Klick auf das Kreuzchen um das hier auszublenden ->


 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Leni
Beiträge: 401
Registriert: 04.01.2016 13:01
Hat sich bedankt: 12 Mal
Danksagung erhalten: 52 Mal

HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von Leni »

 ! Nachricht von: padma
HPU ist keine wissenschaftlich anerkannte Störung. Im Entzug ist zudem zu bedenken, dass Nahrungsergänzungsmittel Entzugssymptome verstärken können.


Hallo zusammen,

dieser Thread ist hauptsächlich dafür gedacht, über die relativ unbekannte Stoffwechselstörung HPU zu informieren: biochemischer Hintergrund, Symptome, Diagnose, Therapie, Begleiterkrankungen usw.

Ich werde hier nach und nach ergänzen, alles auf einmal zu schreiben, das schaffe ich momentan nicht. Der Thread ist nur für HPU-Interessierte gedacht, bitte vermeidet hier Grundsatzdiskussionen darüber, ob „HPU auch nur eine Diagnose“ ist. Dafür kann gerne ein eigener Thread eröffnet werden. Ich würde mich jedoch freuen, wenn HPU-Betroffene ihre Erfahrungen hier mitteilen würden.

HPU steht für Hämopyrrolaktamurie und bezeichnet eine genetisch veranlagte Störung des Zellstoffwechsels, die zu täglichen Mineralienverlusten und in der Folge davon zu Entgiftungsstörungen führt. HPU muss ein Leben lang behandelt werden, KPU wird erworben z.B. durch HWS-Traumata und benötigt keine lebenslange Therapie.

Warum es mir damit so ernst ist: Eine unbehandelte HPU kann die Absetz/Entzugserscheinungen qualvoll verlängern. Wenn es also normalerweise im Entzug darauf ankommt, so wenig wie möglich zusätzliche Maßnahmen zu treffen, sondern dem Körper seine Zeit zu lassen um zu heilen, so ist das mit unbehandelter HPU nicht sinnvoll, was wiederum nicht heißt, dass man sofort mit den therapeutisch wirksamen Stoffen einsteigen soll. Die Therapie braucht ihre Zeit und führt auch nicht dazu, dass die Entzugserscheinungen verschwinden, aber sie werden dadurch milder und verlängern den Entzug nicht qualvoll. Warum, das wird unter „biochemischer Hintergrund“ erklärt.

Es gibt im Forum ein paar Betroffene, die das bestätigen können. Ich würde mich freuen, wenn sie berichten könnten.

Für wen kann dieser Thread sinnvoll sein?
Diejenigen,
die unter einer Autoimmunerkrankung wie z.B. Hashimoto, MS oder Diabetes leiden;
die eine zu kleine SD haben;
bei denen Depressionen und Ängste in der Familie vererbt werden;
die nur in extrem langen Abständen reduzieren können;
die irgendwann einmal oder immer noch Amalgamfüllungen besessen haben;
die bereits in jungen Jahren unter Depressionen und Angstzuständen gelitten haben;
die unter einem HWS-Traum leiden;
die nach einer SS unter psychischen Symptomen litten;
die Allergien haben;
die nur in wirklich kleinsten Mengen reduzieren können
die unter massiver Erschöpfung leiden

Diese Liste bedeutet nicht, dass bei Vorliegen eines dieser Symptome automatisch eine HPU vorliegen muss. Es bedeutet nur, dass die Wahrscheinlichkeit dafür gegeben ist.

Warum ist HPU so unbekannt?

Die HPU ist spätestens seit den 70 Jahren bekannt. Es ist keine Krankheit, sondern eine Störung, die früher kaum eine Rolle gespielt hat, da die Menschen früher mit weitaus weniger Umweltgiften in Berührung kamen als heute. Doch durch den Einsatz von Zahnersatzmaterialien, Aluminium und Plastik als Verpackungsmaterial, Impfungen mit metallhaltigen Inhaltsstoffen usw. konnte diese Störung ihr Potenzial richtig entwickeln. Denn diese Stoffe/Belastungen bleiben bei einer unbehandelten HPU im Körper, setzen sich in den Zellen fest, verursachen Folgeerkrankungen und werden z.B. durch SS direkt an die Kinder weitergegeben.

