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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Bin neu hier

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
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trotzdem
Beiträge: 9
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Bin neu hier

Beitrag von trotzdem »

Hallo ,
ich bin neu hier und möchte kurz über mich berichten. Ich hatte vor 5 Jahren eine Schilddrüsenüberfunktion und daraus resultierte eine schwere Depression. Ich habe eine Therapie gemacht und wurde mit Mirtazapin und Zyprexa behandelt. Nach zwei Jahren wurden die Medikamente zügig abgesetzt und das Drama begann. Schlaflosigkeit, Zungenbrennen, Stimmungsschwankungen... Heute weiß ich, das das Absetzsymptome waren. Damals aber dachte ich erneute Depression. Also wieder Mirtazapin und erhöhte Dosis Zyprexa und Venlafaxin. Inzwischen habe ich Zyprexa und Venlafaxin abgesetzt. Ca 6 Monate lang hatte ich alle möglichen und unmöglichen Absetzsymptome. Zyprexa hat mir 35kg Übergewicht eingebracht, davon sind erst 16 wieder verschwunden. Jetzt nehme ich nur noch Mirtazapin und will es im Sommer langsam absetzen. Ich bin inzwischen sehr erschrocken über die vielen und dauerhaften Absetzsymptome bei AD und Neuroleptika. Wenn ich das alles vorher gewußt hätte, hätte ich mich wohl nicht auf die Medikation eingelassen. Über die schwierigen Absetzphasen von Venlafaxin und Zyprexa haben mir u.a. Baldrian, Akupunktur und chinesische Kräuter geholfen.
Grüße
trotzdem
Das-kleine-Runde

Re: Bin neu hier

Beitrag von Das-kleine-Runde »

Hallo Trotzdem :) ,

Herzlich Willkommen :) !

Oh je, da hast Du einiges durchgemacht...
Schilddrüsenüberfunktion

Hast Du Dich verschrieben? Ich hätte eine Unterfunktion vermutet.

Wie wurde die Verordnung von Zyprexa begründet?

Hier Info-Material:

http://www.antidepressiva-absetzen.de/
http://www.adfd.org/wissen/Problematik_ ... depressiva
http://www.adfd.org/wissen/SSRI-Absetzsyndrom

Liebe Grüße :group:
trotzdem
Beiträge: 9
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Re: Bin neu hier

Beitrag von trotzdem »

Hallo Das kleine Runde,
danke für die nette Begrüßung,
nee ich habe mich nicht verschrieben. Ich hatte einen "heißen Knoten" an der Schilddrüse der unendlich viele Hormone produzierte und der mit der Radiojodtherapie "weggeschmolzen" wurde.
Im Krankenhaus habe ich erst Diazepam bekommen (was ich später tropfenweise und von daher problemlos ausschleichen musste) Zyprexa wurde verordnet, da meine Nerven völlig aus den Fugen waren und es hat ja auch geholfen, insofern, dass ich mich zu einem Gefühlszombie verwandelt habe. Es war mir alles egal und nichts ist an mich herangekommen. So habe ich auch die spätere Höherdosierung zunächst einmal positiv angenommen. Das Absetzen von Venlafaxin und Zyprexa ist sehr schwierig gewesen, wobei die Probleme erst zwei Monate nach dem letzen Absetzschritt begannen und sich dann rasant steigerten. Mein Herz hat monatelang geklopft wie eine Dampframme, Ängste in allen Variationen, Schmerzen und Nervenbrennen am ganzen Körper und elektrische Schläge durch den ganzen Körper, Schwindel und Übelkeit kamen dazu, Schlaflosigkeit trotz des weiter eingenommenen Mirtazapins.... Jetzt geht es mir (7Monate nach dem Absetzen) ganz gut, aber das Ausschleichen von Mirtazapin steht mir noch bevor. Deswegen würden mich Unterstützungen und Hilfen aus dem Forum sehr freuen.
LG trotzdem
Das-kleine-Runde

Re: Bin neu hier

Beitrag von Das-kleine-Runde »

Hallo Trotzdem :) ,
Ich hatte einen "heißen Knoten" an der Schilddrüse der unendlich viele Hormone produzierte und der mit der Radiojodtherapie "weggeschmolzen" wurde
Ach so, jetzt verstehe ich´s... :)

Daß Du Absetzbeschwerden durchmachen mußtest , wundert mich gar nicht, ein anderes AD hilft gegen ein Absetzsyndrom höchstens sehr bedingt. Zum Glück hast Du nicht unverträglich auf das Mirtazapin reagiert, denn manche Betroffenen können gar nichts mehr einnehmen, so sehr ist der Organismus aus dem Lot.

