Klick auf das Kreuzchen um das hier auszublenden ->


 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Muskel,- Gelenk & Rückenschmerzen; Verspannungen

Straycat
Moderatorenteam
Beiträge: 7886
Registriert: 10.10.2016 16:51
Hat sich bedankt: 512 Mal
Danksagung erhalten: 265 Mal

Re: Muskelverspannungen, Rückenschmerzen

Beitrag von Straycat »

Liebe Leute,

ich grabe diesen Thread mal wieder aus, da ich derzeit sehr häufig an Muskelverspannungen leide. Ich frage mich, ob das mit dem Escitalopramentzug zu tun hat... Von dem was ich gelesen haben, tritt das ja bei einigen im Entzug auf.
Ich bin nun schon in Physiotherapie und hoffe damit tiefsitzende Haltungsschäden zu korrigieren, die natürlich auch diese Verspannungen negativ beeinflussen.

Einen Tipp kann ich hier auf noch beisteuern: ThermaCare-Wärmepflaster helfen bei mir ausgezeichnet. Sie reizen die Haut nicht wie die ABC-Pflaster, da sie nicht mit Chayenne-Pfeffer-Extrakt arbeiten, sondern mit Wärmezellen, die durch eine chemische Reaktion aktiviert werden. Sie halten auch wirklich lange und wärmen genau an den Stellen, an denen man verspannt ist.

Und nun noch eine Frage: Haben diese Muskelverspannungen bei euch im Entzug auch irgendwann wieder nachgelassen? Ich hoffe mal, dass es kein Dauerzustand ist, dass ich ständig verspannt bin :(

Alles Liebe,
Cat
Meine Geschichte und mein Absetzweg:
► Text zeigen
Hinweis:
Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.
Arianrhod
Beiträge: 1938
Registriert: 15.11.2015 15:16
Hat sich bedankt: 377 Mal
Danksagung erhalten: 653 Mal

Re: Muskelverspannungen, Rückenschmerzen

Beitrag von Arianrhod »

Straycat hat geschrieben:Und nun noch eine Frage: Haben diese Muskelverspannungen bei euch im Entzug auch irgendwann wieder nachgelassen? Ich hoffe mal, dass es kein Dauerzustand ist, dass ich ständig verspannt bin :(
Bei mir ist es ein Dauerzustand und ich bin eigentlich ständig bei der Physiotherapie. Allerdings habe ich auch eine Mischform - die Verspannungen kommen nicht nur durch den Entzug , sondern durch ein körperliches Problem. Das allerdings wurde vermutlich durch Neuroleptika ausgelöst, die als Nebenwirkungen Dystonien und schmerzhafte Muskelverspannungen haben können.

Wenn du auf Wärme gut ansprichst, lohnt es sich eventuell für dich, in die Sauna zu gehen. In meinem Fitnessstudio gibt es ein Römisches Dampfbad, das ist 60 Grad warme feuchte Wärme - sehr muskelentspannend.

Wenn du den Effekt des Wärmepflasters großflächiger brauchst, gibt es auch gute Wärmecremes in Drogerie und Apotheken ( mit Capsaicin )
http://flexikon.doccheck.com/de/Capsaicin

Ich habe aber auch gute Erfahrungen mit Pfefferminzöl /japanischem Heizöl (wird erst kühl, dann warm)

Und dennoch auch mal den Versuch mit Kälte machen. Eiswürfel in einen Waschlappen füllen und eine Weile an die schmerzende Stelle legen. Dadurch wird die Durchblutung an der Stelle angeregt .

liebe Grüße Arian
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

Zuerst einmonatige Behandlung mit diversen Antidepressiva: Doxepin, Mirtazipin, Sulprid,
hypomane Reaktion
wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


Verschiedene Diagnosen: schizoaffektive Psychose, Depression, bipolare Störung, Schizophrenie, dissoziative Identitätsstörung


Erst 2 Jahre Behandlung mit Amisulprid . Zu schnell auf eigene Faust abgesetzt.
Schwere Supersensitivitätspsychose .

Einstellen auf verschiedene Neuroleptika: Haloperidol, Quetiapin, Olanzapin, Risperidon, Paliperidon, Aripiprazol
Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

jahrelang , vieles gleichzeitig und in höchster Dosierung.
u.a. Berentung, 60 kg Gewichtszunahme
seit 2012 Ausschleichen von 800 mg Quetiapin retard innerhalb von 2 Jahren.
Meinen Absetzbericht findet man hier:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 47#p120447
Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

Ich weiß mittlerweile 2019 , dass ich Asperger- Autistin bin .
Straycat
Moderatorenteam
Beiträge: 7886
Registriert: 10.10.2016 16:51
Hat sich bedankt: 512 Mal
Danksagung erhalten: 265 Mal

Re: Muskelverspannungen, Rückenschmerzen

Beitrag von Straycat »

Hallo Arian,

danke für deine Tipps :)

Ich bin mir auch sicher, dass es bei mir nicht nur durch den Entzug kommt. Ich habe einen Computerarbeitsplatz und generell einige Fehler in meiner Haltung. Hoffentlich bekomme ich das durch Physiotherapie in den Griff - dazu muss ich eben auch die Übungen zu Hause machen und das vergesse ich leider oft (manchmal unabsichtlich und manchmal absichtlich, weil ich zu faul bin ;))
Arianrhod hat geschrieben: Wenn du auf Wärme gut ansprichst, lohnt es sich eventuell für dich, in die Sauna zu gehen. In meinem Fitnessstudio gibt es ein Römisches Dampfbad, das ist 60 Grad warme feuchte Wärme - sehr muskelentspannend.
Sauna habe ich auch schon überlegt. Leider habe ich keine zur Verfügung und Fitnessstudio kommt für mich nicht in Frage. Aber ab und zu habe ich eine zur Verfügung und dann mag ich das auch sehr. Nicht nur für die Muskeln, sondern vor allem auch für die Haut ist das immer eine Wohltat.
Arianrhod hat geschrieben: Wenn du den Effekt des Wärmepflasters großflächiger brauchst, gibt es auch gute Wärmecremes in Drogerie und Apotheken ( mit Capsaicin )
http://flexikon.doccheck.com/de/Capsaicin
Danke, da habe ich schon fast die ganze Palette an Cremes, Salben und Lotionen durch. Wenn die Verspannungen nur leicht ausgeprägt sind, hilft es, aber wenn sie richtig heftig sind, ändert das leider nicht viel :(

Was ich auch noch empfehlen kann sind sogenannte Faszienrollen (Black rolls). Ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig und anfangs tut es auch ein wenig weh beim Rollen, aber es hilft auch sehr gut - allerdings weniger in Akutfällen, sondern generell zur Faszienlockerung.