Im Laufe der Jahre oder auch bei besonderen hormonellen Belastungen wie z.B. Geburten, Wechseljahren usw. kommt das Ganze dann zu Tragen. Hauptsächlich durch psychische Symptome, weshalb viele in der PP-Falle landen. Ein grandioser Fehler, weil das die ganze Sache nur verschlimmert.
Unsere Schulmedizin hinkt hinterher und behandelt in vielen Bereichen lieber Symptome statt Ursachen. Es gibt derzeit nur wenige Ärzte, die auf HPU testen und das therapieren. Es sind hauptsächlich Heilpraktiker, die das ernst nehmen. Ein weiterer Grund für die Unbekanntheit von HPU liegt ev. bei den Pharmariesen, denn die Therapie einer HPU ist dermaßen einfach und besteht grob gesagt nur aus der Gabe bestimmter Vitamine und Spurenelemente. Daran verdient die Pharmaindustrie keinen Cent.

Krasserweise gehen Beschwerden von Autoimmunerkrankungen durch die Behandlung der HPU zurück, die Patienten brauchen z.B. weniger L-Thyroxin oder Diabestes Typ 2 verschwindet.

Biochemischer Hintergrund:

Hämopyrrollaktam (HPL) ist eine Substanz aus dem Stoffwechsel des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin). Diese Substanz muss über den Urin ausgeschieden werden, weil sie giftig ist. Menschen ohne HPU bilden diesen Stoff weit weniger als Menschen mit HPU.
HPL wird bei Betroffenen in allen Zellen gebildet, vor allem in Zellen, die viel Häm (zentrales Atom von Hämoglobin) bilden.
Durch die Bildung von HPL wird das gesunde Häm unzureichend gebildet (unter zu wenig Häm leiden z.B. die Muskulatur und die Leber) und der Körper muss auch noch das giftige HPL ausscheiden. Bei dieser Ausscheidung kommt es zum Verlust bestimmter Mikronährstoffe, die dem Körper im Laufe der Zeit immer mehr fehlen: Vitamin B6, Zink, Magnesium und Mangan.

Vitamin B6 oder die aktive Form p5p sorgt über verschiedene Umwege dafür, dass Schadstoffe im Körper wasserlöslich gemacht werden, damit besser gebunden und ausgeschieden werden können. Es unterstützt also auf einfache Art und Weise die körpereigene Entgiftungskapazität. Wurde diese durch ein PP längere Zeit unterdrückt und besteht eine unbehandelte HPU, dann werden durch das Absetzen oder das Reduzieren des PP`s schlagartig Schadstoffe freigesetzt, aber sie können nicht abtransportiert werden, weil sie nicht oder nur in einem geringem Maße gebunden werden können. Sie zirkulieren dann lange Zeit im Körper herum, machen heftigste Symptome und lagern sich ggf. wieder ein. Durch die Behandlung der HPU unterstützt man also den körpereigenen Entgiftungsprozess und bekommt die Schadstoffe schneller hinaus. Das wiederum führt zu einem "schnelleren" Abklingen der Symptome.

Soweit erst einmal.

Leni
Erfahrungen mit Cipralex, HPU

nicht mehr aktiv
lunetta

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von lunetta »

Hallo!

Zuerst einmal danke für den tollen informativen Beitrag.

Aber....
ich habe auch HPU, getestet, und jahrelang behandelt mit meiner HP. Unsummen von Geld für Entgiftung und Ergänzungen, Ernährungsumstellung usw usw. ausgegeben.
Geholfen hat nichts.

