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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Akzeptanz und Loslassen

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Sunnyrose
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Akzeptanz und Loslassen

Beitrag von Sunnyrose »

[mod=padma]der reinkopierte Beitrag von Mario wurde aus Versehen gelöscht, daher nochmal reinkopiert :?[/mod]
Mario schrieb
Seit ich begonnen habe mit all dem Bullshit zu leben, ihn anzunehmen ohne mir selbst Absetzzeitpläne aufs Auge zu drücken, um mich damit wieder selbst unter Druck zu setzen, lebt es sich merklich leichter. Meine bisher wichtigste Erkenntnis während der Erkrankung ist wohl eine ziemlich unspektakuläre :) Sie lautet einfach nur "annehmen" und "loslassen". Meine schlimmste Zeit und meine schlimmsten Phasen hatte ich immer dann, wenn ich der Meinung war, ich müsse gegen irgendetwas ankämpfen. Sei es die Angst, oder eine Depression.....oder irgendein körperliches Symptom, wie z.B. dieses allgegenwärtige Kribbeln an der Stirn und an den Waden. Seit ich nun endlich verstanden habe, dass alles so viel leichter wird, wenn man es erstmal angenommen hat und akzeptiert, ist es plötzlich auch viel leichter, das alles innerlich loszulassen. Das gelingt mir natürlich nicht immer. Und wenn es mir nicht gelingt, gerate ich nicht selten in die übliche Spirale aus Wut und Angst. Aber es gelingt mir immer öfter.....und das freut mich sehr. :)
Mir fällt plötzlich auf, wie unentspannt die meisten Menschen um mich herum sind, obwohl sie vermeintlich "gesund" zu sein scheinen.
Vieviel die Erkenntnis wert ist, klar und gesund den Alltag und jeden Augenblick leben zu dürfen ist "gesunden" Menschen offenbar gar nicht bewußt! War es mir zuvor auch nicht. Erst jetzt wird mir klar, dass erschreckend viele "gesunde" Menschen um mich herum wesentlich größere Probleme haben, als ich derzeit :D ...... und das trotz meiner Medikamentenabhägigkeit und all den Symptomen. Ich weiß nicht, ob und wann das alles für mich vorbei sein wird. Ich weiß allerdings auch nichtmehr, ob das überhaupt wichtig ist. Ich lebe mein Leben gemäß den Umständen. Das tun wir hier doch irgendwie alle. Der eine sieht schlecht, der andere hört nichts, den einen trifft es so, den anderen so. Die Frage ist doch nur, was wir aus dem machen, was sich uns bietet. Oder nicht ? Ich sah kürzlich im TV einen Menschen ohne Arme und ohne Beine....absolut glücklich in der besten Phase seines Lebens !! Er ist Motivationscoach ! Er hat seine Situation einfach angenommen und lebt damit vollkommen positiv. Das nenne ich Gleichmut :D

Wenn ich eine Nacht nicht schlafe und am nächsten Tag meine Nerven verrückt spielen, alles kribbelt und Wut sich in mir breit macht, weil es draußen regnet und ich in meiner Bude gefangen wieder vollkommen mir selbst ausgeliefert bin.......dann ist das eben ein Scheißtag :D ....ich lerne gerade mehr und mehr, das so anzunehmen, mir anschließend nichtmehr böse zu sein, den Tag abzuhaken und weiter zu machen. Ich darf Scheißtage haben. Scheißtage hat jeder. Wir sind damit weiß Gott nicht allein.

Ich habe immernoch diese Augenblicke, in denen ich mich tief im Inneren frage, wie lange das alles noch gehen soll. Ich habe einen rießen Mirtazapin- und Quetiapinberg vor mir (wenn ich an die Reaktionen von 10%-Absetzschritten denke, wird mir Angst und Bange). Aber ich habe aufgehört, mir eintrichtern zu wollen, dass das ganze noch max. 1 Jahr dauern dürfe. Das ist vorbei. Diese quälende Gedankenspirale, die sich fortlaufend nur um die Dauer des Leids und der Hilflosigkeit dreht, unterbreche ich einfach, indem ich mir sage, dass dies die Erkrankung ist, mit der ich Leben muss. Ende. Ich habe nichts davon, den Ärzten und anderen Menschen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Ich habe mich in Wahrheit selbst in dieses Fahrwasser gezogen. Die Ärzte und die Psychologen haben am Ende nur getan, was sie immer tun.

