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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Thread für Langzeitbetroffene - Hoffnung und Unterstützung

Sammlung von Erfahrungsberichten mit Psychopharmaka.
gouvion
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Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von gouvion »

Danke Nospie für deine Antwort. Bist du noch nicht durch den Entzug? Leidest Du noch?

Bei mir sind fast alle Symptome verschwunden: Die Schlaflosigkeit (fast 14 Monate ohne Schlaf nach Absetzen), das Gähnen (teilweise 30 Minuten am Stück nach Absetzen), Depersonialsierung, Nervosität.
Was jetzt geblieben ist, ist diese extrem Hypersensibilität. Kennt ihr das? Es stresst alles. Bin extrem empfindlich auf Lärm. In der neuen Wohnung rege ich über jeden Lärm auf, den ich höre. Ich steiger mich da rein. So was hatte ich nie. Sind das Restsymptome oder doch noch der Entzug, hoffentlich die letzte Phase. Alles andere hat sich ja verabschiedet.

Gibt es hier Berichte über Hypersensibilität? Und was macht man dagegen. Geräusche gibts ja überall. Ich danke Euch so sehr, dass ihr mir antwortet. Dieses Forum ist goldwert. Ich würde irgendwann gerne was zurückgeben. Irgendwie...
15.03.14 - 15.01.15: 10 mg Cipralex
15.01.15 - 20.02.15: 5 mg Cipralex
20.02.15 - 31.03.15: 2.5 mg Ciprlaex
seit 01.04.2015 auf 0mg

Absetzsymptome: Schlaflosigkeit, extremes Gähnen, teilweise starke Nervosität, generalisierte Ängste
diane

Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von diane »

Hallo.

Darf ich fragen, wie sich eure wellen heute bemerkbar machen?

Ich war heute den ganzen tag dauernervös wie kurz vor einer Prüfung. Es ging einfach nich weg. Das ist seitdem ich seit 2 tagen die NEM weggelassen habe. Sollt ich sie wieder nehmen?

Achso diese senbilität habe ich auch. Teilweise bei Kleinigkeiten bin ich überfordert

Lg
Nospie

Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von Nospie »

Hallo,
gouvion hat geschrieben: Bist du noch nicht durch den Entzug?
Nein,das wird auch noch dauern,das sehe ich ganz realistisch :x .
gouvion hat geschrieben:Leidest Du noch?
Mal mehr,mal weniger und nach Fehlern(Ernährungsänderungen,Stress ,NEM usw)
auch mal richig HORROR (Rückschlag,teils über Monate).
4 Jahre und 4 Monate im protrahierten Entzug.Vermutlich auch durch ABs und eine Kurznarkose
erst so richtig in Fahrt gebracht.
gouvion hat geschrieben:Was jetzt geblieben ist, ist diese extrem Hypersensibilität. Kennt ihr das? Es stresst alles. Bin extrem empfindlich auf Lärm. In der neuen Wohnung rege ich über jeden Lärm auf, den ich höre. Ich steiger mich da rein.
Das ist "normal" und wird sich auch wieder einpendeln,unser Körper braucht Zeit und wir sollten gut zu ihm sein.
Fällt mir oft schwer,mein Körper ist mir fremd geworden und macht mir Angst.
diane hat geschrieben:Teilweise bei Kleinigkeiten bin ich überfordert
Diese Überforderungsgefühle kennen wir wohl alle hier. :zombie:
LG
Nospie
gouvion
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Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von gouvion »

Danke euch. So kann es nicht weitergehen.
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Siggi
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Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von Siggi »

Guten Morgen, ihr Lieben alle :group:

ich brauche bitte mal eueren tröstlichen Zuspruch :(

Es geht um Folgendes:
Ich müsste alle 5 Jahre zur Darmpiegelung, da bei allen drei Spiegelungen Polypen gefunden wurden.
Im Jan. 2016 wäre eine erneute Darmspiegelung fällig gewesen...
Doch aufgrund der langen und schweren NW der Narkose fehlte mir der Mut .
(habe ich doch schon über 4 Wochen langanhaltende -massive Trigger- wenn ich nur eine Zahnarzt-Betäubungsspritze bekomme)
So ließ ich nun vor Kurzem eine umfangreiche Stuhluntersuchung machen,deren Ergebnis leider nicht schön ausfiel.
So lag, unter Anderem auch ein Entzündungswert der M2-PK (Darmkrebs) bei 11,7 (Normwert 4 )
also eine fast dreifache Erhöhung gegenüber dem Normwert.
Trotz allem, durch meinen Glauben etwas zuversichtlich und relativ gefasst ,hatte ich gestern nun diesbezüglich einen Termin bei meiner H.Ärztin, denn im Stuhluntersuchungsbericht geht hervor, dass eine eine Koloskopie zur genauen Abklärung des M2-PK nötig sei.