Ich merke keinen Unterschied in meinem Befinden.

Ich glaube mittlerweile, dass fast alle Menschen HPU positiv getestet würden, wenn sie den Test machen würden.

LG
Leni
Beiträge: 401
Registriert: 04.01.2016 13:01
Hat sich bedankt: 12 Mal
Danksagung erhalten: 52 Mal

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von Leni »

Hallo Lunetta,
lunetta hat geschrieben: 05.02.2019 13:58 Ich merke keinen Unterschied in meinem Befinden.
Wie meinst du das? Hast du die NEM`s mal weggelassen? Nimmst du sie regelmäßig?
lunetta hat geschrieben: 05.02.2019 13:58 Ich glaube mittlerweile, dass fast alle Menschen HPU positiv getestet würden, wenn sie den Test machen würden.
:D Ja, da gibt es tatsächlich das Gerücht, dass alle positiv getestet werden können …

Grundsätzlich ist der Test für eine sichere Diagnose gar nicht so einfach und kann schnell verfälscht werden. Da muss man einige Dinge beachten.

LG Leni
Erfahrungen mit Cipralex, HPU

nicht mehr aktiv
Blumenwiese
Beiträge: 2621
Registriert: 21.04.2018 16:33
Hat sich bedankt: 146 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von Blumenwiese »

Hallo,

Hab ich es richtig verstanden, dass durch HPU ein Nährstoffmangel von bestimmten Vitaminen und Spurenelementen besteht?

Wenn also auf Nährstoffmangel untersucht wird und keiner besteht, ist somit HPU automatisch ausgeschlossen? Oder verstehe ich das falsch?

Liebe Grüße
Blumenwiese
Liebe Grüße
B L U M E N W I E S E


Das neue Forum ist online. Infos findet Ihr hier
Schritt-für-Schritt-Anleitung(danke an die liebe Straycat dafür) um sich im neuen Forum anzumelden.
Leni
Beiträge: 401
Registriert: 04.01.2016 13:01
Hat sich bedankt: 12 Mal
Danksagung erhalten: 52 Mal

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von Leni »

Hallo Blumenwiese,
Blumenwiese hat geschrieben: 05.02.2019 16:24 Hab ich es richtig verstanden, dass durch HPU ein Nährstoffmangel von bestimmten Vitaminen und Spurenelementen besteht?
Ja, das stimmt. Außer einem Mangel an B6, Zink, Magnesium und Mangan haben HPU-Patienten oft einen Mangel an Vitamin B12 (Hydroxicobalamin) und Vitamin B3. Andererseits darf man jedoch nicht bei einem Mangel an B12 automatisch auf HPU schließen.

Die Messung der Nährstoffmängel ist keine verlässliche Methode zur Bestimmung einer HPU, sie ist allenfalls ein Hinweis darauf. Um eine sichere Diagnose zu erhalten, benötigt man einen 24h-Sammelurintest, der wiederum nur an bestimmten (nämlich stressfreien Tagen) durchgeführt werden darf.
Blumenwiese hat geschrieben: 05.02.2019 16:24 Wenn also auf Nährstoffmangel untersucht wird und keiner besteht, ist somit HPU automatisch ausgeschlossen? Oder verstehe ich das falsch?
Sofern du eine Nährstoffmangeluntersuchung über das Blut meinst: Auch wenn kein Mangel vorliegt, ist damit eine HPU nicht ausgeschlossen. Einzig und allein der Urintest über 24 h bietet eine sichere Aussage. Anhand der Konzentration des ausgeschiedenen HPL entscheidet sich, ob und in welcher Stärke eine HPU vorliegt.

Wobei die Höhe des ausgeschiedenen HPL´s nichts über die Stärke der Symptome aussagt. In meinem Umfeld kenne ich Menschen mit einem schwach positiven Test, aber starken Symptomen und eine Person mit einem hochgradig positiven Test und nur geringen Symptomen.

