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ADFD-Artikel zum Workshop "Psychopharmaka reduzieren - minimieren - komplett absetzen"

Verfasst: 06.04.2017 08:27
von Murmeline
Liebe ADFDler,

einige von Euch haben sich letztes Jahr an den Vorbereitungen zu einem Vortrag beteiligt, den ich stellvertretend für das ADFD auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V (DGSP) im Oktober gehalten habe. Eine Zusammenfassung des Vortrages mit Schwerpunkt "Antidepressiva absetzen" gibt es hier.

Auch dank des Engagements von Peter Lehmann hat die DGSP in ihrer Mitgliederzeitschrift Soziale Psychiatrie, Ausgabe 02/2017 einen Artikel zum Workshop veröffentlicht, der übrigens derjenige Workshop mit den meisten Besuchern bei der Jahrestagung war.

Den Artikel mit meinen Beitrag Psychopharmaka absetzen – Hilfen und Erfahrungsaustausch per Internet, in dem ich das Wissen und die Erfahrungen von Betroffenengruppen zusammengefasst habe, könnt ihr hier nachlesen:
https://adfd.org/content/dgsp-tagung-2016.pdf

Danke an die DGSP für die Möglichkeit, etwas zum Thema beizutragen! Danke an das Team, an Edgar und an Carlotta für Durchsicht und Feinarbeit am Artikel.

Murmeline

Re: ADFD-Artikel zum Workshop "Psychopharmaka reduzieren - minimieren - komplett absetzen"

Verfasst: 06.04.2017 12:00
von sinua
Liebe Murmeline,

vielen Dank, dass du uns in diesem Thema weiter auf dem Laufenden hältst.
Ich finde die Zusammenfassung sehr gut, das war bestimmt nicht einfach.

Vielen Dank für dein/euer unermüdliches Engagement!
Großen Dank auch an Peter Lehmann und Asmus Finzen, auch wenn sie das hier vielleicht nicht unbedingt lesen.

Was für wertvolle Pionierarbeit :fly:
Viele Grüße,
Sinua

Re: ADFD-Artikel zum Workshop "Psychopharmaka reduzieren - minimieren - komplett absetzen"

Verfasst: 08.04.2017 08:42
von Peter_Ansari
Und ich freu mich auch, dass Murmeline das so gut und kompetent macht. :D

Dankeschön :party2: Peter

Re: ADFD-Artikel zum Workshop "Psychopharmaka reduzieren - minimieren - komplett absetzen"

Verfasst: 09.04.2017 11:49
von JayBlue
Hallo Murmeline,

danke für dein Engagement! Ich werde mir dein Vortrag durchlesen. Wahrscheinlich wird es wohl noch 5-10 Jahre dauern bis das Verständnis für dieses Thema auch beim letzten Wald- und Wiesenpsychiater und Hausarzt angekommen ist ;-). Aber DAS ist der richtige Schritt!

Ich glaube ohne dieses Forum gäbe es wohl in Deutschland viel mehr Menschen, die AD's ein Leben lang nehmen müssen! Ich hoffe es verändert sich etwas in Deutschland. Leider sitzt die Pharmaindustrie an einem viel längeren Hebel (Geld und politische Macht). Aber heutzutage informieren sich immer mehr Menschen online über das was ein Arzt einem verschreibt und das ist auch gut so! Dadurch werden vielleicht (oder hoffentlich) in Zukunft weitere Menschen daran gehindert solche Mittel einzunehmen.

Viele Grüße

Jay

Re: ADFD-Artikel zum Workshop "Psychopharmaka reduzieren - minimieren - komplett absetzen"

Verfasst: 11.04.2017 20:34
von Chrissie
Hi,
habe mir den Beitrag durchgelesen und kann nur respektvoll sagen, sehr gut gemacht :)
Da kann man echt nur hoffen dass sich wirklich bald was in Sachen Aufklärung und Information ändert, wäre dringend nötig!
Also nochmal fetten Respekt an alle hier, finde die Aufklärung suuuper! <3

Eine schöne Zeit euch allen
Chrissie

Re: ADFD-Artikel zum Workshop "Psychopharmaka reduzieren - minimieren - komplett absetzen"

Verfasst: 23.04.2017 21:11
von Sommersprosse
Liebe Murmeline,

vielen Dank, für diesen so ausführlichen, informativen und wertvollen Beitrag.
Er wird in meine Selbsthilfe mit einfließen. So muss ich auch hier vernehmen, das Betroffene
wirklich daran glauben und festhalten das ADs zu ihrem Leben gehören, helfen.
Auch hier erlebe ich seit 6 Monaten ein "Wechselspiel" von Wechsel an Medikamenten.