So....ich mach jetzt nen Punkt :D Das musste raus. Schön, dass es dieses Forum gibt. Hier kann man in seinem eigenen Thread niederschreiben, was in der realen Welt nur wenige zu interessieren scheint. Mein völlig "gesunder" Nachbar (Versicherungsmakler) war gestern bei mir. Er kommt oft vorbei......um mir von seinem Leid zu berichten. Gestern kam er mit einem besonders schwerwiegendem Problem zu mir. Das Design seines 510 PS-Boliden gefiel ihm nichtmehr, nachdem er das neuere Model auf der Straße sah. Das machte ihn vollkommen fertig. Und während unseres gehaltvollen Gesprächs nahm er rege per Whatsapp an mind. 3 weiteren - sicherlich tiefgründigen - Unterhaltungen teil. Insgesamt verließ er in einem ziemlich hektischen, unentspannten Zustand meine Wohnung. Er sagt immer "das Leben ist ein Haifischbecken"......

In diesem Sinne....ein schönes Wochenende euch allen ! Und nur Mut !

Viele Grüße,
Mario
http://www.adfd.org/austausch/viewtopic ... 23#p139823




Liebe Padma, vielen Dank, dass du diesen hervorragenden Text von Mario entteckt hast. <3

Vielen Dank Mario. einfach klasse und enorm stresslösend, beruhigend, entspannend, hilfreich und ent-alptraumatisierend. Eine gute Medizin.

Ich versuche immer wieder zu akzeptieren, anzunehmen, loszulassen und ja sogar zu verzeihen, mir und all denen, die an dieser Geschichte, meiner Geschichte, teilgenommen haben. resp. mitgewirkt haben. Wie gesagt, wir wussten nicht was wir tun. Gingen den gängigen Weg, ich als Patient, und all die Mediziner.

Mir gelingt es oft, aber noch nicht sehr oft. Manchmal besser, manchmal weniger gut. Aber dein Text,deine Gedanken sind ein Quantensprung :) <3 :sports: im Schneckentempo :schnecke: :D

Wunderbar, danke.
Herzlichst Deria
Zuletzt geändert von LinLina am 07.09.2017 20:33, insgesamt 1-mal geändert.
Abgesetzt:
Lorazepam, Concerta, Truxal, Escitalopram

Zuletzt abgesetzt:
Escitalopram. Ursprünglich 30mg
Absetzstart September 2015
2,5mg runter alle 2 Monate bis 15mg.
Dann in 10% Schritten. Bis 10mg.
Dann schnelleres Vorgehen wegen Leberwerte.
Januar 2017: 6,8mg
15.2.17: 6mg
8.3.17: 4mg (psychotische Nebenwirkungen)
20.3.17: 0mg

Achtung: nicht nachmachen. Der grosse Schritt zum Schluss war für mich eine Notlösung. Langsames Vorgehen (5-15% Schritte, je nach Höhe der Dosis), wenn irgendwie möglich, ist der bessere Weg.

Ich bin jetzt frei von Substanzen jeglicher Art. Haltet durch! es lohnt sich.
Harald33
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Re: Aktzeptanz und Loslassen

Beitrag von Harald33 »

Deria hat geschrieben: Wie gesagt, wir wussten nicht was wir tun.
Deria
Ich hoffe dass die Ärzte auch irgendwann zu uns sagen "verzeihen sie uns wir wussten nicht was wir tun"
VORSICHT BEIM ZU SCHNELLEM ABSETZSCHRITTEN VON PAROXETIN, DIE SYMPTOME KOMMEN MIT MONATEN VERSPÄTUNG IN EXTREMEN AUSMAß, MEDIKAMENTENWECHSEL MACHT ALLES NUR NOCH SCHLIMMER DENN ES FUNKTIONIERT EINFACH NICHT, MÖCHTE NICHT DASS IHR DAS SELBE DURCHMACHEN MÜSST WIE ICH DENN ES IST EIN SPIEL MIT LEBEN UND TOD!