Liebe Grüße,
Cat
Meine Geschichte und mein Absetzweg:
► Text zeigen
Hinweis:
Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.
Arianrhod
Beiträge: 1938
Registriert: 15.11.2015 15:16
Hat sich bedankt: 377 Mal
Danksagung erhalten: 653 Mal

Re: Muskelverspannungen, Rückenschmerzen

Beitrag von Arianrhod »

Hallo Cat,
Straycat hat geschrieben:Was ich auch noch empfehlen kann sind sogenannte Faszienrollen (Black rolls). Ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig und anfangs tut es auch ein wenig weh beim Rollen, aber es hilft auch sehr gut - allerdings weniger in Akutfällen, sondern generell zur Faszienlockerung.
ich habe das ausprobiert , aber ich bekomme die Übungen nicht hin, besonders nicht die auf dem Boden. Ich denke, wenn ich die Übungen könnte, würde ich die Faszienrolle gar nicht brauchen.

Ich hatte anfang 2016 Akupunktur ( an die ich nicht geglaubt habe!), aber dennoch hat es geholfen. Leider bezahlen die gesetzlichen KK das nur einmal im Jahr.

liebe Grüße Arian
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

Zuerst einmonatige Behandlung mit diversen Antidepressiva: Doxepin, Mirtazipin, Sulprid,
hypomane Reaktion
wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


Verschiedene Diagnosen: schizoaffektive Psychose, Depression, bipolare Störung, Schizophrenie, dissoziative Identitätsstörung


Erst 2 Jahre Behandlung mit Amisulprid . Zu schnell auf eigene Faust abgesetzt.
Schwere Supersensitivitätspsychose .

Einstellen auf verschiedene Neuroleptika: Haloperidol, Quetiapin, Olanzapin, Risperidon, Paliperidon, Aripiprazol
Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

jahrelang , vieles gleichzeitig und in höchster Dosierung.
u.a. Berentung, 60 kg Gewichtszunahme
seit 2012 Ausschleichen von 800 mg Quetiapin retard innerhalb von 2 Jahren.
Meinen Absetzbericht findet man hier:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 47#p120447
Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

Ich weiß mittlerweile 2019 , dass ich Asperger- Autistin bin .
LinLina
Moderatorenteam
Beiträge: 6825
Registriert: 14.09.2015 16:20
Hat sich bedankt: 877 Mal
Danksagung erhalten: 674 Mal

Re: Muskelverspannungen, Rückenschmerzen

Beitrag von LinLina »

Hallo,

Ich beschäftige mich gerade mit Magnesiummangel als Ursache für muskuläre Probleme, das ist vielleicht vor allem interessant für diejenigen, die wie ich schon vor der Medikamenteneinnahme unter sehr starken Muskelverspannungen und Krämpfen gelitten haben. Aber es könnte ja auch durch/während der Einnahme zu chronischen/akuten Magnesiummängeln kommen, da einige Medikamente zur Vermehrten Ausscheidung führen.

Damit fing nähmlich mein ganzes Medikamentendesaster an, dass ich für mich zunächst unerklärliche starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen hatte - erst nach einem halben Jahr wurde mir nach und nach klar, dass mit meinen Muskeln was nicht stimmt, aber da war ich bereits auf den Medikamenten und konnte sie nicht mehr einfach absetzen.

In den Berichten vom Krankenhaus steht immer nur "subjektive Missempfindungen und subjektiv empfundene Verkrampfungen", also so als würde ich es nur so empfinden und meine Muskulatur wäre eigentlich ok, aber alle Physiotherapeuten bestätigten mir sehr stark Verkrampfte und mit Knoten durchsetzte Muskulatur. Ich habe zwar auch Fehlstellungen, aber nicht derart extrem ausgeprägt dass sie meine starken Einschränkungen und Verkrampfungen ausreichend erklärt hätte, ich denke deswegen bekam ich auch nur Unverständnis vonseiten vieler Ärzte.

Übrigens wurden meine Krämpfe als "rein psychogen" eingestuft, da sie nur anfallartig so stark waren dass ich die Kontrolle über meine Gliedmaßen verlor und ich dazwischen mich wieder etwas besser bewegen konnte. Aber richtig einleuchtend ist mir das nicht, alles was ich über Krämpfe als folge chronischen Magnesiummangels gelesen habe, sagt aus dass es dabei auch zu solchen Anfällen komme kann, und dazwischen zeitweise wieder besser sein kann.

Sicher war/ist psychischer Stress für meine Probleme ein wesentlicher Faktor, aber ich habe so ein Gefühl dass es nicht damit ausreichend erklärt ist, sondern dass meiner Problematik eine gewisse Vulnerabilität der Muskulatur zugrunde liegt, und das könnte z.b. ein chronischer Magnesium-Mangel sein.

http://www.kup.at/kup/pdf/635.pdf in diesem Artikel, der schon ein wenig älter ist, gibt es aber gute Informationen zum Magnesiummangel. Es ist nicht einfach ihn zu diagnostizieren, da die Konzentration im Blut nicht unbedingt etwas über den Magnesiumstatus in den Zellen aussagt.