Bitte nicht "verrückt" machen, ob nun eine HPU vorliegen könnte oder nicht. Erst einmal in Ruhe Informationen dazu sammeln und dann das Bauchgefühl entscheiden lassen.


Leni
Erfahrungen mit Cipralex, HPU

nicht mehr aktiv
Blumenwiese
Beiträge: 2621
Registriert: 21.04.2018 16:33
Hat sich bedankt: 146 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von Blumenwiese »

Hallo,

Danke für die Antwort.

Ich glaube gar nicht, dass ich HPU hab. Ich bin nur interessiert :)

Liebe Grüße
Blumenwiese
Liebe Grüße
B L U M E N W I E S E


Das neue Forum ist online. Infos findet Ihr hier
Schritt-für-Schritt-Anleitung(danke an die liebe Straycat dafür) um sich im neuen Forum anzumelden.
lunetta

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von lunetta »

Hallo!

Ich bin mir nicht mehr sicher, es ist schon so lange her, aber ich glaube, das war ein Speicheltest....

Ja, ich habe die NEM irgendwann weggelassen, weil ich keine Änderung meiner Beschwerden feststellte.

LG
Clarissa
Beiträge: 4280
Registriert: 24.08.2014 18:37
Hat sich bedankt: 221 Mal
Danksagung erhalten: 370 Mal

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von Clarissa »

Hallo, Leni,

ich bedanke mich für die ausführlichen Informationen umd bin mir nun auch ohne Test ziemlich sicher: eine HPU habe ich nicht.

VG von Clarissa.
Leni
Beiträge: 401
Registriert: 04.01.2016 13:01
Hat sich bedankt: 12 Mal
Danksagung erhalten: 52 Mal

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von Leni »

Liebe Clarissa,

ich freue mich mit dir. :D :party2: :hug:

Leni
Erfahrungen mit Cipralex, HPU

nicht mehr aktiv
Leni
Beiträge: 401
Registriert: 04.01.2016 13:01
Hat sich bedankt: 12 Mal
Danksagung erhalten: 52 Mal

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von Leni »

Ich möchte ein paar Dinge zur Diagnose der HPU ergänzen.

Momentan bietet wohl nur KEAC einen guten HPU-Test an, den 24h-Sammelurintest. Je nachdem wie hoch der ausgeschiedene HPL-Wert ist, ist das Ergebnis von grenzwertig positiv bis stark positiv. Verfälscht wird der Test, wenn man ihn unter starkem Stress oder während der Periode macht.

Ergebnisse, die "positiv" oder "stark positiv" sind, sind eindeutig. Dann liegt eine HPU vor.

Ein "grenzwertig positives" Ergebnis oder ein "leicht positives" Ergebnis muss aber nicht unbedingt heißen, dass man HPU hat. Denn ab einem gewissen Alter kann theoretisch jeder leicht positiv getestet werden. Je älter man mit einer unbehandelten HPU ist, um so höher sollte auch der HPU-Wert sein.
Hat eine Person über 50 Jahre einen leicht positiven Wert, dann ist eine HPU eher unwahrscheinlich. Auf diese Zusammenhänge achtet KEAC nicht, da sollte ein Arzt mitdenken können.

Es gibt ein paar Symptome, die im Zweifel ggf. eine Hilfe bei der Frage sein können, ob nun doch eine HPU vorliegt oder nicht. Diese Symptome können auch eine Entscheidungshilfe dafür sein, ob man diesen Test überhaupt machen möchte:

- HPUler haben sehr oft eng beieinander stehende bzw. leicht übereinander verschobene Frontzähne (oben oder/und unten)
- HPUler haben oft viele Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion, die sich aber überhaupt nicht in den Werten widerspiegelt (Das TsH ist optimal, meist sind aber die freien Werte niedrig. Und da die meisten Ärzte nur auf das TsH schauen, ist alles "in Ordnung".)
- HPUler vertragen keinen Alkohol
- HPUler neigen zu Schwangerschaftsstreifen
- HPUler sind oft blass im Gesicht bzw. bekommen keine Sonnenbräune im Gesicht


Im Hashimoto-Forum gibt es viele Betroffene und ein großes Schwarmwissen rund um die HPU.
Es gibt auch einige, aber immer noch viel zu wenig Schulmediziner, die HPU diagnostizieren und behandeln.