Paroxetin seit 18 Jahren alle Absetzversuche gescheitert!!!!!! Wahrscheinlich alle zu schnell bzw. zu große Schritte aber hinterher ist man immer schlauer ;-)

Seit 01.11.2015 fliegender wechsel auf 60 mg Cymbalta----- Paroxetin 0mg

28.12.2015 Cymbalta hat nicht gewirkt nur Nebenwirkungen und nun extreme Absetzerscheinungen von Paroxetin
zurück zu Paroxetin 20mg cymbalta 0mg hoffentlich geht es gut

Totaler Absturz: extreme Unruhe nicht aushaltbar, absolut Schlaflos Nächtelang, starke Ängste unbegründeter Natur,
Starke Depression bis zur Bettlägrigkeit,

02.01.2016-19.01.2016 ein wilder Mischmasch an Medikamenten, unregelmäßige Einnahme von Flurazepam und
Diazepam, fixe Einnahme von Paroxetin und 2x 25 mg Quentiapin

Medikation seit 03.02

20 mg Paroxetin, 25 quentiapin morgens, 25 quentiapin abends, Umstellung auf Diazepam 1,6 mg täglich
+Absetzplan festgelegt für Diazepam!
Schock hatte teilweise 25 mg Diazepam im Blut :zombie:

10.02 Diazepam auf 0,8 mg reduziert : Symptome leichtes Zittern der Finger, Unruhe, nächtliches Aufwachen
16.02 Diazepam auf 0,6 mg reduziert : Symptome leichtes Zittern der Finger, Unruhe, nächtliches Aufwachen
19.02 Diazepam auf 0,4 mg reduziert : Symptome leichtes Zittern der Finger, Unruhe, nächtliches Aufwachen
21.02 letzte Diazepameinnahne 0,4 mg dann Schluß
Quentiapin von 50 auf 25 mg reduziert

01.03.2016 9 Tage ohne Diazepam, keine Absetzerscheinungen ich denke ich habs geschafft :party2:
9 Tage seit reduktion von Quentiapin, merke keine Absetzerscheinungen und die Tagesmüdigkeit hat sich
gebessert.
10.03.2016 quetiapin auf 0 reduziert, gleichzeitie Antibiotikaeinnahme Augmentin

20.03.2016 beginnende Kreislaufprobleme, niedriger Blutdruck, schneller Herzschlag, ortostatische Hypotonie beim Aufstehen mit Herzrasen
vermehrt innere Unruhe daraus resultierende Angst usw.
25.03.2016 wiedereinnahme von Quetiapin 12,5 mg morgens und 12,5 mg abends, Symptome bessern sich sind aber nach wie vor vorhanden.
29.03.2016 zurück auf Quetiapin morgens 25mg und abend 25mg
Symptome bessern sich langsam allerdings starke Müdigkeit als Nebenwirkung von Quetiapin

Aktuelle Medikation 03,04,2016

Paroxetin 20mg werde ich vorerst so weiternehmen bis ich das Quetiapin los bin
Umstieg auf Wasserlösmethode und für Quetiapin, Morgens 12,5 mg , Mittags 12,5 mg, Abends 25 mg
Sunnyrose
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Re: Aktzeptanz und Loslassen

Beitrag von Sunnyrose »

Lieber Harald

Ja. Das wäre so wünschenswert. :)
Aber bestimmt weit entfernte Zukunftsmusik. :evil:

Lieben Gruss
Deria
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2,5mg runter alle 2 Monate bis 15mg.
Dann in 10% Schritten. Bis 10mg.
Dann schnelleres Vorgehen wegen Leberwerte.
Januar 2017: 6,8mg
15.2.17: 6mg
8.3.17: 4mg (psychotische Nebenwirkungen)
20.3.17: 0mg

Achtung: nicht nachmachen. Der grosse Schritt zum Schluss war für mich eine Notlösung. Langsames Vorgehen (5-15% Schritte, je nach Höhe der Dosis), wenn irgendwie möglich, ist der bessere Weg.

Ich bin jetzt frei von Substanzen jeglicher Art. Haltet durch! es lohnt sich.
kugayama
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Re: Aktzeptanz und Loslassen

Beitrag von kugayama »

Mir fällt plötzlich auf, wie unentspannt die meisten Menschen um mich herum sind, obwohl sie vermeintlich "gesund" zu sein scheinen.
Vieviel die Erkenntnis wert ist, klar und gesund den Alltag und jeden Augenblick leben zu dürfen ist "gesunden" Menschen offenbar gar nicht bewußt! War es mir zuvor auch nicht. Erst jetzt wird mir klar, dass erschreckend viele "gesunde" Menschen um mich herum wesentlich größere Probleme haben, als ich derzeit :D ...... und das trotz meiner Medikamentenabhägigkeit und all den Symptomen. Ich weiß nicht, ob und wann das alles für mich vorbei sein wird. Ich weiß allerdings auch nichtmehr, ob das überhaupt wichtig ist. Ich lebe mein Leben gemäß den Umständen. Das tun wir hier doch irgendwie alle. Der eine sieht schlecht, der andere hört nichts, den einen trifft es so, den anderen so. Die Frage ist doch nur, was wir aus dem machen, was sich uns bietet.