Ich dachte immer, der Mangel sei bei mir schon überprüft worden, das wurde mir damals so kommuniziert aber gestern habe ich mich nochmal damit beschäftigt. Zum einen habe ich kein einziges Blutbild gefunden, wo Magnesium überprüft wurde - für mich unverständlich da ich mit starken Krämpfen in die Klink kam - zudem eben noch die Tatsache, dass es nur aufwändig fest zu stellen ist, und ein normaler Wert im Blutbild einen Mangel nicht aussschließt.

Zur Zeit ist es so, dass ich ohne Magnesiumeinnahme wieder so starke Muskelkrämpfe bekomme, dass ich nicht mehr laufen kann, und mich nicht mehr richtig aufrichten. Ob das evtl. ein Hinweis ist, dass bei mir ein chronischer Mangel zugrunde liegt, und das ein Puzzlestück ist warum ich so heftige Beschwerden habe?

Leider kann ich zur Zeit nicht so viel Magnesium aufnehmen, ich mache Bäder, Einreibungen und nehme es als Magnesiumgluconat ein, aber mehr geht nicht, ich bekomme sonst Magen/Darmkrämpfe und/oder starke Unruhe.

Ich möchte das ein wenig weiter verfolgen und möglichst nachprüfen, damit ich wenigstens nicht unerkannt mit etwas kämpfe das ich vielleicht schon länger habe - denn ich hatte schon seit meiner Jugend eine starke Krampfneigung und Muskelschmerzen (die ich ignorierte, solange ich noch halbwegs damit alles machen konnte).

Liebe Grüße
Lina
Im Absetzprozess seit 2014: Lorazepam (Benzo) erfolgreich abgesetzt. Mirtazapin aktuell (seit Sommer 2018) 0,005 mg.

Ich bin zur Zeit nicht im Forum aktiv. Bei Fragen und Bitten an das Team an padma, Ululu69 oder murmeline wenden.

Hinweis: Alle meine Aussagen dienen der allgemeinen Information und begründen sich auf Erfahrungswerte - meine eigenen, und die anderer Betroffener - und die wenigen bekannten Studien zur Absetzproblematik. Ich bin weder Ärztin noch Psychologin. Meine Erfahrungen und Tipps sind daher keine medizinische Beratung und können eine solche nicht ersetzen.
Straycat
Moderatorenteam
Beiträge: 7886
Registriert: 10.10.2016 16:51
Hat sich bedankt: 512 Mal
Danksagung erhalten: 265 Mal

Re: Muskelverspannungen, Rückenschmerzen

Beitrag von Straycat »

Hallo Lina,

ich verstehe deine Sorge und ich würde dem auch weiter nachgehen an deiner Stelle. Zumal Magnesium bei dir prinzipiell gegen die Verspannungen und Krämpfe geholfen hat, oder?

Das mit den Bauchkrämpfen auf Magnesium kenne ich auch, wenn auch in verminderter Form. Bei mir beschleunigt Magnesium immer eher die Verdauung. Krämpfe hatte ich dadurch zum Glück noch nicht.

Lässt sich die Magnesiumkonzentration in den Zellen denn irgendwie überprüfen, wenn der Magnesiumspiegel im Blut nicht aussagekräftig ist?

Liebe Grüße,
Cat
Meine Geschichte und mein Absetzweg:
► Text zeigen
Hinweis:
Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.
LinLina
Moderatorenteam
Beiträge: 6825
Registriert: 14.09.2015 16:20
Hat sich bedankt: 877 Mal
Danksagung erhalten: 674 Mal

Re: Muskelverspannungen, Rückenschmerzen

Beitrag von LinLina »

Hallo Cat :)
ich verstehe deine Sorge und ich würde dem auch weiter nachgehen an deiner Stelle. Zumal Magnesium bei dir prinzipiell gegen die Verspannungen und Krämpfe geholfen hat, oder?
ja, genau wenn ich es täglich einnehme dann sind die Verkrampfungen und Schmerzen meist nicht ganz so schlimm. Lasse ich es weg, wird es innerhalb von wenigen Tagen sehr schlimm.
Lässt sich die Magnesiumkonzentration in den Zellen denn irgendwie überprüfen, wenn der Magnesiumspiegel im Blut nicht aussagekräftig ist?
Soweit ich das recherchiert habe, nur durch aufwändige Verfahren, die normalerweise nicht angewendet werden. Es gibt glaube ich z.b. einen "Provokationstest" wo man dann den 24 Stunden-Sammelurin nimmt, aber sowas wird wohl nur selten wirklich durchgeführt. Die Diagnose wird angeblich wenn im Blut kein Mangel sichtbar ist, meist einfach nach den klinischen Symptomen gestellt, aber ich frage mich auch wie dann psychisch bedingte Verkrampfungen oder anderweitige Probleme und Magnesiummangel eindeutig unterschieden werden sollen. Ich denke, ich werde es beim nächsten Termin mit meiner Hausärztin besprechen, vielleicht kann sie da mal recherchieren (finde das wäre sowieso eigentlich ihr Job :) )

Was ich noch gelesen habe, der Magnesiumspiegel sinkt wohl nachts ab und steigt über den Tag an, Abends ist er am höchsten. Das deckt sich damit, dass meine Verspannungen immer über Nacht schlimm werden, so dass ich mich wenn ich aufwache kaum aufrichten kann, über Tag wirds nach und nach Besser und Abends kann ich mich wieder besser bewegen (dachte bisher das liegt an der mangelnden Bewegung nachts und am Cortisolspiegel, aber das Magnesium könnte ja auch eine Rolle spielen).

Jedenfalls ist die Behandlung für den Magnesiummangel eine Magnesiumeinnahme, von daher kann ich eigentlich sowieso nicht viel anderes machen als jetzt - möglichst viel Magnesium einnehmen (eine Infusion ginge auch, aber da bin ich lieber vorsichtig während des Entzugs und solange der Mangel nicht wirklich nachgewiesen ist).