Leni
Erfahrungen mit Cipralex, HPU

nicht mehr aktiv
Leni
Beiträge: 401
Registriert: 04.01.2016 13:01
Hat sich bedankt: 12 Mal
Danksagung erhalten: 52 Mal

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von Leni »

HPU und Schilddrüsenerkrankungen

Auffallend viele Patienten mit einer HPU haben auch Schilddrüsenprobleme wie z.B. eine zu kleine Schilddrüse (und dadurch eine Schilddrüsenunterfunktion) oder auch eine Hashimoto Thyreoiditis. Dummerweise lässt sich das nur selten eindeutig an den Blutwerten ablesen. Eine HT kann man dann häufig nur an den Antikörpern und/oder durch einen Ultraschall eindeutig erkennen. Eine Schilddrüsenunterfunktion aufgrund einer zu kleinen SD lässt sich oft nur durch das gemeinsame Betrachten von Befinden, Blutwerten und Ultraschall eindeutig bestimmen.

In den meisten Fällen wird bei den Betroffenen aber nur die Schilddrüsenerkrankung diagnostiziert. Sie werden eingestellt und es geht den meisten danach erst einmal besser, sofern diese Erkrankungen nicht allzu lange unbehandelt waren. Erst über die Jahre hinweg wird das Befinden schleichend schlechter. Die Hormone werden dann erhöht, aber auch dadurch tritt keine Besserung ein. Ein typisches Zeichen dafür ist, dass die Schilddrüsenwerte eigentlich nie groß über die Mitte steigen, egal, wie sehr man erhöht. Es kommt zu keiner Verbesserung. Im Gegenteil. Es kommt vermehrt zu Depressionen, Ängsten, Unruhe, Gereiztheit, Erschöpfung und Schlaflosigkeit. Und dann kommen die PP ins Spiel.

In Fällen, in denen die Schilddrüsenerkrankung lange unbehandelt war, weil sie z.B. nicht entdeckt wurde, kann jedoch die Einstellung mit Schilddrüsenhormonen bereits von Anfang an Probleme machen. Die og. Symptome treten dann relativ schnell auf. Allerdings nicht unbedingt zu Beginn einer Steigerung mit Sd-Hormonen, sondern erst 6-8 Wochen später. Da dann einen zeitlichen Zusammenhang mit der Einnahme von SD-Hormonen zu sehen, ist echte Ursachenforschung und dafür nehmen sich die wenigsten Ärzte Zeit. Und deswegen werden auch hier gerne PP verschrieben.

Dass der Grund für all die Symptome eine HPU sein kann, darauf kommt dann fast niemand mehr. Dabei gehört zu allererst die HPU eingestellt. Nachfolgend die Antwort eines Arztes, warum zuerst die HPU und dann die SD eingestellt werden soll:

SD-Hormone wirken mobilisierend (entgiftend) auf Schadstoffe in den Zellen/ Mitochondrien. Wenn die herausgeschleusten Schadstoffe nicht wasserlöslich gemacht werden können, dann zirkulieren sie im Körper herum und lagern sich wieder ein. Und da wir täglich eine ganze Menge an Schadstoffen zu uns nehmen, wird das Fass immer voller und die Zellen immer vergifteter. Und dann sorgen die eigentlich notwendigen SD-Hormone im Laufe der Zeit in den immer mehr vergifteten Zellen/Mitochondrien nur noch für ein hohes Level an oxidativem Stress mit der Folge von erhöhtem Cortisolverbrauch und Verbrauch von Antioxidantien (= Erschöpfung).