Ich frage mich nur, wieso Ärzte wegen einer psychischen Situation, die ganz klar organisch bedingt war, derart massiv Psychopharmaka, bis hin zu NL einsetzen... :evil:
Wieviel Mirtazapin nimmst Du denn?

Liebe Grüße :group:
trotzdem
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Re: Bin neu hier

Beitrag von trotzdem »

Hallo Das kleine Runde,
also ich nehme 45 mg Mirtazapin. Ich bin aber überzeugt, dass das nicht besonders gut hilft, denn ich war zeitweilig sehr depressiv in der Absetzphase von Zyprexa und Venlafaxin. Mein behandelnder Psychiater verordnet übrigens Zyprexa zur Verstärkung des Antidepressivums. Ich habe mich natürlich inzwischen in unzähligen Büchern über Ads und atypische Neuroleptika kundig gemacht und würde heute nie wieder ein Neuroleptikum nehmen, vor allem weil ich ja keine Psychose hatte. Ob ich je wieder ein AD einnehmen würde? Ich glaube wohl kaum, denn das Absetzen und die Nebenwirkungen sind einfach scheußlich.
Ich gehe inzwischen davon aus, dass (zumindest meiner)Psychiater sicherlich meist den guten Willen haben, dass es Ihren Patienten gut geht, aber sie können das nur erreichen, indem sie ihren Medikamentencocktail zusammenmixen. Von daher macht es auch keinen Sinn, ihnen die Absetzymptome zu schildern. Das hat nur einen neuen Cocktail zur Folge. Völlig unschädliche Medikamente zur Linderung scheint es nicht zu geben, von daher muss man sich nach alternativen Methoden umsehen. Ich bin gerne bereit über meine diesbezüglichen Erfahrungen zu berichten.
LG
trotzdem
Das-kleine-Runde

Re: Bin neu hier

Beitrag von Das-kleine-Runde »

Hallo Trotzdem :) ,
Mein behandelnder Psychiater verordnet übrigens Zyprexa zur Verstärkung des Antidepressivums.
Das finde ich schlimm, selbst wenn man in Medikamenten das Mittel der Wahl sieht, wäre es doch immer noch sinnvoll, ein AD zu suchen, das ausreichend wirkt anstatt ein wenig wirksames mit einem NL zu boosten...

Zu Zyprexa findest Du übrigens einiges Inetressantes... Erweiterte Suche - Suchwort Zyprexa Bzw. Olanzapin - Autor PhilRS... :)

Es mag schon sein, daß viele Ärzte gute Absichten haben, aber was dabei herauskommt...
Mein Eindruck ist, daß Ärzte früher nicht dermaßen viel verschrieben haben...
daher muss man sich nach alternativen Methoden umsehen. Ich bin gerne bereit über meine diesbezüglichen Erfahrungen zu berichten.
Das ist eine gute Idee! :D
Erstelle in den entsprechenden Unterforen Threads zu Deinen Themen. :)

Liebe Grüße :group:
Leon1468
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Registriert: 21.10.2009 13:36
Wohnort: Schweiz

Re: Bin neu hier

Beitrag von Leon1468 »

Hallo Trotzdem und herzlich willkommen!

habe eben gelesen, du hast unter anderem venlafaxin abgesetzt!! Und schreibst es geht dir heute recht gut!!! Dass gibt mir grosse Hoffnung. Darf ich dich fragen wieviel und wielange du Velafaxin eingenommen hast???
Und haben sich diese Entzugserscheinungen bei dir wieder gelegt???

Liebe Grüsse

Leon
trotzdem
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Re: Bin neu hier

Beitrag von trotzdem »

