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Escitalopram nach langer Einnahme erfolgreich abgesetzt - gibt es das?

Verfasst: 16.11.2018 17:20
von Guglhupf
Hallo ihr Lieben :)

Ich bin in einem auf und ab und reagiere trotz Absetzpause auf manche Symptome so voller Angst, als wäre ich mitten im Absetzprozess. Ich lese auch immer wieder, dass speziell jene, die es über einen längeren Zeitraum genommen haben ihre ganz individuellen Stolperfallen bei einer gewissen Dosis haben.

Gibt es Erfahrungsberichte von Usern (auch aus anderen Foren, ganz egal wo), die Escitalopram über 5 Jahre genommen haben und es erfolgreich langfristig absetzen konnten?

Ich will nicht so negativ sein und bemühe mich sehr, positiv zu bleiben. Trotzdem frage ich mich immer wieder wie das funktionieren soll. Wenn die Angst kommt, geht nichts mehr, nur blöd rumliegen.

Ich bin seit meiner Kindheit hypochondrisch und kann das Muster nicht ablegen. Im Entzug ist es noch viel stärker und ein Ende nicht wirklich in Sicht. Nicht mal in der Absetzpause.

Bin sehr dankbar für mutmachende Links.

Viele Grüße
Anna

Re: Escitalopram nach langer Einnahme erfolgreich abgesetzt - gibt es das?

Verfasst: 17.11.2018 06:56
von Josh
guten morgen gugelhupf,

genau das gleiche problem habe ich auch!
bin seit 50 tagen auf 2,4 ( von 2,5 ) escitalopram
und es gibt wieder viele nebenwirkungen!
zum glück keine angst dafür eben muss bei mir alles
ruhig ablaufen keine extra sachen !
kind ist momentan mit seiner energie für mich
stress und erschöpftung ist das schlimmste!
ohrengeräuche tag und nacht !
ich wollte oder will nach 1 jahr und 10 monaten
ununterbrochener reduzierung einmal pause machen
und hoffe wie du das es besser wird mit den nebenwirkungen ( komme von 20 mg )
ich habe von anderen gehört hier das manche
nebenwirkungen bleiben können!

kopf hoch, sage ich mir jeden tag auch wenn es
sau schwer ist

Liebe Grüsse

josh

Re: Escitalopram nach langer Einnahme erfolgreich abgesetzt - gibt es das?

Verfasst: 17.11.2018 10:05
von feenarm
liebe anna,

deine frage war genau die richtige für mich.
naja eher die antworten die gekommen sind.

drücke dich ganz dolle und wünsche dir einen neutralen tag.
fee

Re: Escitalopram nach langer Einnahme erfolgreich abgesetzt - gibt es das?

Verfasst: 17.11.2018 13:53
von Guglhupf
Hallo Josh :)

Es ist schon arg. Bei mir ist es so, dass ich abends richtig gut drauf bin und morgens oft ganz typisch mit Angst und daraus resultierenden Symptomen zu kämpfen habe. Angstgefühle stehen gerade ziemlich im Vordergrund. Ich habe heute Nacht nach Jahren auch wieder aus dem Schlaf heraus eine Panikattacke gehabt, konnte die aber gut abfangen und relativ schnell weiterschlafen.

Gestern hab ich dann noch viel dazu gelesen, unter anderem hier: http://my-free-mind.at/leitfaden-psycho ... -absetzen/

Da stehen viele sehr wichtige Infos, die aus dem Tief helfen, wenn man wieder Mal das Gefühl hat, man würde es doch nie schaffen. Und vor allem, dass es völlig normal ist, nach langjähriger Einnahme lange zu brauchen. Auch wenn ich es weiß - in den herausfordernderer Phasen muss ich das immer und immer wieder lesen. Die Angst ist so mächtig, da hat kein rationaler Gedanke Platz.

Für mich ist jetzt klar, dass ich mir alle Zeit der Welt lasse. Ich habe über 10 Jahre diesen Mist genommen. Erst wenn ich mich zu 100% stabil fühle, werde ich wieder reduzieren. Macht auch gar keinen Sinn vorher, weil die Rezeptoren noch nicht ausreichend angepasst sind, solange man noch Symptome hat.

Und zu lesen, dass der Erfolg einzig und allein mit der Anpassung der Rezeptoren steht und fällt, hat mir auch wieder geholfen weg zu kommen von dem Gefühl "krank" zu sein. Es ist ein Umbauprozess, keine unheilbare Krankheit.

Wünsche euch ein hoffentlich feines Wochenende,
liebe Grüße
Anna

Re: Escitalopram nach langer Einnahme erfolgreich abgesetzt - gibt es das?

Verfasst: 24.11.2018 19:37
von Bittchen
Liebe Guglhupf,

ich schaue wieder mal rein und lese deinen Beitrag.
sehr viele Jahre habe ich immer wieder verschiedene Ads genommen.
Zuletzt aber 7 Jahre 20 mg Es_Citalopram bis Januar 2017.
4 Monate habe ausgeschlichen die letzten 5 mg als Tropfen.
Das Forum hier habe ich da noch nicht gekannt.Erst wie es mir grottenschlecht ging wurde ich im Netz fündig und landete GsD hier.
Dann konnte ich mir viele meiner Symptome und Beschwerden erklären.

Ich konnte dann nicht mehr die kleinste Dosis einschleichen und musste den Entzug aushalten ,bis sich mein ZNS regeneriert hatte.
Heute geht es mir sehr viel besser,obwohl ich immer noch depressive Phasen habe.
Durch sehr viel Ärger(Dachbrand und Erbstreit)habe ich noch sehr viel Stress,was mich immer noch nicht zur Ruhe kommen lässt.
Aber ich bin sehr dankbar das ohne PP irgendwie hinzubekommen.
Auch die Spätschäden (Polyneuropathie)machen mir zu schaffen,aber alles ist besser, als wieder zu glauben irgendeine Pille könnte mein Leben verbessern.

Sei geduldig und glaube an deine Genesung.
Ich wünsche dir ganz baldige Genesung.

Ganz liebe Grüße
Bittchen