Im Vergleich dazu führt B6 (der Hauptstoff einer HPU-Behandlung) zur Bildung von mehr Glutathion und macht dadurch die Schadstoffe wasserlöslich. Es mobilisiert also auch Schadstoffe, sogar stärker als SD-Hormone, erzeugt aber viel weniger oxidativen Stress.

SD-Patienten mit einer HPU benötigen daher nach der Einstellung der HPU nur noch eine geringere Dosis an SD-Hormonen um sich endlich wohlzufühlen.

Leni
Erfahrungen mit Cipralex, HPU

nicht mehr aktiv
InnocenceFelis
Beiträge: 174
Registriert: 19.01.2019 12:28
Hat sich bedankt: 24 Mal
Danksagung erhalten: 22 Mal

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von InnocenceFelis »

Hallo Leni,

vielen Dank, dass du dir sie Mühe machst die Infos zusammen zu tragen!

Ich befasse mich gerade mit der Thematik und habe bei KEAC den 24h test bestellt.
Leni hat geschrieben: 22.03.2019 17:56 Verfälscht wird der Test, wenn man ihn unter starkem Stress oder während der Periode macht.

Ich meine genau das Gegenteil gelesen zu haben, nämlich dass man den Test nicht an Stressfreien Tagen machen soll, also zb nicht am Wochenende oder kurz nach dem Urlaub.

Hab ich das missverstanden?

Liebe Grüße, Felis
2011 - Symptome einer sozialen Phobie. Medikation zunächst Opipramol 100mg

2014- Paroxetin 20mg, anstelle von Opipramol

Mai 2018 - aufgrund anhaltender Nervosität wegen anstehendem Stellenwechsle höher Dosierung Paroxetin auf 40mg

Absetzverlauf:
► Text zeigen
17.10.2021 Reduktion auf 13,5mg
Rameike
Beiträge: 119
Registriert: 03.10.2018 21:02
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 4 Mal

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von Rameike »

Hallo Leni,

Ich spreche dich hier jetzt mal direkt an, da du ein großes Wissen zu diesem Thema zu haben scheinst.
Hatte dich auch schon in meinem Thread erwähnt.

Ich bin zwischenzeitlich positiv auf HPU getestet worden und habe diese Woche einen Termin bei einer Heilpraktikerin bezüglich NEM.
Ich hätte einfach gerne eine Art Zweitmeinung wegen der Geschichte und Absetzen von AD.
Kannst du da irgendwas zu sagen, was Sinn macht zu nehmen, also in welcher Höhe zu Beginn oder was zB definitiv zu viel wäre?

Ich danke dir!

Liebe Grüße von Rameike
► Text zeigen
Leni
Beiträge: 401
Registriert: 04.01.2016 13:01
Hat sich bedankt: 12 Mal
Danksagung erhalten: 52 Mal

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von Leni »

Hallo zusammen,

eigentlich wollte ich mich zurückziehen aus dem Forum, ein Mitglied hat mich auf eure Fragen hingewiesen.

Ich melde mich am Wochenende und antworte dann ausführlich.

LG Leni
Erfahrungen mit Cipralex, HPU

nicht mehr aktiv
InnocenceFelis
Beiträge: 174
Registriert: 19.01.2019 12:28
Hat sich bedankt: 24 Mal
Danksagung erhalten: 22 Mal

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von InnocenceFelis »

Hallo Leni,

das ist super lieb von dir :)

Viele Grüße, Felis
2011 - Symptome einer sozialen Phobie. Medikation zunächst Opipramol 100mg

2014- Paroxetin 20mg, anstelle von Opipramol

Mai 2018 - aufgrund anhaltender Nervosität wegen anstehendem Stellenwechsle höher Dosierung Paroxetin auf 40mg

Absetzverlauf:
► Text zeigen
17.10.2021 Reduktion auf 13,5mg
Rameike
Beiträge: 119
Registriert: 03.10.2018 21:02
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 4 Mal

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von Rameike »

Hallo Leni,

Ich danke dir sehr!