Eine Diagnose wäre trotzdem erleichternd, falls so ein Mangel eine Rolle spielen sollte.

Liebe Grüße
Lina

Edit: Es gibt Menschen, die einfach genetisch bedingt das Magnesium zu schnell wieder ausscheiden - und deswegen starke Beschwerden bekommen, auch bei ausgewogener Ernährung, besonders wenn noch andere Belastungen/Magnesium"räuber" hinzu kommen. Ich habe gelesen, der Test hierfür ist nur In den USA erhältlich, aber weiß nicht ob das der aktuelle Stand ist.

Und Z.b. manche orale Verhütungsmittel können auch die Magnesiumausscheidung erhöhen, und ich habe fast 15 Jahre lang die Pille eingenommen.

Liebe Grüße
Lina
Im Absetzprozess seit 2014: Lorazepam (Benzo) erfolgreich abgesetzt. Mirtazapin aktuell (seit Sommer 2018) 0,005 mg.

Ich bin zur Zeit nicht im Forum aktiv. Bei Fragen und Bitten an das Team an padma, Ululu69 oder murmeline wenden.

Hinweis: Alle meine Aussagen dienen der allgemeinen Information und begründen sich auf Erfahrungswerte - meine eigenen, und die anderer Betroffener - und die wenigen bekannten Studien zur Absetzproblematik. Ich bin weder Ärztin noch Psychologin. Meine Erfahrungen und Tipps sind daher keine medizinische Beratung und können eine solche nicht ersetzen.
Straycat
Moderatorenteam
Beiträge: 7886
Registriert: 10.10.2016 16:51
Hat sich bedankt: 512 Mal
Danksagung erhalten: 265 Mal

Re: Muskelverspannungen, Rückenschmerzen

Beitrag von Straycat »

Hallo Lina,

eventuell könntest du diese Thematik mit einem guten Internisten besprechen?
Hausärzte sind da oft wenig detailliert informiert.
Internisten können sich auch gleich Cortisolspiegel und andere Sachen ansehen und besser diagnostizieren. Vielleicht überweist dich der Hausarzt allerdings ohnehin an den Facharzt.

Liebe Grüße,
Cat
Meine Geschichte und mein Absetzweg:
► Text zeigen
Hinweis:
Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.
padma
Moderatorenteam
Beiträge: 25740
Registriert: 06.01.2013 17:04
Hat sich bedankt: 2439 Mal
Danksagung erhalten: 1511 Mal

Re: Muskelverspannungen, Rückenschmerzen

Beitrag von padma »

von Lina :) zum Zusammenhang Entzug und Rückenschmerzen:
Die Muskelspannung wird von vegetativen Nervensystem gesteuert und kann daher im Entzug zu stark angespannt werden. Das vegetative Nervensystem ist ja im Entzug ganz viel beeinflusst, was man auch an Problemen wie Herzklopfen, Schlafstörungen, Schwindel usw. bemerkt.

Dazu kommt, dass man sich im Entzug oft nicht so gut fühlt, mehr Ängste und Stress empfindet, was, oft unbewusst, zu einer Schutzhaltung führt die dann ebenfalls zu Verspannungen/Verkrampfungen führen kann.

Dazu kommt auch noch dass die Schmerzwahrnehmung bzw. Verarbeitung, die ja im zentralen Nervensystem stattfindet, verändert sein kann - man empfindet schneller und stärkere Schmerzen, und kann diese schlechter aushalten.

Was wahrscheinlich auch noch dazu kommt: Das körpereigene Alarmsystem ist vermehrt aktiv, und dadurch wird unsere Aufmerksamkeit viel intensiver auf vermeintliche oder vorhandene Schwachstellen gelenkt, und es ist viel schwerer gelassen damit umzugehen, wodurch sich wiederum schnell die Anspannung verstärkt.

Wenn man durch andere Symptome wie Schwindel und Erschöpfung sehr inaktiv ist, kann das natürlich auch dazu beitragen dass die Muskulatur und die Gelenke nicht gleichmäßig und ausreichend belastet und bewegt werden, was ebenfalls zu Schmerzen führen kann.

Ich denke, möglichst gelassen damit umzugehen ist manchmal das effektivste was man tun kann, wenn sonst nicht viel geht.
http://www.adfd.org/austausch/viewtopic ... 66#p174066
Arianrhod
Beiträge: 1938
Registriert: 15.11.2015 15:16
Hat sich bedankt: 377 Mal
Danksagung erhalten: 653 Mal

Re: Muskelverspannungen, Rückenschmerzen

Beitrag von Arianrhod »

padma hat geschrieben:Ich denke, möglichst gelassen damit umzugehen ist manchmal das effektivste was man tun kann, wenn sonst nicht viel geht.
dem muss ich widersprechen, bzw. vielleicht ist das bei jüngeren Leuten anders. Aber Sachen einfach auf sich beruhen zu lassen hat mich leider schon manchesmal in die Notaufnahme geführt. :shock:

also was auf jeden Fall geht, auch mit Schmerzen und Schwindel:
- Wärmeanwendungen
- Physiotherapie ( die kommen auch ins Haus, wenn es sein muss)
- TENS / Elektrotherapie

Ein guter Physiotherapeut zeigt auch die Übungen, die man machen kann. So dass man eine Art Notfallplan hat. "WEnn ich Schmerzen habe, mache ich a) Wärmepackung b) meine Übungen

Wenn man Medikamente abkann, ist auch nix gegen drei Tage hintereinander Ibuprofen zu sagen ( nicht länger und öfter als dreimal im Monat , denn man kann auch in einen schleichenden Schmerzmittelmissbrauch kommen).