Wenn ich eine Nacht nicht schlafe und am nächsten Tag meine Nerven verrückt spielen, alles kribbelt und Wut sich in mir breit macht, weil es draußen regnet und ich in meiner Bude gefangen wieder vollkommen mir selbst ausgeliefert bin.......dann ist das eben ein Scheißtag :D ....ich lerne gerade mehr und mehr, das so anzunehmen, mir anschließend nichtmehr böse zu sein, den Tag abzuhaken und weiter zu machen. Ich darf Scheißtage haben. Scheißtage hat jeder. Wir sind damit weiß Gott nicht allein.


So....ich mach jetzt nen Punkt :D Das musste raus. Schön, dass es dieses Forum gibt. Hier kann man in seinem eigenen Thread niederschreiben, was in der realen Welt nur wenige zu interessieren scheint. Mein völlig "gesunder" Nachbar (Versicherungsmakler) war gestern bei mir. Er kommt oft vorbei......um mir von seinem Leid zu berichten. Gestern kam er mit einem besonders schwerwiegendem Problem zu mir. Das Design seines 510 PS-Boliden gefiel ihm nichtmehr, nachdem er das neuere Model auf der Straße sah. Das machte ihn vollkommen fertig. Und während unseres gehaltvollen Gesprächs nahm er rege per Whatsapp an mind. 3 weiteren - sicherlich tiefgründigen - Unterhaltungen teil. Insgesamt verließ er in einem ziemlich hektischen, unentspannten Zustand meine Wohnung. Er sagt immer "das Leben ist ein Haifischbecken"......
Hallo,
ich gehöre zu den "Gesunden", bedeutet, ich nehme keine Medikamente (noch nie), und kannn es unterschreiben.
Auch Gesunde haben miese Zeiten, können oft nicht schlafen, sind genervt vom Wetter und hadern mit dem Leben an sich und haben so ihre Schwierigkeiten.
Unentspannte gibt es viele, viele...
Alles Gute!!
Jessica_83
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Geduld aufbringen/Akzeptanz

Beitrag von Jessica_83 »

Man weiß ja wie furchtbar doch diese Entzugserscheinungen sind und das man dadurch an seine äußerste Schmerzgrenze gebracht wird. Umso wichtiger ist es sehr viel Zeit dafür aufzubringen. Ich selber lasse mir dahingehend auch alle Zeit der Welt. Außenstehende können das gar nicht wahrscheinlich beurteilen (sie kennens ja nicht). Nur muss man generell das gleiche Maß an Geduld und Wartezeit aufbringen wie der Abhängige es tut. Abseits davon muss man dafür für diese Sache das vollste Maß an Verständniss aufbringen. Sowieso muss man verstärkt rücksicht darauf nehmen.
padma
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Re: Re: Aktzeptanz und Loslassen

Beitrag von padma »

von Jamie :)
Es ist ja so, dass man im Entzug dazu neigt, jede Unpässlichkeit und jedes Symptom sofort ängstlich zu interpretieren und daraus zu schließen, dass nichts mehr gut wird.
Es wäre günstiger, sich nicht auf seine Beschwerden zu fixieren, denn es kommen immer wieder Tage (und Nächte), die nicht so toll sind und das für ein gereiztes ZNS völlig normal!
Das ist kein Indiz, dass jetzt alles vor die Hunde geht, sondern typisch für Entzug.

Die beste Vorgehensweise ist es, liebevoll zu sich und seinem Körper zu sein und wenn Symptome auftauchen, sich zu sagen "OK lieber Körper, ich sehe du bist wahnsinnig am arbeiten! Und das schlaucht dich! Aber ich würdige deine großen Kraftanstrengungen und ich weiß, du willst mich nicht ärgern, sondern du suchst ein Gleichgewicht und das finde ich toll und danke dir dafür, auch wenn es mich manchmal ganz schön schafft" So in der Art.
Eine sanfte Grundhaltung zu sich selbst - und Akzeptanz (extrem wichtig!) - sind Bausteine, die deine Situation erträglicher machen können. Habe etwas Vertrauen :group:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 67#p206567
micha68
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Artikel "Ich schaffe das"- radikale Akzeptanz

Beitrag von micha68 »

Liebe ADFDler,

habe heute den Artikel bei Zeit-online gefunden über den Ansatz von Marsha Linehan "Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)":

http://www.zeit.de/zeit-wissen/2017/05/ ... pressionen

Falls ich den Thread falsch platziert habe, bitte an den richtigen Platz schieben. Danke vorab!