Hallo Leon,
ich habe Venlafaxin ca. zwei Jahre lang geschluckt in einer Dosis von 225mg, zusätzlich zu Mirtazapin und Zyprexa. Ich habe zuerst das Venlafaxin recht zügig abgesetzt. Immer wöchentlich 37,5 mg weniger (Kapseln geöffnet und die Hälfte herausgenommen), sofort danach dann Zyprexa (5mg, 2,5mg, 0). Die Absetzsymptome waren widerlich. Übelkeit, Schwindel, Zaps, Stimmungsschwankungen,
das Herz hat geklopft wie eine Dampframme, Schlaflosigkeit, Nervenbrennen. Der ganze Spuk ( welches Symptom von welchem Mittel kam, weiß ich gar nicht so recht) dauerte ca 6 Monate und ganz ist noch nicht alles weg. Ich bin immer noch in psychiatrischer Behandlung, aber ich habe meinen behandelnden Psychiater nicht und ich werde es nie tun, von diesen Absetzsymptomen in Kenntnis gesetzt. Das Ergebnis wären immer nur neue Chemiecocktails. Man muss seine Gesundheit in die eigenen Hände nehmen. Jetzt nach 7 Monaten geht es mir besser. Ich werde von einer chinesischen Ärztin behandelt ( sie ist in China und in Deutschland als Internistin ausgebildet ) mit wöchentlicher Akupunktur und chinesischen Heilkräutern. Normalerweise bin ich skeptisch gegenüber alternativen Heilweisen, aber mir hilft es gut und ich hoffe im Sommer das Absetzen von Mirtazapin mit Unterstützung durch diese Ärztin auch hinzukriegen. Auf jede Fall weiß ich jetzt, dass alle Absetzsymptome - so schwer sie sind - irgendwann vorübergehen. Man muss sich das wie ein Mantra immer vor sich her sagen: das geht wieder vorbei, das ist ein Absetzsymptom....
LG trotzdem
Das-kleine-Runde

Re: Bin neu hier

Beitrag von Das-kleine-Runde »

Hallo Trotzdem :) ,

Akkupunktur u.a. andere alternative Heilverahren könnene während des Absetzens auch zu Symptomverschlimmerung und einem Rückschritt führen.
Deshalb solltest Du gründlcih abwägen.
Quirk ist es z.B. so ergangen.
http://www.adfd.org/austausch/search.ph ... bmit=Suche

Liebe Grüße :group:
trotzdem
Beiträge: 9
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Wohnort: Berlin

Re: Bin neu hier

Beitrag von trotzdem »

Hallo Das kleine Runde,
Akupunktur führt zu Beginn (die ersten 2 Tage) fast immer zu einer deutlichen Verschlechterung. Das wurde mir auch von meiner Ärztin erklärt. Danach begann bei mir der langsame Heilungsprozess. Heute sind die schlimmsten Absetzsymptome von Venlafaxin und Zyprexa überwunden, wobei die entgiftenden Kräuter sicher auch eine Rolle spielen. Mir geht es auch heute noch so, dass nach jeder Akupunktur erstmal für einige wenige Stunden eine kurze depressive Phase einsetzt, danach geht es dann schlagartig bergauf und jedesmal wird es ein wenig besser. So sind diese schrecklichen Palpitationen und die Schlafstörungen relativ schnell verschwunden. Ich denke, dass man nicht irgendeinen Heiler ansprechen sollte, sondern einen fachkundigen Arzt, der sich mit Entzugsproblemen genauso gut auskennt, wie mit Akupunktur. Meine Ärztin (sie ist Chinesin) ist in Deutschland zur Internistin ausgebildet worden und hat in China ein Studium zur Traditionellen Chinesischen Medizin absolviert. Sie ist also auch in deutscher Schulmedizin kompetent, ansonsten wäre es wirklich ein Risiko. Und was die Kräutertherapie angeht, gibt es inzwischen ja auch in Deutschland interessante Ansätze zur Linderung und sogar Aufhebung von Entzugssymptomen durch Kräuter. Siehe Anna Ochsenknecht in Statt Psychiatrie (1993). Letztendlich muß jeder selbst ausprobieren, was ihm guttut und was ihm weiterhilft, das kann sicher sehr unterschiedlich sein.
LG
trotzdem
Das-kleine-Runde

Re: Bin neu hier

Beitrag von Das-kleine-Runde »

Hallo Trotzdem :) ,

Das klingt gut. :)
Bitte schreibe doch einen Beitrag zu diesem Thema im Alternetiven-Unterforum.
Übrigens haben wir hier auch eine Arztliste, in die wir Deine Äerztin aufnehmen könnten, denn leider sind Ärzte, die in Sachen Abetzbeschwerden kompetent sind, dünn gesät. Falls sie die Interesse nicht öffentlch eingestellt haben will, kannst Du sie bei mir hinterlegen und ich gebe sie nur einzeln per PN weiter.

Liebe Grüße
Gesperrt