Hallo,
das ist ein schweres Jahr für mich.
Da Mausis Partner ohne sie unglücklich ist, habe ich beschlossen, ihn in gute Hände zu vermitteln.
Ich denke da an sowas wie einen Vogelpark o.Ä., der alleinstehende Tiere aufnimmt und wo er mit seinen Artgenossen zusammen sein darf. Momentan eruiere ich die Optionen.
Bourkesittiche sind Liebhabervögel und Züchter geben ungern Hennen her, weil sie diese fürs Züchten / den Nachwuchs verwenden wollen.
Ich habe 1,5 Jahre gebraucht und gesucht, ehe ich für Barclay Mausi als Partnerin fand und ihr Glück währte nur ein halbes Jahr.
Ich möchte für ihn das Beste, er hat es nicht verdient allein zu sein, er hat das beste und schönste Leben verdient, das möglich ist.
Ich werde mich auch aus der Tierhaltung verabschieden, mittelfristig.
Ich habe noch zwei Wellensittiche, die Henne (Tiffy) davon ist totkrank (Lebertumor) und unsere gemeinsame Zeit begrenzt. Ich weiß nicht, ob sie Weihnachten dieses Jahr noch erleben wird.
Wenn dann Pauli (ihr Partner) übrig bleibt, dann versuche ich ihn zu vermitteln; Wellensittiche sind glücklicherweise leichter zu vermitteln als so ein Bourkie wie Barclay.
Ich kann einfach nicht mehr. Immer wieder stirbt nach nur kurzer Zeit ein Tierchen und ich muss ein neues holen, es hört einfach nie auf und meine Nerven liegen blank.
Ich liebe sie alle so sehr, aber es macht mich krank und kaputt.
Es ist schrecklich, dies als liebende Tierhalterin schreiben zu müssen.
Ich dachte ja eigentlich, meine Nerven könnten sich nun nach diesen harten Wochen anfangen zu erholen, aber das Gegenteil ist der Fall.
Zum einen hat die BG abgelehnt meinen Unfall im Ehrenamt anzuerkennen und die Verletzung ist, wie ich seit letzter Woche weiß, schlimmer als gedacht.
Von wegen Muskelfaserrisse (die hatte ich auch) - die Supraspinatussehne (Schulter) ist am Sehnenansatz angerissen, der Schleimbeutel entzündet, es ist freie Flüssigkeit im Gewebe.
Und da ich kein BG-Fall mehr bin und keine Kraft habe ein Widerspruchsverfahren durchzufechten, stehe ich jetzt auch noch ohne Orthopäde da, denn der BG-Arzt darf mich jetzt ja nicht weiterbehandeln und die BG Unfallklinik hat es auch abgelehnt. Ich müsse zum niedergelassenen Orthopäden.
Zu all dem hat sich meine CMD und mein lädierter Backenzahn von der missglückten Zahnbehandlung letztes Jahr wieder gemeldet und ich drehe hier durch vor Angst und Schmerzen.
Ich kann nicht reden (ich spreche kaum noch), schlucken, kauen, essen, trinken.
Ich lebe von Müllermilch und weichen Blättereigknabberstangen und überreifen Bananen, die ich mit der Zunge zerdrücke.
Meine ganze linke Gesichtshälfte schmerzt, brennt, pocht, zieht. Der Kiefer kracht bei jeder Bewegung, meine Zunge ist taub bzw. brennt und ich habe dort auch Missempfindungen. Ich habe im ganzen Mundraum, linkslastig, diese Missempfindungen.
Ich habe Kopfschmerzen und meine HWS tut irre weh, da beginnt ein weiteres HWS-Syndrom, das merke ich.
Unter meinem Auge sticht es und die Ohrspeicheldrüse beginnt sich auch wieder zu entzünden.
Gestern hat mich meine Familie mit Suppen (auf Vorrat) bekocht, damit ich mal etwas Vernünftiges esse außer diesen Chemieschrott.
Die Probleme habe ich nun ca. 7-10 Tage, aber der pochende Zahn setzte am Samstag Spätabend ein und dann begann die gleiche (Tor-)tu(o)r wie als Tiffy fast gestorben ist.