Wenn es ein wenig besser geht, hilft sehr viel, was zur Komplementärmedizin gehört:

- Osteopathie
- Akupunktur
eher passiv

- chinesische Medizin
- Homöopathie

- Qi Gong und alle Arten von Wohlfühlsport - eher aktiv

Das Ziel ist, in die aktive Bewegung zu kommen. Das geht aber manchmal wegen psychischer Probleme nicht. Was oft vergessen wird, es besteht auch die Möglichkeit, Physiotherapie AN GERÄTEN a 45 Minuten verordnet zu bekommen. Meine Erfahrung ist, dass vieles nicht gemacht wird, was man machen kann bzw. NUR wenn der Patient es fordert - was man schlecht kann, wenn man eh depressiv ist.

liebe Grüße Arianrhod
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

Zuerst einmonatige Behandlung mit diversen Antidepressiva: Doxepin, Mirtazipin, Sulprid,
hypomane Reaktion
wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


Verschiedene Diagnosen: schizoaffektive Psychose, Depression, bipolare Störung, Schizophrenie, dissoziative Identitätsstörung


Erst 2 Jahre Behandlung mit Amisulprid . Zu schnell auf eigene Faust abgesetzt.
Schwere Supersensitivitätspsychose .

Einstellen auf verschiedene Neuroleptika: Haloperidol, Quetiapin, Olanzapin, Risperidon, Paliperidon, Aripiprazol
Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

jahrelang , vieles gleichzeitig und in höchster Dosierung.
u.a. Berentung, 60 kg Gewichtszunahme
seit 2012 Ausschleichen von 800 mg Quetiapin retard innerhalb von 2 Jahren.
Meinen Absetzbericht findet man hier:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 47#p120447
Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

Ich weiß mittlerweile 2019 , dass ich Asperger- Autistin bin .
lunetta

Re: Muskelverspannungen, Rückenschmerzen

Beitrag von lunetta »

LinLina hat geschrieben:Hallo,

Ich beschäftige mich gerade mit Magnesiummangel als Ursache für muskuläre Probleme, das ist vielleicht vor allem interessant für diejenigen, die wie ich schon vor der Medikamenteneinnahme unter sehr starken Muskelverspannungen und Krämpfen gelitten haben. Aber es könnte ja auch durch/während der Einnahme zu chronischen/akuten Magnesiummängeln kommen, da einige Medikamente zur Vermehrten Ausscheidung führen.

Damit fing nähmlich mein ganzes Medikamentendesaster an, dass ich für mich zunächst unerklärliche starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen hatte - erst nach einem halben Jahr wurde mir nach und nach klar, dass mit meinen Muskeln was nicht stimmt, aber da war ich bereits auf den Medikamenten und konnte sie nicht mehr einfach absetzen.

In den Berichten vom Krankenhaus steht immer nur "subjektive Missempfindungen und subjektiv empfundene Verkrampfungen", also so als würde ich es nur so empfinden und meine Muskulatur wäre eigentlich ok, aber alle Physiotherapeuten bestätigten mir sehr stark Verkrampfte und mit Knoten durchsetzte Muskulatur. Ich habe zwar auch Fehlstellungen, aber nicht derart extrem ausgeprägt dass sie meine starken Einschränkungen und Verkrampfungen ausreichend erklärt hätte, ich denke deswegen bekam ich auch nur Unverständnis vonseiten vieler Ärzte.

Übrigens wurden meine Krämpfe als "rein psychogen" eingestuft, da sie nur anfallartig so stark waren dass ich die Kontrolle über meine Gliedmaßen verlor und ich dazwischen mich wieder etwas besser bewegen konnte. Aber richtig einleuchtend ist mir das nicht, alles was ich über Krämpfe als folge chronischen Magnesiummangels gelesen habe, sagt aus dass es dabei auch zu solchen Anfällen komme kann, und dazwischen zeitweise wieder besser sein kann.

Sicher war/ist psychischer Stress für meine Probleme ein wesentlicher Faktor, aber ich habe so ein Gefühl dass es nicht damit ausreichend erklärt ist, sondern dass meiner Problematik eine gewisse Vulnerabilität der Muskulatur zugrunde liegt, und das könnte z.b. ein chronischer Magnesium-Mangel sein.

http://www.kup.at/kup/pdf/635.pdf in diesem Artikel, der schon ein wenig älter ist, gibt es aber gute Informationen zum Magnesiummangel. Es ist nicht einfach ihn zu diagnostizieren, da die Konzentration im Blut nicht unbedingt etwas über den Magnesiumstatus in den Zellen aussagt.

Ich dachte immer, der Mangel sei bei mir schon überprüft worden, das wurde mir damals so kommuniziert aber gestern habe ich mich nochmal damit beschäftigt. Zum einen habe ich kein einziges Blutbild gefunden, wo Magnesium überprüft wurde - für mich unverständlich da ich mit starken Krämpfen in die Klink kam - zudem eben noch die Tatsache, dass es nur aufwändig fest zu stellen ist, und ein normaler Wert im Blutbild einen Mangel nicht aussschließt.

Zur Zeit ist es so, dass ich ohne Magnesiumeinnahme wieder so starke Muskelkrämpfe bekomme, dass ich nicht mehr laufen kann, und mich nicht mehr richtig aufrichten. Ob das evtl. ein Hinweis ist, dass bei mir ein chronischer Mangel zugrunde liegt, und das ein Puzzlestück ist warum ich so heftige Beschwerden habe?

Leider kann ich zur Zeit nicht so viel Magnesium aufnehmen, ich mache Bäder, Einreibungen und nehme es als Magnesiumgluconat ein, aber mehr geht nicht, ich bekomme sonst Magen/Darmkrämpfe und/oder starke Unruhe.

Ich möchte das ein wenig weiter verfolgen und möglichst nachprüfen, damit ich wenigstens nicht unerkannt mit etwas kämpfe das ich vielleicht schon länger habe - denn ich hatte schon seit meiner Jugend eine starke Krampfneigung und Muskelschmerzen (die ich ignorierte, solange ich noch halbwegs damit alles machen konnte).