Liebe Grüße in die Runde!
Micha
Reduktion von Valproinsäure retardiert/ Valpro Saft unretardiert/Quetiapin (Wasserlösemethode)
[spoil]1999 erste Psychose - Klinik u.a. Haldol (danach war ich ein Roboter)
2000 Entlassung Dosierung: Risperdal 2-0-2mg, Nipolept 25-50-50mg, Akiniton ret. 1-0-0mol, Dociton 10-10-10mg (Betablocker mit Anfang 30!), L-Thyroxin 50-0-0yg, Tavor bis zu 3x1mg (Abhängigkeit, Dank meiner Ma Entzug geschafft), Planum 0-0-20mg zur Nacht
da weiss man nicht mehr, wie was wirkt :zombie:
Die ganze Geschichte lass ich weg- war dann ab 2006 Medikamenten frei, ging alles gut bis
2011 Postnatale Psychose mit Zwangseinweisung und Unterbringung Haldol, Valproinsäure, Quetiapin, Risperdal, Tavor etc Dank Einsatz von hochdosierten Hormonen (Frauenarzt) schnell wieder entlassen; im Nachblick allerdings alles zu schnell abgesetzt denn:
2015 Juni Psychose oder Bipolare Störung mit Verfolgungswahn, geschlossene Station mit allem was man nicht hören und erleben möchte :cry: Quetiapin retardiert wieder bis 1000mg hoch! Genaue Medikation (was alles in mich reingepumpt wurde) liegt bei meiner Psychiaterin.
2015 August entlassen Quetiapin retard 0-0-400mg, Quetiapin unretardiert 50-0-0mg, dazu Valpoinsäure 900-0-900
2015 Nov Mutter-Kind-Reha die mir sehr gut getan hat!
Reduzierung der Medikamente mit Kinesiologin in Absprache mit meiner Psychiaterin, mache Gesprächstherapie, zusätzlich diverse Seminare ambulant zum Thema Stress und Anspannung
2017 Dosierung: Valproinsäure 300-0-150mg Quetiapin ret. 0-0-50mg, ab 08.2017 Skills Training DBT
Bin auf das Forum gestossen-was für ein Glück, bevor ich die letzten 50mg Quetiapin ret einfach so weggelassen habe... ein GROSSES DANKESCHOEN für dieses Forum!
Nahrungsergänzungen bzw. Naturheilkunde:
Öl-Kps Omega-3-FS und Knoblauchöl (Wegen zu hohem Cholesterin)
Zink, B-Komplex (habe Kryptopyrrolurie und kann Zink und B6 nicht speichern)
Schüssler Salze Nr. 5 morgens, Nr. 2 mittags, Nr. 7 abends
Darmbakterien (Stress repair)
Vitamin D (Vitamin D puffert die Insulinreduzierung des Quetiapins...)
Q10
Hopfen und Baldrian zum Schlafen
Allopathie:
L-Thyroxin 75yg
Insulintherapie
Aktuell: Psychopharmaka
11.08.2017 Valproinsäure ret 300-0-150mg, Quetiapin umgestellt auf unretadiert 0-0-25mg
12.08.2017 Valero gleich; Quetiapin 25-0-25mg
17.08.2017 Valproinsäure ret 150-0-300mg (nur Einnahmezeitpunkte verändert), Quetiapin gleich
20.08.2017 Dosierung gleich, nur Quetiapin morgens 25mg in Wasser gelöst, keine Veränderungen gemerkt
22.08.2017 Valpro ret 150mg-0-300mg, Quetiapin 20mg-0-25mg (mit Wasserlösemethode-0-Tab)
05.09.2017 Valpro ret 150mg-0-300mg, Quetiapin 10mg-0-25mg
16.09.2017 Valpro ret 150mg-0-150mg, Quetiapin 10mg-0-25mg
23.09.2017 Valpro ret 150mg-0-150mg, Quetiapin 7mg-0-25mg
07.10.2017 Valpro ret 150mg-0-150mg, Quetiapin 4mg-0-25mg
17.10.2017 Valpro ret 150mg-0-150mg, Quetiapin 0-0-25mg
24.10.2017 Valpro ret 0-0-150mg, Quetiapin 0-0-25mg
31.10.2017 Valpro ret 0-0-150mg, Quetiapin 0-0-22,5mg
14.11.2017 Valpro ret 0-0-150mg, Quetiapin 0-0-20mg
28.11.2017 Valpro ret 0-0-150mg, Quetiapin 0-0-18mg
7.12.2017 Valpro Saft unretardiert 0-0-75mg, Quetiapin 0-0-18mg[/spoil]

