Hallo lieber Paroxaner
!
ich wollte mich mal in Eure gemütliche Runde einklinken und ein paar Fakten und/bzw Bestätigung zum Paroxat liefern.
Mir hat diese Sammlung hier schon sehr geholfen, danke für die Initiation Horni!
Kurz zu mir (wenn ich zu sehr ausschweife
, sagt es mir bitte, immerhin geht es hier hauptsächlich um Fakten. Dann würde ich den Teil in einen neuen Thread geben). Der Hauptgrund für meinen Start war eine aktuelle komplette Überforderung beruflich und privat (Sommer 2014). Hatte das Gefühl einfach nichts mehr zu schaffen und war komplett hilflos und ausgefliefert (mir selber? meinem Leben?). Dazu kam, dass die Jahre davor schon sehr zehrend waren. Von Mißbrauch bis Magersucht (ab damals Saroten), Selbstmordversuch von meinem Vater und vieles vieles mehr was meinen Vater betrifft. Diese vergangen Dinge sind aber im Große und Ganzem therapeutisch verarbeitet, und zur Zeit bearbeite ich mit meiner Therapeutin den Problemfall Beziehung, Job und alte Muster.
Bin damals (08/2014) heulend vor der Ordinationshilfe von meinem Psychodoc gestanden und er (war gerade auf Urlaub) hat mir per Telefon Paroxat mitgeben lassen - die Art der Indikation, sei mal außer Acht gelassen, ändert ja nichts an der Tatsache. Hauptdiagnose war auf jeden Fall, post traumatische Belastung, Burn out, Panikattacken.
Lt Doc zuerst 10mg dann auf 20mg dosieren. Nachdem ich auf Grund der Alkohol und Medikamentenabhängigkeit von meinem Vater vorsichtig bin, hab ich mal mit 10 mg angefangen.
Nebenwirkungen furchtbares Zähneklappern, Gähnen, und sehr sehr schläfrig. Nebenwirkungen hatte ich ca 4-6 Wochen, und psychisch ging es mir in dem Zeitraum auch stetig besser (Die Frage ist nur, ob es mir nicht auch ohne Paroxat besser gegangen wäre
). Hab innerhalb von 4-8 Wochen auf 5mg runterdosiert und war endlich weg vom Zähneklappern.
Was mir aufgefallen ist, dass ich über aktiv war (Hypermanie? und wie auf Koks). Hab erst recht meine 12 Stunden Arbeitstage untergebracht. Viel Krafttraining gemacht und wenig geschlafen
Bin dann ca im März 2015 auf 2.5mg (wenn man das so genau sagen kann), leicht reizbar am Anfang aber bald wieder voll aktiv. Bis Ende 2015 bin ich dann immer weiter runter gegangen, "Bröselmethode" ergo sehr ungenau, und habe Weihnachten 2015 komplett abgesetzte (inkl Saroten)
War hyperaktiv und aufgedreht (nichts Neues),
bis ca März 2016, da hats begonnen dass die Energie weniger wird --> also auch bei mir
3-4 Monate!!!
Beruflich und privat war der Stresspegel wieder super heftig. Also von 12 Stunden Arbeitsstress nach Hause und streiten, und alles wieder von vorne.
Hab viel Sport gemacht, allerdings war Skitouren gehen zu anstrengend befürcht ich. Sind meist 1000 hm gegangen (das war mein erstes Skitourenjahr), habe dabei zu wenig gegessen (glaub ich), hatte immer furchtbares Herzklopfen und zweimal sogar eine Panikattacke.
In der Zeit sind Rückenschmerzen ganz stark gewesen (nur Thai Massage hat geholfen), Durchfall, Zahnwurzelentzündung, Allergie gegen so gut wie alles (nicht nachweisbar im Bricktest, nur lt. Bioresonanz). Hab in der Zeit viel geraucht und regelmäßig 1-2 Gläser Wein getrunken aber auch versucht durch Mediation, Atmen, Yoga wieder zu mir zu finden.
Dann sind die Tage vor den Tagen immer schlimmer geworden. Ich hatte tw 3 - 4 Tage lang Heulanfälle. Sobald die Blutung los ging, war es besser.
Und Anfang April, konnte ich dann 10 Tage lang nicht mehr schlafen (höchstens 2-3 Stunden pro Nacht) und wurde die ganze Nacht mit Herzklopfen "wach - unter Stress" gehalten.
Ende April bin ich dann zum Arzt und hab mich geschlagen gegeben....
Start mit Paroxat und Saroten.
Nach der ersten Einnahme - die schlimmsten Panikattacke überhaupt, sodass ich 2 Tage lang mit Benzos verbracht habe
Gott sein dank nicht länger.
Herzklopfen und lebensgefährlich hoher Puls ist ab dem Zeitpunkt nicht mehr weggegangen. (das hab ich hier auch schon mal gelesen).
Hatte im November eine Herzablation (die angeblich angeboren war) bei der die Ärzte erst nach ein sehr hohen Dosis Stresshormone eine Reaktion in mir induzieren konnten und mir vom Arzt so erklärt wurde, dass ich vermutlich von Haus aus einen zu hohen Stressspiegel habe- (Cortisol und Paroxat - auch nichts Neues). Es war aber definitiv der AV Knoten, das haben sie herausgefunden, und die erste Tachykardie hatte ich schonmal vor Paroxat.
Allerdings war mein hoher Ruhepuls und Peaks von Puls um die 170 - vorallem beim Rauchen - immer noch da - mit dem Unterschied, dass er zumindest wieder "normal" wurde. Es ist erst besser geworden, also ich letzte Woche das Paroxat etwas reduziert habe.
Noch was zum Thema Alkohol. Ich habe eigentlich immer wieder ein Glas Wein inkl Paroxat getrunken, und hatte gott sei Dank, keine akuten Probleme. Wenn ich dessen Effekt vorher gewusst hätte....brrrrr.
Zusammenfassung der Paroxat induzierten oder im protrahieren Entzug induzierten Reaktionen:
.) hoher Puls
.) Zähneklappern
.) Durchfall
.) Rückenschmerzen (und schwere Beine)
.) weinerlich depressiv, panisch, nach 3-4 Monaten Entzug
-) Hypermanie (nach kompletter Reduktion)
.) Unruhe, gereizt, weinerlich bei stetiger Reduktion
Soviel von meiner Seite,
alles Liebe Luce