Liebe Grüße
Lina

Hallo!

Es gibt auch die Möglichkeit mit Magnesiumchlorid als Bad, Fußbad oder Magnesiumöl zum äußerl. Auftragen den Magnesiumspiegel anzuheben. Man kann diese Magn. sole auch einnehmen. Alle Anwendungen machen keine Magen-Darmbeschwerden, und vor allem bei äußerl. Anwendung sehr gut verträglich!
Es ist das Magnesiumchlorid von Vitalbad Zechstein.

LG
Arianrhod
Beiträge: 1938
Registriert: 15.11.2015 15:16
Hat sich bedankt: 377 Mal
Danksagung erhalten: 653 Mal

Re: Muskelverspannungen, Rückenschmerzen

Beitrag von Arianrhod »

Mir hat gerade eine Physiotherapeutin verklebte Faszien gelöst - meine Güte tat das weh. Ich war ganz rot im Gesicht hinterher. Aber danach, ich kann garnicht beschreiben, wie es sich anders anfühlt. Also vorher war es so gespannt wie als hätte ich Narbengewebe an der Stelle. Jetzt ist das geschmeidig und ich kann mich besser bewegen. Doch blaue Flecken habe ich. Und ewig wird der Effekt nicht andauern, man muss die Behandlung wiederholen.
Ubik, die Behandlung mache ich, DAMIT ich wieder trainieren kann. In den Schmerz reintrainieren hilft nicht immer, wenn die Ursache eine zu große Muskelanspannung und nicht etwa Muskelschwäche ist.

liebe Grüße Arianrhod
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

Zuerst einmonatige Behandlung mit diversen Antidepressiva: Doxepin, Mirtazipin, Sulprid,
hypomane Reaktion
wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


Verschiedene Diagnosen: schizoaffektive Psychose, Depression, bipolare Störung, Schizophrenie, dissoziative Identitätsstörung


Erst 2 Jahre Behandlung mit Amisulprid . Zu schnell auf eigene Faust abgesetzt.
Schwere Supersensitivitätspsychose .

Einstellen auf verschiedene Neuroleptika: Haloperidol, Quetiapin, Olanzapin, Risperidon, Paliperidon, Aripiprazol
Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

jahrelang , vieles gleichzeitig und in höchster Dosierung.
u.a. Berentung, 60 kg Gewichtszunahme
seit 2012 Ausschleichen von 800 mg Quetiapin retard innerhalb von 2 Jahren.
Meinen Absetzbericht findet man hier:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 47#p120447
Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

Ich weiß mittlerweile 2019 , dass ich Asperger- Autistin bin .
padma
Moderatorenteam
Beiträge: 25740
Registriert: 06.01.2013 17:04
Hat sich bedankt: 2439 Mal
Danksagung erhalten: 1511 Mal

Re: Muskelverspannungen, Rückenschmerzen

Beitrag von padma »

von Annanas:
Eigentlich können diese Muskelschmerzen, bedingt durch den Entzug, überall im Körper auftreten.
Dadurch daß unser ZNS, quasi unsere Steuerzentrale, durch Einnahme u. Absetzen von Psychopharmaka
sehr gefordert wird, ist auch das vegetative Nervensystem betroffen.

Dieses steuert u.a. auch den Muskeltonus - viele Nervenenden befinden sich in der glatten Muskulatur.
Durch Fehlimpulse kann es auch regelrecht zu Muskelkrämpfen kommen.

Bitte keine Angst haben, wenn es in der Absetzzeit an verschiedenen Körperstellen zu Schmerzen kommt -
bei mir z.B. sind auch die Beine, teilweise die Oberarme, der Nacken, Brustkorbmuskeln u. der
Lendenwirbelbereich betroffen. Nicht immer gleich stark u. auch nicht immer alles zusammen - aber wir
sagen schon immer, Absetzsymptome können wirklich eine Wundertüte sein.


Aber um nochmal auf die Nackenverspannngen zurückzukommen, einige unserer Mitglieder finden eine Yantra-Matte
hilfreich - für mich ersetzt die eigentlich fast eine Physiotherapie.
Hier ist mal der Link dazu: Yantra-Matte - Erfahrungen http://www.adfd.org/austausch/viewtopic ... te#p147808
Gerade wenn der Entzug noch etwas länger dauert, lohnt sich ggf. die Anschaffung. Man kann die ja mit 14-tägigem
Rückgaberecht erwerben u. dann ausprobieren. Nach einer Woche Anwendung merkt man spätestens, ob es einem etwas bringt.
Wenn nicht - zurückschicken.
http://www.adfd.org/austausch/viewtopic ... 58#p192258
Petunia
Beiträge: 4709
Registriert: 18.04.2017 17:38
Hat sich bedankt: 55 Mal
Danksagung erhalten: 23 Mal

Somatische Übungen nach Thomas Hanna zur Muskelentspannung

Beitrag von Petunia »

Hallo, Ihr Lieben,

Schon bevor ich mein AD zu schnell abgesetzt und damit in einen wirklich grauslichen Entzug geraten bin, habe ich das Buch von Thomas Hanna "Beweglich sein, ein Leben lang " entdeckt und habe die darin beschriebenen Übungen glücklicherweise auch in Kursen erlernen können.
Thomas Hanna war in den USA Körpertherapeut, ein Schüler von Moshe Feldenkrais, der bei uns wesentlich bekannter ist.

Ich bin nun schon seit Wochen bettlägerig und habe mich wieder an diese Übungen erinnert. Sie sind keine Fitness- oder Kräftigungsübungen, sondern fördern die Lockerung von dauerverspannten Muskeln, die wir im Entzug wohl alle mehr oder weniger haben. Ich kann damit täglich meine Rückenmuskulatur lockern und habe bisher keine Rückenschmerzen, die ich sonst durch das Liegen sicher längst schon hätte.