Seit März 2018 Medikamenten frei

Ich habe das Berliner Manifest unterschrieben und möchte Euch bitten auch zu unterschreiben: https://www.change.org/p/gesellschaft-p ... sychiatrie
Initiatorin SHG Psychiatrie-Erfahrene in der Landeshauptstadt Wiesbaden
:pillowtalk:
Clarissa
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Re: Re: Akzeptanz und Loslassen

Beitrag von Clarissa »

Ausgezeichnet, der Artikel.

Das war das Therapiekonzept meiner Therapeutin in der Langzeit-Reha.
Es war damals sehr schwer für mich, diese radikale Akzeptanz anzunehmen und zu leben, es fällt mir teils heute noch schwer.

Aber dieses Konzept hat mich gerettet, was jahrelange Psychoanalyse und Verhaltenstherapie in keinster Weise vermocht hatten.

Ich habe meine Haltung zu vielen Dingen geändert. Die Dinge selbst sind ja oft nicht zu ändern.

Ich habe erkannt, daß nur ich allein meine Probleme lösen kann, auch die, an denen ich gar nicht schuld bin, und das sind nicht wenige.

Ich versuche, mein Schicksal, auch das mir widerfahren Leid, anzunehmen. Den Entzug beispielsweise.

Genau das habe ich in diesem Artikel wiedergefunden!

Danke an micha für die Recherche und das Einstellen.
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Arianrhod
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Re: Akzeptanz und Loslassen

Beitrag von Arianrhod »

Für mich wichtig in dem Artikel: Psychische Probleme sind untaugliche Lösungsversuche, die man irgendwann gelernt hat - und wieder verlernen kann.
vielleicht war das Wort "irre" doch weniger diskriminierend als "psychisch krank" "psychisch gestört" oder gar "Die Neurotransmitter sind zu viel/ zu wenig/ an der falschen Stelle", wenn man "irre" von "sich irren" ableitet, einen "Irrweg gehen." . Wenn man sich "verirrt hat", kann man durchaus den richtigen Pfad wieder finden! Medikamente helfen da aber nicht.
Ich brauche einen "Leuchtturm", wenn ich mich "verirrt habe" - ein starkes klares Licht, das mir den Weg weist, freundliche Wegweiser, gütige, kluge Menschen um mich.

Wünsche euch allen Leuchttürme in eurer Gegend.

liebe Grüße Arian

Mein "Leuchtturm" war eine Psychotherapeutin, die nix auf Diagnosen gab.
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

Zuerst einmonatige Behandlung mit diversen Antidepressiva: Doxepin, Mirtazipin, Sulprid,
hypomane Reaktion
wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


Verschiedene Diagnosen: schizoaffektive Psychose, Depression, bipolare Störung, Schizophrenie, dissoziative Identitätsstörung


Erst 2 Jahre Behandlung mit Amisulprid . Zu schnell auf eigene Faust abgesetzt.
Schwere Supersensitivitätspsychose .

Einstellen auf verschiedene Neuroleptika: Haloperidol, Quetiapin, Olanzapin, Risperidon, Paliperidon, Aripiprazol
Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

jahrelang , vieles gleichzeitig und in höchster Dosierung.
u.a. Berentung, 60 kg Gewichtszunahme
seit 2012 Ausschleichen von 800 mg Quetiapin retard innerhalb von 2 Jahren.
Meinen Absetzbericht findet man hier:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 47#p120447
Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

Ich weiß mittlerweile 2019 , dass ich Asperger- Autistin bin .
padma
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Re: Akzeptanz und Loslassen

Beitrag von padma »

von Carlotta :) zu Aktzeptanz:
um das noch klar zu sagen (denn das wird oft missverstanden): Akzeptanz bedeutet nicht, die Hoffnung aufzugeben! Im Gegenteil! Akzeptanz bezieht sich auf die momentane Situation, denn ein innerer Kampf dagegen kann Symptome durchaus anheizen (denn er bedeutet Stress und Stress triggert). Annehmen kann für den Moment entlasten.