LG, Rameike
► Text zeigen
Leni
Beiträge: 401
Registriert: 04.01.2016 13:01
Hat sich bedankt: 12 Mal
Danksagung erhalten: 52 Mal

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von Leni »

Hallo Felis,
InnocenceFelis hat geschrieben: 08.09.2019 21:28 Ich meine genau das Gegenteil gelesen zu haben, nämlich dass man den Test nicht an Stressfreien Tagen machen soll, also zb nicht am Wochenende oder kurz nach dem Urlaub.

Hab ich das missverstanden?
Stress erhöht den Stoffwechsel und durch einen erhöhten Zellstoffwechsel werden auch mehr Schadstoffe aus den Zellen entgiftet. Die Umwandlung dieser Schadstoffe und der Abbau verbraucht eine Menge an Spurenelementen (z.B. Zink und Mangan), Vitaminen (B6 und B12) und anderen Vitalstoffen (z.B. Chrom, Vitamin D). Diese werden dann über den Urin auch erhöht ausgeschieden. Je mehr Stress, umso mehr befinden sich diese wichtigen Marker (der Test auf HPU erfasst die Ausscheidung eines Zink-p5p-Komplex) im Urin.
Bei einer HPU ist dieser Marker auch in "stressfreien" Zeiten erhöht.

Der Test sollte nicht an stressigen Tagen gemacht werden, auch nicht während der ersten 9 Zyklustage.
Das alles kann das Ergebnis verfälschen. Am ehesten bietet sich ein Montag an, wenn der Sonntag davor stressfrei war.

Für PP- Reduktionphasen gilt zusätzlich: Der Test sollte erst am Ende einer Absetz-/Reduktionsphase gemacht werden.

Bei welcher Firma möchtest du diesen Test denn machen lassen

LG Leni
Erfahrungen mit Cipralex, HPU

nicht mehr aktiv
Leni
Beiträge: 401
Registriert: 04.01.2016 13:01
Hat sich bedankt: 12 Mal
Danksagung erhalten: 52 Mal

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von Leni »

Hallo Rameike,

ich habe zunächst ein paar Fragen:
Rameike hat geschrieben: 09.09.2019 21:31 Ich bin zwischenzeitlich positiv auf HPU getestet worden
Wann hast du den Test durchgeführt? War das eine stressfreie Zeit?
Wie hoch ist dein Ergebnis bzw. der Wert?

Rameike hat geschrieben: 09.09.2019 21:31 Kannst du da irgendwas zu sagen, was Sinn macht zu nehmen, also in welcher Höhe zu Beginn oder was zB definitiv zu viel wäre?
Für die reine HPU-Therapie benötigt man Zink, Magnesium, p5p (aktiviertes B6) und Mangan. Das gibt es als fertigen Komplex (z.B. B-Life Protect) oder als man nimmt alles einzeln.

Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten:
1. Man dosiert hoch ein und senkt dann auf die Normaldosis.
2. Man supplementiert ganz langsam, ev. sogar zuerst mit Taurin (statt p5p) und Zink, ersetzt das Taurin irgendwann durch das p5p (aktiviertes B6) und steigert die Dosis (mit Mangan) bis zur Normaldosis (meistens ca. 30 mg).

Ich vermute, dass v.a. Patienten mit schlechten Leberwerten eher nur langsam einschleichen können. Mit dem langsamen Weg macht man aber sicher auch nichts falsch. Deine HP kann dich wegen der genauen Dosierung sicher besser beraten.