Mit Einsetzen des pochenden heftigen Nervenschmerzes in dem kaputten Zahn ist innerhalb einer Sekunde eine fulminante Zitterwelle durch meinen Körper geschwappt und ich habe unkontrolliert das Beben und Schlottern angefangen. Mein Herz raste, die schiere Panik in all meinen Zellen. Jegliches Blut ist aus all meinen Extremitäten gewichen und ich bin kalt geworden wie ein Stein.
Das
Traumaprogramm hat sich selbstständig aktiviert.
Im Darm ging ein riesen Geglucker los und ich habe mich zum Klo geschleppt und hatte heftigen Durchfall. Dazu wieder Würgen und Übelkeit.
Gleichzeitig fing die Nase wieder an Unmengen Schleim zu produzieren, obwohl ich überhaupt keinen Schnupfen habe.
All diese Vorgänge laufen innerhalb von 2 Minuten ab und ich kann dann nur noch schauen nicht zu kollabieren.
Mein autonomes Nervensystem übernimmt komplett die Steuerung, ich bin wehr- und hilflos.
Mein Körper spult da ein Programm ab, dem ich mit rationalen Gedanken nicht entgegensteuern kann. Außerdem schleichen sich dann auch Flashbacks ein.
So fühlt es sich also an, traumatisiert zu sein. Es ist jedes Mal wieder absolut verstörend und horrorhaft, ich bestehe nur aus Angst.
Ich habe dann nachts um halb eins meine Mutter angerufen, weil ich so verzweifelt war.
Ich habe ganz viel Bachblüten und Arnica Globuli und Passionsblumentropfen genommen, mich in mehrere Decken gewickelt und Wärmflasche an die Füße. Ich habe Ibu 600 genommen und mir die Morphium-Lösung von letztem Jahr ans Bett gestellt.
Irgendwann wirkte das Ibuprofen und ich wurde etwas ruhiger, schlotterte aber immer noch und meine Beinmuskeln kontrahierten unwillkürlich (das ist die Anspannung).
Leider hat das Schmerzmittel nur 95% der Schmerzen abgedeckt und jedes Mal, wenn es eine Schmerzspitze (Nervenpochen) wieder schaffte, lief das o.g. Programm von vorne ab.
Ja, ihr lest richtig. Alles von vorne.
Ich bin dem vollkommen ausgeliefert, nichts hilft das zu verhindern, selbst mein starker Glaube und das Gottvertrauen nicht. Ich bin Opfer meiner überschießenden Panik- und Stressreaktion.
Hab dann um dreiviertel zwei auch 4,5mg Bromazepam genommen, weil ich nicht mehr konnte. Konnte damit wenigstens knapp 5h schlafen, auch wenn ich sofort wieder angespannt aufgewacht bin. Ich denke für die wenigen Notfälle im Jahr, wo ich Benzos benötige, geht dies klar, zumal ich keinerlei Impulse spüre sie sonst einzunehmen oder sie "locken" mich auch nicht.
Ich bin da mittlerweile sehr resistent innerlich, sie kratzen mich einfach nicht, sind nur Notfallmedikamente und wenn der Notfall rum ist, lasse ich es weg.
Ich weiß momentan nicht, wie es weitergehen soll.
Ich habe gestern, und es ist mir schnurzpiepegal, angefangen Pregabalin 25mg zu nehmen.
Da ich mich an dieses Medikament nicht herantraue, habe ich es in Anwesenheit meiner Familie genommen. Zuerst eine halbe Kapsel mit 12,5mg, nach 30min (ich lebte noch und habe nichts Auffälliges als NW festgestellt), dann die restliche Lösung mit den anderen 12,5mg.
Ich hatte das Gefühl es macht etwas müde und dämpft den Schmerz etwas, ganz sicher bin ich mir aber nicht, ob es wirklich hilft.
Ich habe nicht vor es dauerhaft zu nehmen, nur wegen der Schmerzen.
Ich möchte nicht sagen, dass mir in diesem Zustand alles egal ist, aber da die Situation so verfahren ist, muss ich Wege gehen (ich gehe die der ganzen Zeit
), die mir ggf. auch nicht passen.
Ich fühle mich so alleingelassen von den Ärzten und Zahnärzten. Natürlich auch wegen der BG Sache.
Krankengymnastik könnte etwas Linderung bringen, aber ich bin das Betteln leid; ich bekomme immer nur Absagen
. Ich bin so deprimiert.
Ihr Lieben, es
muss besser werden!
Es muss.
Ich hab das nicht "verdient". Schnief.
Grüße
Jamie