Die Übungen werden sehr langsam und mit viel Ruhe ausgeführt. Mir tun sie sehr gut und sie triggern auch nicht. Man muss ja nicht gleich alle auf einmal machen. Sie verbessern auch die Atmung.

Am besten übt man zwar auf einer Matte, aber zur Not geht das natürlich auch im Bett.

Ich kann das Buch nur empfehlen, wenn es auch etwas altmodisch geschrieben Ist, aber die Essenz ist einfach großartig und einleuchtend.

Falls Ihr das probieren möchtet und noch Fragen dazu habt, könnt Ihr Euch gern an mich wenden.
Und falls Ihr schon Erfahrungen mit Thomas Hanna habt, würde mich auch interessieren, ob Ihr davon profitieren könnt.

Liebe Grüße
Beate
► Text zeigen
Aktuelle Medikation:

Metoprolol 23,75 mg (Beta Blocker) seit Nov 20
L-Thyrox 100 mikrogramm
Candesartan 8 mg , Blutdrucksenker, seit Nov 20
Tavor expedit:
2.2.20: 1,0 mg
9.2.20: 0,5 mg
14.2.20: 0,5 mg
Seit 25.2. täglich 0,5 mg
Ab 5.4.20: 0,375
Ab 13.4.20: 0,25 mg
Seit 08.05.20: Tavor weg
Seit 03.04.20: Pregabalin 25 mg, 14 x, dann weg
22.6.20 Tavor 0,5 wg Nervencrash

7.2.21: 0,5 Tavor exp. wg Nervenzusammenbruch
8.2.21: 0,5 Tavor exp.
10.2.21: 0,5 Tavor exp.
13.2. - 24.2.21; 0.5 Tavor exp/die
weg

Re: Somatische Übungen nach Thomas Hanna zur Muskelentspannung

Beitrag von weg »

hallo Beate,

ich mache seit jahren feldenkrais und nehme dazu ungefähr jeden monat einmal eine einzelstunde bei einer erfahrenen therapeutin. ich übernehme auch übungen von thomas hanna. mir helfen diese übungen. im moment mache ich vor allem übungen mit den augen. es ist erstaunlich, wie ich damit meinen nacken entspannen kann. ich staune immer wieder, wieviele muskeln wir schon nur am kopf haben, die da schmerzen können und auf entspannung warten. es gibt in youtube auch videos. mir gefällt auch der ansatz die übungen sehr langsam und sorgfältig zu machen. da ist nichts von hauruck dabei, sondern aufmerksamkeit und achtsamkeit.

herzlich
weg
Petunia
Beiträge: 4709
Registriert: 18.04.2017 17:38
Hat sich bedankt: 55 Mal
Danksagung erhalten: 23 Mal

Re: Somatische Übungen nach Thomas Hanna zur Muskelentspannung

Beitrag von Petunia »

Hallo Weg,

Das freut mich, dass Du damit auch so positive Erfahrungen machst.
Die Augenübungen finde ich auch sehr gut. Nur bei starkem Schwindel kann ich sie nicht machen. Oder nur sehr vorsichtig. Ich weiss zwar, dass Nackenverspannungen zwingend mit Verspannungen der Augenmuskulatur einhergehen und das auch mit den Schwindel erzeugen kann, aber ich mache dann erstmal nur die Nackenübungen. Alle anderen Übungen kann ich ganz gut machen.

Ich liebe auch diesen Ansatz von wirklich langsamer An- und Entspannung. Bei reinen Kräftigungsübungen wird leider viel zu wenig Wert auf die völlige Entspannung der Muskeln gelegt. So bleiben sie letztendlich immer in einer gewissen Dauerkontraktur, die eher schädlich ist.

Nur Muskeln, die sich beliebig an- und wieder völlig entspannen können, sind wirklich voll funktionsfähig und haben damit 'Kraft".
Die Ansicht, dass ein starker Muskel immer auch hart sein muss (Waschbrettbauch), ist ein Irrtum. Wenn ein Muskel nichts zu tun hat, sollte er sich elastisch anfühlen.

Ja, ein interessantes Thema ist das.

Viel Spaß beim Üben und liebe Grüße
Beate
► Text zeigen
Aktuelle Medikation:

Metoprolol 23,75 mg (Beta Blocker) seit Nov 20
L-Thyrox 100 mikrogramm
Candesartan 8 mg , Blutdrucksenker, seit Nov 20
Tavor expedit:
2.2.20: 1,0 mg
9.2.20: 0,5 mg
14.2.20: 0,5 mg
Seit 25.2. täglich 0,5 mg
Ab 5.4.20: 0,375
Ab 13.4.20: 0,25 mg
Seit 08.05.20: Tavor weg
Seit 03.04.20: Pregabalin 25 mg, 14 x, dann weg
22.6.20 Tavor 0,5 wg Nervencrash

7.2.21: 0,5 Tavor exp. wg Nervenzusammenbruch
8.2.21: 0,5 Tavor exp.
10.2.21: 0,5 Tavor exp.
13.2. - 24.2.21; 0.5 Tavor exp/die
Razia
Beiträge: 790
Registriert: 13.07.2017 21:45
Hat sich bedankt: 19 Mal
Danksagung erhalten: 16 Mal

Re: Somatische Übungen nach Thomas Hanna zur Muskelentspannung

Beitrag von Razia »

Hallo Beate

vielen Dank für den Tipp. Ich habe mir das Buch bestellt und es ist gestern angekommen. Ich bin noch im theoretischen Teil des Buches, das klingt aber alles sehr schlüssig und am Wochenende werde ich mir die Ruhe und Zeit nehmen, die Übungen zu machen.

Ich kann, wenn ich darf, auch noch was empfehlen, was mir schon häufig geholfen hat: "Kraft in der Dehnung - Ein Praxisbuch bei Stress, Dauerbelastung und Trauma" von Kurt Mosetter.