Aber das heißt nicht, dass man sich aufgibt oder notgedrungen davon ausgeht, dass das alles so bleibt oder gar (nur noch) schlimmer wird!

Ganz realistisch betrachtet hat man dazu keinen Grund, das zeigen viele Verläufe. Ja, es kann (durch das Wellen-/Fenster-Muster) auch phasenweise schlimmer werden, das ist leider recht typisch für den Heilungsprozess des ZNS. Aber das sind Phasen, die vorbeigehen.

Die größte Herausforderung ist eben die, dass man das zeitliche Ausmaß nicht vorhersehen kann; die Dimensionen sind da individuell sehr unterschiedlich. Daher bringt es nicht so viel, jetzt von anderen Verläufen auf den eigenen zu schließen. Es kann beunruhigen, längere Verläufe zu betrachten ("Oje, dauert es bei mir auch so lange?"), es kann aber auch beruhigen ("Ach, dann sind das bestimmt Entzugsfolgen und die Dauer scheint gar nicht ungewöhnlich zu sein!"). So unterschiedlich kann auch die Sichtweise sein.

Man kann es nicht vorhersagen, wie es sich entwickelt, ob es nur noch kurze Zeit so schlimm ist oder der Weg länger wird; diese Unsicherheit ist wirklich nicht leicht zu verkraften.

Man kann nur VERSUCHEN, im Sinne der Akzeptanz FÜR DEN MOMENT seinen Frieden damit zu machen. Und das bedeutet, täglich daran zu arbeiten, denn die Akzeptanz kann man nur lernen, sie fällt einem nicht in den Schoß und will täglich geübt werden. (So auch meine Erfahrung.)

Vielleicht kannst Du etwas für Dich mitnehmen.

Liebe Grüße
Carlotta
viewtopic.php?p=282570#p282570
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Re: Akzeptanz und Loslassen

Beitrag von Quietscheentchen »

Ich habe so viel hier gelesen.
Akzeptanz ist mein größtes Problem im Entzug.
Dabei war ich auch davor schon chronisch krank, hatte aber letztendlich viel Akzeptanz und Gelassenheit in mir.

Das fehlt mir jetzt unheimlich und ich weiß nicht, warum ich es nach diesen dreieinhalb Monaten nicht wenigstens etwas besser hinbekomme...
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Annanas
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Re: Akzeptanz und Loslassen

Beitrag von Annanas »

aus einem Beitrag von Confianza:
Confianza hat geschrieben: 06.09.2019 15:11 Akzeptanz heißt anzunehmen, dass du keine schnelle Verbesserung erreichen wirst. Du wirst wahrscheinlich noch Wochen und Monate mit deinen Problemen zu tun haben ohne dass sich eine wesentliche Verbesserung einstellt. Das anzunehmen klingt erstmal deprimierend, bringt dir aber Erleichterung. Denn du bist nicht über jede Nacht mit wenig Schlaf enttäuscht, du ärgerst dich weniger über Symptome, die schon wieder, immer noch oder ganz neu auftreten. Das ist ein Stress, den du dir sehr ausgiebig machst und der deiner Heilung im Weg steht. Wenn du dich darauf einstellst, dass es in nächster Zeit erstmal keine signifikante Verbesserung gibt, kannst du damit deutlich deinen Stresslevel senken. Das Ganze ist natürlich ein Prozess, der Übung braucht, fängt aber mit einer Entscheidung zu dieser Sichtweise an.
Confianza hat geschrieben: 06.09.2019 15:11 Akzeptanz des derzeitigen Zustands heißt auch, sich nicht von Medikamenten eine schnelle Verbesserung zu erhoffen und durch jedes neue Experiment die Heilung zu verzögern. Du schießt dir damit selbst ins Knie und verhinderst die Heilung, die du so sehr herbei sehnst. Das heißt nicht, dass du nichts für dich tun kannst, sondern, dass es hilfreich ist, von der Medikamentenfixierung wegzukommen.
Confianza hat geschrieben: 06.09.2019 15:11 Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass du für dich Dinge und Rituale findest, die dir gut tun. Kleine Inseln im Alltag: zB einen Beruhigungstee trinken, der lecker schmeckt, den Mini-Spaziergang wertschätzen, ein beruhigendes Magnesium-Fußbad machen, Hörbuch hören, experimentieren mit Kälte/Wärme, etc.
Akzeptanz heißt den -meist festgetackerten- Blick auf alles was nicht funktioniert und wehtut wegzulenken, auf das, was für ein paar Minuten schön ist und einem gut tut. Der Verantwortliche dafür, dass man diese Minuten immer wieder erlebt, bist du. Um das zu verstärken, kann man sich diese schönen Minuten täglich ins Gedächtnis rufen: abends im Bett überlegen, was heute schön war, oder es in ein Tagebuch schreiben. Die positive Wirkung ist übrigens wissenschaftlich belegt.
Confianza hat geschrieben: 06.09.2019 15:11 Du siehst, Akzeptanz heißt nicht sich zu ergeben und depressiv in ein Nichtstun zu verfallen. Im Gegenteil - es gibt viel zu tun! Pack es an!
Laß dich nicht von Widerständen entmutigen, in kleinen Schritten immer weiter vorwärts.
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Re: Akzeptanz und Loslassen

