Schwieriger Ausstieg
Die Tücken der Antidepressiva
https://m.srf.ch/news/panorama/die-tuec ... depressivaMeist steht den Betroffenen somit ein mühsames Ausprobieren verschiedener Präparate bevor, bis endlich ein passendes Medikament gefunden ist. Vier Wochen kann es dauern, bis ein Antidepressivum wirkt. Zu Beginn der Therapie können zudem lästige Symptome auftreten wie Durchfall, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel oder starkes Schwitzen.
Symptome, mit denen man sich beim Absetzen der Antidepressiva urplötzlich wieder konfrontiert sehen kann.
Wer dies unvorbereitet erlebt und vom Arzt allein gelassen ist, glaubt nicht an den Erfolg der eben abgeschlossenen Therapie. Stattdessen sieht man schon die überwunden geglaubte Depression mit voller Wucht zurückkehren und greift in der aufkommenden Panik schnell wieder zu den ungeliebten Medikamenten. Ein Teufelskreis.
Der Arzt muss auf mögliche Symptome und Nebenwirkungen aufmerksam machen, sollte Alternativen aufzeigen und mit dem Patienten besprechen, wie am besten weiter vorzugehen ist. Und zwar nicht nur zu Beginn der Therapie, sondern die ganze Behandlungszeit über. Wichtig ist auch die enge Begleitung während des langsamen «Ausschleichens» des Medikaments und darüber hinaus.
Stattdessen werden Patienten oft mit ihren Medikamenten, Sorgen und Nebenwirkungen alleine gelassen.
Wer sich als Betroffener schlecht betreut fühlt oder kein Vertrauen in den behandelnden Arzt hat, sollte sich nach jemand anderem umsehen. Und keinesfalls die Antidepressiva unregelmässig einnehmen oder gar von heute auf morgen absetzen.
Hier spricht der Psychiater. Absetzsymptome seien reines Phänomen von Chemie, kein Zeichen für erneute Depression.
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