LG
Ramona
Mein Thread
► Text zeigen
Arianrhod
Beiträge: 1938
Registriert: 15.11.2015 15:16
Hat sich bedankt: 377 Mal
Danksagung erhalten: 653 Mal

Re: Muskelverspannungen, Rückenschmerzen

Beitrag von Arianrhod »

Wollte nur erzählen, meine ständigen Schmerzen im oberen Rücken. Ich bin mit meinem MRT zu einem Schulterspezialisten, der meinte, ich habe eine Bursitis, also eine Schleimbeutelentzündung. Nur - das MRT ist schon ein Jahr alt ,und damals haben die Ärzte gesagt, darauf ist nichts zu erkennen.
Ich kann zwar mittlerweile Medikamente ausschleichen, aber mit dem Interpretieren von MRTs habe ich meine Schwierigkeiten . Muss man alles selber machen? :frust: :frust: :frust:
Der Doc hat mir nun gleich eine Cortisonspritze gegeben ,und die hat bei mir richtig reingehauen, mit Kopfschmerzen und Hitzewallungen. Hoffe aber, dass es hilft.

liebe Grüße Arianrhod
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

Zuerst einmonatige Behandlung mit diversen Antidepressiva: Doxepin, Mirtazipin, Sulprid,
hypomane Reaktion
wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


Verschiedene Diagnosen: schizoaffektive Psychose, Depression, bipolare Störung, Schizophrenie, dissoziative Identitätsstörung


Erst 2 Jahre Behandlung mit Amisulprid . Zu schnell auf eigene Faust abgesetzt.
Schwere Supersensitivitätspsychose .

Einstellen auf verschiedene Neuroleptika: Haloperidol, Quetiapin, Olanzapin, Risperidon, Paliperidon, Aripiprazol
Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

jahrelang , vieles gleichzeitig und in höchster Dosierung.
u.a. Berentung, 60 kg Gewichtszunahme
seit 2012 Ausschleichen von 800 mg Quetiapin retard innerhalb von 2 Jahren.
Meinen Absetzbericht findet man hier:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 47#p120447
Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

Ich weiß mittlerweile 2019 , dass ich Asperger- Autistin bin .
dragon4277
Beiträge: 449
Registriert: 24.09.2014 01:29
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 33 Mal

Re: Muskelverspannungen, Rückenschmerzen

Beitrag von dragon4277 »

Hallo lieber Arian,

des hört sich wie ein Impigment syndrom in der Schulter an. Google doch mal bitte danach.

Ich hab das mal igendwo angeschrieben und es gibt sehr viele die psychopharmaka einnehmen und unter einem impigment syndrom an der schulter leiden.

Liegt wohl am veränderten Muskeltonus durch die psychopharmaka, da es im Schulterbereich sowieso zu eng ist machts ziemlich schnell aua.

LG Dragon
2003 Diagnose reine Paranoia
- Zyprexa 5-10mg
J01/2005 Zyprexa abgesetzt auf anraten des Docs ohne auschleichen rückfall+ verschlimmerung ->
03/2005 Diagnose Schizophrenie
-Zyprexa 5mg
2009 Zyprexa 5mg abgesetzt neu Risperdal 2mg ->(schwere Depressionen)
03/2011 Risperdal abgesetzt 15mg abilify -> Entzug
04/2011 wieder Risperdal 2mg
03/2012 Risperdal 2mg Seroquel Prolong 600mg (noch schwerere Depression gewichtzunahme)
09/2012 kalter Entzug von Risperdal und Seroquel Prolong (hat 3 Monate gedauert) mit unterstützung von Amisulprid 200mg
10/2013 Amisulprid 300mg
10/2014 amisulprid 200mg
11/2015 amisulprid 150mg
06/2016 Pantoprazol von 40mg auf 20mg
04/2017 Pantoprazol 0mg
04/2017 amisulprid 200mg um Absetztpsychose bei Pantoprazol absetzung zu verhindern bald wieder auf 150mg
04/2018 nach langem hin und her und mehrfachen entzugserscheinungen
Pantoprazol 40mg und Amisulprid 150mg (muss mich sehr lange von dieser odyssee erholen)
10/2018 100mg Amisulprid
11/2018 150 mg Amisulprid (Wegen heftiger Erkältung)
03/2019 137 mg AMisulprid (wasserlösemethode)
03/2019 150 mg Amisulprid aufdosiert wegen absetztpsychose
10/2019 125 mg Amisulpird (100mg + 1/2 50mg)
Sommersprosse
Beiträge: 700
Registriert: 01.06.2015 06:18
Hat sich bedankt: 65 Mal
Danksagung erhalten: 72 Mal

Re: Muskelverspannungen, Rückenschmerzen

Beitrag von Sommersprosse »

Hallo lieber Arian,

habe gerade von deinen Problemen mit der Schulter gelesen. Kommt mir bekannt vor.
Vor 3 Jahren hatte ich die Prozedur ebenfalls durch, ebenfalls mit Diagnose Bursitis.
Cortisonspritzen in gewissen Abständen bekommen, hielten für eine Weile, bis mir gesagt wurde, geht nicht mehr.
Auf meine Frage was kommt dann ? Die Antwort: OP

Nun...da war man an falscher Adresse bei mir und siehe da !! seit 3 Jahren keine grösseren Probleme mehr.
Manchmal denke ich, spielt unser Kopf da eine Rolle mit.
Für mich kommen keine OPs in Frage, weder mit meinem Knie noch Schulter - kann nur alles schlimmer werden.

Hoffe und wünsche dir, dass du eine alternative Methode findest, ein wenig Linderung bekommst.

Alles Gute und liebe Grüsse, Sommersprosse (n) Bild
Ich habe z.Zt. ein kleines, techn. Problem - kann bei einigen Threads keine DANKSAGUNG vergeben, u. bitte um Verständnis

2. Reduzierungsverlauf:
► Text zeigen
Antworten