HERZLICHEN DANK Bild für deinen Einsatz und auch das wertvolle Forum hier.

Liebe Grüße kommen von der Sommersprosse (n) Bild

Re: ADFD-Artikel zum Workshop "Psychopharmaka reduzieren - minimieren - komplett absetzen"

Verfasst: 23.04.2017 21:15
von Horni
Liebe murmeline,
Vielen Dank für alles was du für uns getan hast.
Es ist sehr viel wert zu wissen dass es Menschen wie dich gibt, die sich mit dem komplexen und problematischen Thema an die Öffentlichkeit Wagen.
Dankeschön :hug:
Lg
Horni

Re: ADFD-Artikel zum Workshop "Psychopharmaka reduzieren - minimieren - komplett absetzen"

Verfasst: 08.05.2017 21:29
von Mohrmann
Hallo an Alle,

danke Murmeline, dass du einen so umfassenden und gut verständlichen Beitrag zu dem Workshop geschrieben hast. Ich habe den Artikel erst jetzt gelesen. Alarmiert hat mich der Satz, dass durch den Entzug eine Unverträglichkeit auf SD-Medikamente hervorgerufen werden kann. Weiß jemand dazu mehr?

1996 wurde meine Schilddrüse entfernt und seither nehme ich L-Thyroxin 100. Eine Unverträglichkeit auf dieses Medikament möchte ich auf gar keinen Fall riskieren.

Freundliche Grüße sendet Mohrmann

Re: ADFD-Artikel zum Workshop "Psychopharmaka reduzieren - minimieren - komplett absetzen"

Verfasst: 09.05.2017 09:30
von Murmeline
Hallo Morhmann,

dankeschön!
Alarmiert hat mich der Satz, dass durch den Entzug eine Unverträglichkeit auf SD-Medikamente hervorgerufen werden kann. Weiß jemand dazu mehr?
Im Text heisst es:
Viele Betroffene entwickeln im Entzug erstmalig Unverträglichkeiten, u. a. für Psychopharmaka, andere ZNS-aktive Medikamente, für Narkosemittel, Antibiotika, Betablocker, Antihistaminika, Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine (u. a. B und D) oder Schilddrüsenmedikamente. Es können auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten (u. a. Histamin) oder Allergien erstmals auftreten. Individuell werden bei einem hypersensibilisierten zentralen Nervensystem durch diese Substanzen entzugsbedingte Symptome getriggert. Ebenfalls beobachtbar ist eine hohe Anfälligkeit für unerwünschte Wirkungen, manchmal paradoxe Reaktionen auf weitere Psychopharmaka zur Bekämpfung von Entzugssymptomen.
Wir beobachten in den Erfahrungsberichten ja, das beim/nach dem Absetzen Schwankungen/Veränderungen zum Beispiel in den Schilddrüsenhormonen auftreten können. Manchmal entstehen erstmals Fehlfunktionen (bzw. sehen die Werte so aus), die dann behandelt werden sollen, aber der Körper ist so hypersensibilisert, dass er auf die Gabe von SD-Medikamenten mit unerwünschten Symptomen reagiert. Wenn man bereits SD-Medikamenten nimmt kann es sein, dass die Dosis nach unten oder oben angepasst werden müsste - und es kann ein schwieriges Unterfangen sein, das hinzubekommen, so dass es verträglich ist. Manchmal kann es vorkommen, dass vorübergehend keine erfolgreiche Anpassung an die Veränderungen stattfinden kann, weil auf die SD-Gabe an sich mit Symptomen reagiert wird. Solche Punkte schwingen für mich bei dieser Formulierung mit.

Grüße, Murmeline