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Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. über Antidepressiva und Neuroleptika

Eine Sammlung von Artikeln, die über wissenschaftliche, politische und wirtschaftliche Hintergründe der Behandlung von seelischen Leiden mit Psychopharmaka berichten.
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Murmeline
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Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. über Antidepressiva und Neuroleptika

Beitrag von Murmeline »

Quelle:
Medikamente Basisinformationen
Herausgeber Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V
Verfügbar: Sommer 2016
Der Rückgang der Benzodiazepinverordnungen bis 1997 wurde von einer Zunahme der Verordnungen von niedrig dosierten Neuroleptika begleitet. Ihre Verwendung als Beruhigungsmittel wird kontrovers diskutiert, da Neuroleptika erhebliche Nebenwirkungen haben und auch bei niedrigen Dosierungen Einzelfälle von Bewegungsstörungen (Spätdyskinesien) beobachtet wurden – einer der schwersten und irreversiblen Nebenwirkungen dieser Substanzklasse. Mit zunehmender Aufmerksamkeit für die unerwünschten Wirkungen der Neuroleptika gingen die Verordnungen entsprechender Mittel wieder zurück.

Demgegenüber hat sich die Verschreibung von Antidepressiva seit 1994 mehr als verdoppelt. Dies geht nicht nur auf das kompensatorische Ersetzen von Benzodiazepinen zurück (z. B. bei ängstlich gefärbten, depressiven Störungen und depressiven Schlafstörungen), sondern wahrscheinlich auch auf eine veränderte Diagnostik und damit einhergehende häufigere Behandlung von Depressionen. Vor allem bei den neueren Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern werden inzwischen häufig Absetzerscheinungen berichtet, die zwar nicht mit Entzugssymptomen gleichgesetzt werden, aber dennoch das Absetzen der entsprechenden Medikamente erschweren. (Seite 26)
Die zu den Psychopharmaka gehörenden Antidepressiva und Neuroleptika besitzen ein geringes eigenständiges Abhängigkeitspotenzial. Aufgrund ihrer steigenden Verordnungsraten – vermutlich als Alternative zu den Schlaf- und Beruhigungsmitteln – werden sie in diesem Zusammenhang vorgestellt (Seite 8)
Antidepressiva und Neuroleptika besitzen nur ein geringes stoffbezogenes Abhängigkeitspotenzial. Ihre zunehmende Verordnung als Ersatz für
bestimmte Schlaf- und Beruhigungsmittel ist jedoch kritisch zu betrachten. (Seite 9)
Antidepressiva und Neuroleptika besitzen kein eigenständiges Suchtpotenzial, werden aber vermutlich oft als Ersatz für die Benzodiazepine verschrieben. Ein abrupter Entzug kann zu Absetzsymptomen führen. Das Spektrum teils gravierender unerwünschter Wirkungen bei Antidepressiva und Neuroleptika verlangt eine hohe Aufmerksamkeit. (Seite 27)
Redaktion
Christa Merfert-Diete

Auflage
1.40.08.05

http://www.drogenbeauftragte.de/fileadm ... 110523.pdf (Link nicht mehr verfügbar)

Andere Quelle (hoffentlich die gleiche Version): http://docplayer.org/43753311-Medikamen ... -info.html
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