. Bin also rechtzeitig sozusagen zu einer "Generalüberholung" ins Werk gegangen. Die Therapie dort hat mir auch ganz super geholfen und ich denke bis heute sehr gern an diese Zeit zurück.

Gegen Ende wurde meine Schlaflosigkeit (bin dort mit vielen Sachen aus meiner Kindheit konfrontiert worden die nicht schön waren) so schlimm, dass ich die dortige Ärztin um Zolpidem gebeten habe. Ich wusste ja, dass es KEIN Benzo ist und folglich abhängigkeit auch nich so das problem is. Obwohl ich auch wusste, dass Abhängigkeit trotzdem möglich ist.

Aus diesem Grund konsultierte ich die Ärztin wie oft ich denn zolpidem nehmen könne ohne GARANTIERT nicht abhängig zu werden. So kam es, dass ich die Klinik verließ mit der Weisung "nicht öfter als 2x pro Woche" (die anderen Tage über hab ich Atosil genommen).

Anfang / Mitte Juli gings von einem Schlag los mit den Entzugssymptomen:

Von einen Herzschlag auf den anderen konnte ich sehr deutlich mein herz schlagen hören; Palpitationen. Das hört sich jetzt nicht schlimm an aber es ist exakt das gleiche Prinzip wie die chinesische Wasserfolter. Erst gings noch.
Zwei Wochen später lag ich völlig durchgeschwitzt panisch im Bett, mein Herz -gefühlt- so laut pochen wie ein Düsenjet, panische Angst vor nem Aortenaneurisma, namenlose Angst und ich kann mein Blut im Innenohr vorbeizischen hören.

Ich habe irgendwie die Nacht überstanden und war als allererstes morgends beim erstbesten Arzt. Diese Ärztin (nachdem ich 2 stunden ausschauen wie nen hero.junkie auf entzug im wartezimmer gehockt hab und mich alle anderen komisch angestarrt ham) hat sie mich aufgerufen und war ganz doll super nett.
Sie hat mir zwei Angebote gemacht: Stationär Psychiatrie oder sie ruft den Psychiater an und macht im klar, dass er mich jetzt gleich dran nehmen soll. Da mir klar war, dass die Behandlung in beiden Fällen identisch sein würde ging ich zum Psychiater. Innerhalb von ner Stunde hatte ich meine erste Seroquel genommen und konnte endlich aus der Hölle entkommen. Mein erster Schlaf in 3 Tagen war das.

Heute, drei Monate später bin ich aus dem allergröbsten raus.

Ich bin Student und Anfang 20 Jahre alt. Ich freu mich auf Regen Austausch mit euch und freu mich dieses Forum gefunden zu haben =)
- 3. Monat Benzo (Zolpidem)-Entzug
Meds:
Seroquel 25mg (am absetzen)
sosjord
Beiträge: 261
Registriert: 10.09.2009 15:17

Re: Vorstellung -Benzo-Entzug, Neuroleptika, Schlaflosigkeit

Beitrag von sosjord »

hallo und herlich wilkommen !
ich habe diese videos gemacht ... freut mich dasses dich ehrgeführt hat :)
BENZOENTZUG IST SCHAFFBAR !
nach 2 Jahren hölle wieder geheilt ..
ERFOLGSGESCHICHTE:
1.5 jahre nach 0mg: http://www.adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=16&t=6141
2.2 jahre nach 0mg: http://www.adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=16&t=6822
trotzdem
Beiträge: 9
Registriert: 21.03.2011 21:12
Wohnort: Berlin

Re: Vorstellung -Benzo-Entzug, Neuroleptika, Schlaflosigkeit

Beitrag von trotzdem »

Hallo S1CKK,
ich habe die Palpitationen in schwerster Form beim Absetzen von Zyprexa und Venlafaxin gehabt, bzw. habe sie gelegentlich heute in leichterer Form noch. Was Du mitgemacht hast kann ich somit nachfühlen. Ich werde von einer chinesischen Internistin behandelt die traditionelle chin. Medizin durchführt. Mir hat Akupunktur und chin. Kräutertherapie geholfen. Heute bin ich gelassener und das Herzklopfen (ab und zu) beunruhigt mich nicht mehr, ich denke die Palpitationen werden bei mir ( 7 Monate nach dem Absetzen) demnächst verschwunden sein.
LG
trotzdem
Gesperrt