Was einige HP jedoch nicht wissen: Nach einer anfänglichen Besserung durch die HPU-Medikamente kommt es dann zu einer sog. "Sumpf-Phase". Die entsteht, wenn man sehr lange ohne HPU-Behandlung war und dann damit anfängt: Dann beginnt der Körper nämlich an wie verrückt zu entgiften, aber der Abtransport kommt nicht hinterher, das Befinden wird wieder schlechter. Deswegen ist es sinnvoll, zusätzliche Bindemittel zu nehmen.

Meist kommen nach der Einstellung der HPU noch weitere Baustellen auf: Immunsystem, Schilddrüse usw. Das muss aber nicht sein. Man sollte aber wachsam bleiben, vor allem dann, wenn sich das Befinden wieder verschlechtert.

LG Leni
Erfahrungen mit Cipralex, HPU

nicht mehr aktiv
InnocenceFelis
Beiträge: 174
Registriert: 19.01.2019 12:28
Hat sich bedankt: 24 Mal
Danksagung erhalten: 22 Mal

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von InnocenceFelis »

Hallo liebe Leni,

herzlichen Dank, dass du dir Zeit nimmst!

Habe den 24h Test von KEAC bestellt.

Dort auf der Homepage steht es genau andersrum mit dem Stress.

"Günstig ist der Test in Phasen von körperlichem oder seelischem Stress, in Erholungsphasen (Urlaub) ist der Wert auch niedriger als normal (Stressabhängigkeit der HPL-Ausscheidung)." Zitat von deren Homepage.

Viele Grüße, Felis
2011 - Symptome einer sozialen Phobie. Medikation zunächst Opipramol 100mg

2014- Paroxetin 20mg, anstelle von Opipramol

Mai 2018 - aufgrund anhaltender Nervosität wegen anstehendem Stellenwechsle höher Dosierung Paroxetin auf 40mg

Absetzverlauf:
► Text zeigen
17.10.2021 Reduktion auf 13,5mg
Leni
Beiträge: 401
Registriert: 04.01.2016 13:01
Hat sich bedankt: 12 Mal
Danksagung erhalten: 52 Mal

Re: HPU – Wie eine unbehandelte Stoffwechselstörung das Absetzen/Ausschleichen von PP verschlimmern kann

Beitrag von Leni »

Hallo felis,
InnocenceFelis hat geschrieben: 13.09.2019 21:47 Habe den 24h Test von KEAC bestellt.

Dort auf der Homepage steht es genau andersrum mit dem Stress.

"Günstig ist der Test in Phasen von körperlichem oder seelischem Stress, in Erholungsphasen (Urlaub) ist der Wert auch niedriger als normal (Stressabhängigkeit der HPL-Ausscheidung)." Zitat von deren Homepage.
danke für die Info. Das ist merkwürdig, da muss KEAC etwas geändert haben, denn ich habe auch über KEAC testen lassen (nicht mich, aber Menschen in meinem Bekanntenkreis) und da galt noch die andere Devise. Und da KEAC der Hauptanbieter ist, müssten die ja eigentlich wissen, was sie tun.

Für mich macht das biochemisch zwar wenig Sinn, aber vielleicht will KEAC damit jetzt auf Nummer Sicher gehen. Denn bei einem HPU-Test mit den Ergebnissen "schwach positiv" oder "leicht positiv" muss nicht unbedingt eine HPU vorliegen. Da muss man dann in der Zusammenschau aller Faktoren noch einmal nach anderen Ursachen schauen, was KEAC aber nicht machen kann. Ist das Ergebnis aber "positiv" oder " stark positiv", dann ist das Vorliegen einer HPU sehr wahrscheinlich. Eventuell hat KEAC darauf reagiert (es hieß ja: Die testen jeden positiv).

Mein Arzt macht bei einem HPU-Test mit den Ergebnissen "schwach positiv" oder "leicht positiv" auch nochmal einen HPU-Provokationstest, wahrscheinlich, um sicher zu gehen.

LG Leni
Erfahrungen mit Cipralex, HPU

nicht mehr aktiv
Antworten