Liebe Foris
ich möchte hier meine Überlegungen der letzten Woche zur Diskussion stellen.
Anlass ist, dass es mir psychisch im Moment sehr gut geht und ich vor kurzem nach meiner halbjährigen Bildungskarenz fast Vollzeit wieder in den Job eingestiegen bin. Es ging mir richtig gut, bis ich plötzlich wieder die völlige Erschöpfung erlebt habe und drei Tage am Stück im Bett bleiben musste um mich auszuruhen. Dazu kommen diese Muskel- und Gliederschmerzen, die Zuckungen und meine noch schlimmer gewordenen neurologischen Symptome (Kribbeln und Taubheit in Händen und Füßen).
Ich habe begonnen, mich in die Thematik Chronisches Fatigue Syndrom einzulesen und entdecke immer mehr Parallelen zu meiner eigenen Krankheitsgeschichte. Immer mehr verfestigt sich der Gedanke, dass meine somatoforme Schmerzstörung falsch diagnostiziert ist und meine Depression wahrscheinlich sekundär, also eine Reaktion auf die körperliche Problematik ist.
Vieles, was ich als Absetzsymptome und Nebenwirkungen der AD gedeutet habe, könnte auch Symptom der CFS sein. Ich habe mir auch schon einen Spezialisten hier in Wien herausgesucht, den ich privat aufsuchen möchte, um das alles mit ihm zu besprechen. Leider ist er noch bis Ende August auf Urlaub.
Vielleicht gibt es Erfahrungen/Wissen zu diesem Krankheitsbild? Ganz besonders wie alles angefangen hat, bestärkt mich in der Annahme dass es CFS sein könnte. Ich ging von einem grippalen Infekt aus, der aber nicht besser werden wollte. Und ich erinnere mich an die zementschweren Beine, die es mir schwer machten, auch nur in den 1. Stock zu gelangen. Danach tat ich nichts mehr als zur Arbeit gehen und anschließend ins Bett. Zur Arbeit und ins Bett. Genauso ist es jetzt leider wieder.
Alles Liebe
Kassiopeia
Diagnose 3/2013: Schwere/mittlere Depression/Burn-Out induzierte D.>>
März 2013: Venlafaxin 75 mg>>auf
225 mg
nach Abklingen der NW gut vertragen>>
Dezember 2013: Um Tiefs (Schmerzen am ganzen Körper, extreme Schwäche)abzufedern auf
300 mg: stabile Stimmung, jedoch körperlich ständig erschöpft, extrem hohes Schlafbedürfnis und neue NW: "Stöße" am Hinterkopf + kurzzeitig schwankender Gang>>
5.2.2014:
225 mg Absetzsymptome: Kopfschmerzen, Augenbrennen, Rachenschmerzen, Weinerlichkeit, intensive (auch Angst-) Träume, Nachtschweiß, Kälteschauer, Kribbeln an den Fußsohlen. Positiv: Bin seitdem tagsüber nicht mehr so erschöpft und müde! AS nach etwa drei Wochen abgeklungen>>
9.3.2014: Reduktion auf
200 mg. Erst Hochgefühl (manische Phase?) Plötzliche AS nach zehn Tagen: Kopfschmerzen, Augenbrennen, Rachenschmerzen, intensive Träume, Kälteschauer, Tinnitus verstärkt, Müdigkeit, Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Gliederschmerzen, Verspannungen, Pessimismus, Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit, Gefühl der Überforderung. Dann psychisch eine Besserung, jedoch werden die Krankheitssymptome heftiger: Kopf, Kiefer, Hals, Ohren, Zunge abwechselnd oder gleichzeitig, wechselnd besser und wieder schlechter>>
26.4.2014::
150 mg: Körperliche Schwäche und Gliederschmerzen. Halsschmerzen und Kopfschmerzen abwechselnd. Tinnitus, Müdigkeit. Nach etwa 1 Monat symptomfrei. Dann Tabletten vergessen: Alptraumnacht und massive körperliche Symptome. Wiedereindosiert nach 2 Tagen. Symptome nun wieder wie nach letztem Absetzschritt, mit Ausnahme von Halsschmerzen.
Absetzpause, Reha, Stabilisierung. Neue Diagnose: rezidivierende Depression und somatoforme Schmerzstörung
20.12.2014: Ca. 147,5 mg leichte Absetztsymptome
31.12.2014: Ca. 145 mg die ersten paar Tage nix, dann Schwitzen, Kälteschauer, Gliederschmerzen und Antriebslosigkeit
07.01.2015: Ca. 142,5 mg Schmerzen am ganzen Körper, grippig, morgens total im Eimer
17.01.2015: Ca. 140 mg
19.01: Bakterieller Infekt mit Fieber: Wegen heftiger Muskelzuckungen wieder zurück auf 142,5 mg
02.02. 140 mg
11.02. 137,5 mg
13.03. 132,5 mg
05.04. 127, 5 mg
23.04. 125 mg
27.05. 122,5 mg
10.06. 120 mg
04.08. 117.5 mg
18.08. 115 mg
08.09. 75 mg. hypomanische Phase, Schwitzen, Kälteschauer, Träume, dann Tief mit Traurigkeit, Antriebslosigkeit und Gliederschmerzen.
03.01. 7 Kügelchen weniger
08.02. 10 Kügelchen weniger
28.02. 15 Kügelchen weniger - also bei etwa 70,8 mg
14.03. 20 - etwas zu früh
Umstellung von morgendlicher Einnahme auf abends
2.5. 25 Kügelchen weniger
15.5. 30 Kügelchen
28.5. 35 Kügelchen
20.6. 40 Kügelchen
14.7. 45 Kügelchen
2.8. 55 Kügelchen - der Schritt war anscheinend zu groß. Enorme Erschöpfung und Schmerzen in den Fingern, Händen, Füßen, Oberarmen, Oberschenkeln, Kribbeln im Gesicht, Halsschmerzen. Jeder Schritt ist anstrengend.
1.9. 60 Kügelchen
20.9. 65 Kügelchen
5.10. -70 Kügelchen
16.10. -75 K.
30.10. -80 K.
20.11. -85 K.
20.12. -90 K. - immer noch ca. 50mg to go
weitergemacht in dem Tempo, bis ich gemerkt habe, dass eine vergessene Dosis mir kaum mehr etwas ausgemacht hat, da hab ich dann immer geschwindelt und bin am nächsten Tag deutlich niedriger eingestiegen.
Ab 1.5.2017 Countdown von 70 Kügelchen, jeden Tag eines weniger
1.7.2017 9 Kügelchen to go
10.07.2017 - 0. Ich bin gereizt und weinerlich, meine Muskeln ziehen, es kribbelt und mir schlafen die Gliedmaßen ein