Beitrag von padma »

hallo zusammen :) ,

ein Beitrag von Jamie :) , der hier ganz gut rein passt:

So bitter es klingt, aber du wirst dich einfach auf eine lange herausfordernde Zeit einstellen müssen.
Wenn man sich dann aber bewusst macht, dass das Ganze auf die Zukunft gesehen dann irgendwann belohnt wird, dann hilft dies, sich den Entzug gedanklich etwas erträglicher zu machen.

Es gibt verschiedene Phasen der Verarbeitung in diesem Prozess, vergleichbar (nicht identisch) der vier Phasen einer Krise (https://www.quarks.de/gesellschaft/psyc ... ner-krise/)

Das Wichtigste und zugleich Schwierigste ist, nicht die Hoffnung und den Mut zu verlieren.
Tage des Einbruchs und der Dunkelheit, der Angst und des Schreckens, der Wut und Verzweiflung darf es geben und wird es immer geben, aber wenn einen Menschen dann ein Gefühl trägt, dass es zu irgendwas gut ist und es eine realistische Perspektive auf bessere Zeiten gibt, so ist das sozusagen der Rettungsring in der schäumenden Flut.
Auf diese Ressourcenarbeit solltest du dich konzentrieren. Gönne dir kleine, feine Sachen bzw unternimm sie, male dir Bilder aus, wie die Zukunft sein kann und auf was du dich freuen kannst, entwickele Dankbarkeit (ja auch das ist wichtig) für das, was du Gutes hast und was dir im Leben auch schon Gutes passiert ist.

Diese geistige Arbeit wird dir kein einziges deiner Symptome nehmen, aber es kann dir dein Leben ein wenig erträglicher machen.
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Re: Akzeptanz und Loslassen

Beitrag von padma »

von Luisa

Den Zustand den du beschreibst, den kann ich mir nicht nur vorstellen, ich habe solche ähnlichen Zustände immer wieder erlebt. Das sind alles Anzeichen eines Entzugs, so interpretiere ich das.
Ich kam und komme auch nicht mit „meinen bewährten Methoden“ dagegen an, die sonst im Leben gut gegriffen haben.
Im Entzug musste ich neue entwickeln.
Was mir am allermeisten geholfen hat und hilft, ist die volle Akzeptanz, dass es mir durch den Entzug miserabel geht, ganz einfach, ich bejahe es. Das allein ist schon schwer zu erreichen, aber für mich ist es ein Weg.
Dadurch, dass ich nicht dagegen ankämpfe, kostet es mich nicht so viel Kraft. Ich versuche mich zu erinnern, dass ich in meinem Leben aus all solchen Situationen auch wieder heraus gewachsen bin und nicht „irre“ wurde und auch der Entzug wird irgendwann vorbei sein.
Bei allem weiß ich, dass der Entzug mein klares Denken immer wieder verstellt und ich dadurch eine Perspektive der Ausweglosigkeit und Hilflosigkeit einnehme. Diese kann ich im Akuten nicht verändern, aber wenn es etwas ruhiger in mir wird, und ich mich vielleicht etwas ablenken konnte, verändert sich diese Perspektive und ein kleines Ziel ist vorerst erreicht.
Vielleicht kannst du mit dem, was ich schreibe für dich etwas anfangen.
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