Sie ist seit ca. 13 Jahren meine H.Ärztin,aber sie hat mein schweres A.D. Absetzleiden, meine Medikamten- und Nahrungsunverträglichkeit, meine schweren Symptome mit all seinen Facettten nie für "voll und ernst" genommen....
obwohl ich seit vielen Jahren nicht mehr mit ihr darüber geredet habe,sie also nicht über mein Absetzleiden informiert ist,so ist es denoch deprimierend und entwürdigend, von ihr nicht ernst genommen zu werden,und erfahren zu müssen,
dass all mein Leiden von ihr als "Einbildung" angesehen wird, nach dem Schema:
"gibt es nicht, Sie stellen sich nur so dran und übertreiben, deswegen geht es Ihnen auch so schlecht!!.."
Den H.Arzt zu wechseln, bringt nichts, denn sie sind leider fast alle gleich!

In den letzten Jahren konsultierte ich meine Ärztin meist nur zum Verschreiben meines L.Thyroxins,
und zur Blutentnahme meiner S.D. Werte, denn ihre Demütigungen wollte ich mir nicht antun, und in 5 Minuten war ich ja sowieso schon wieder aus ihrem Arztzimmer....
Aber der gestrige Besuch war echt deprimierend, und löste vermehrt Ängste , Verzweiflung und Unruhe in mir aus.
Sie meinte ich wäre ja Angstpatient, würde alles übertreiben, würde mich immer zu reinsteigern, und damit
alles verschlimmern ... :frust:
Selbst ein "Gesunder" wäre bei diesen M2-PK Werten verzweifelt und angstvoll....
Ich sehe mich weder als "Jammerlappen",sondern als tapferen, geduldigen , dankbaren und demütigen Mensch.
Alleine meine massive Hörbehinderung , mit all seinen enormen Einschränkungen, habe ich bis dato gemeistert...
ebenso ließ ich mich in all den letzten 7 leidvollen Jahren nicht gehen... stand immer wieder auf
und versuchte das Beste aus allem zu machen und ein Leben zu führen, als sei ich "gesund"
....mein Gott.... warum wird man von Vielen als Hypochonder und unglaubwürdigem Mensch abgestempelt?
Nur weil sie nicht auch mal über den Tellerrand sehen wollen,denn das würde ja bedeuten, Klischees über Bord zu werfen
und etwas Empathie entwickeln zu müssen..

Es ist so unglaublich schwer,nicht am Unverständnis der Ärzte, der Menschen schlechthin, zu zerbrechen...
Auch gab ich gestern meiner Ärztin ,zum besseren Verstehen meines Zustandes, den verfassten Bericht ,
den ich kürzlich ins Forum für Angehörige und Freunde stellte, den sie aber nur maximal 5 Sekunden überflog und nur die selektive Äußerung machte:
"Sie schreiben doch selbst, eine "generalisierte Angst" zu haben...."
dabei stand in meinem Bericht nur, dass die Symptome dieser Stoffwechsel-Erkrankungen einer "generalisierten Angst" gleichen... aber sie las nur was SIE LESEN UND SEHEN WOLLTE :frust:

Ihr Lieben, könnt ihr verstehen, wie einsam, verzweifelt und unverstanden ich mich fühle?
Ist es da ein Wunder, wenn es mir nach all dem noch schlechter geht?

Ich danke euch fürs Lesen, und wünsche euch von Herzen die Kraft zur Abgrenzung gegenüber solch entwürdigendem Menschenverhalten aufzubringen, denn solche Verhaltensweisen nehmen uns das bisschen Rest an Selbstwert.. :censored:

Alles Liebe für euch :group:
herzlichst
euere Siggi
Mein Absetzverlauf:

[spoil]2002 wegen Angst-Panik-Depressionen 12 wöchiger Klinikaufenthalt, wo mir 15 µg Remergil und Tavor verschrieben wurde.
Diganose :Hashimoto . Danach Substitution von L.Thyroxin
Von 2003 bis 2005 Remergil von 15 µg auf 7,5. von 2005 bis 2007 Remergil auf 4,5 µg
Im Januar 2007 Remergil ausgeschlichen, 6 Wochen keine Entzugserscheinungen, doch danach umso heftiger, wie Schwindel, Derealisation, starke Benommenheit, Übelkeit und teilweise Depris mit Ängsten.
Ende 2007- ein langes Jahr lang- schwere Symptome aber- erfolgreich ausgeschlichen
2011 wegen 3 schweren OP's (lange Narkose) Angst, Unruhe Herzrasen,etc.erneute Einnahme mit 20 mgMirtazapin (Remergil Tropfen) begonnen!!
April 2012 bis Juli 2012 von 20 mg auf 8mg gesenkt (zu schnell!)
Absetzsymptome: massive innere Unruhe,begleitende generalisierte Angst, Benommenheit, Schwindel! Massive Histaminunverträglichkeit,Gluten-und Fructoseunverträglichkeit-vertrage nur noch wenige Lebensmittel.
Starke, Gelenk-Rücken-Knie-Knochen Schmerzen, Steifigkeit und Schmerzen bei jeder kleinen Bewegung
20.10. 2012 auf 7,2 mg. Mirta reduziert, einfach nur grausig mit allen Symptomen die man sich denken kann
27.12 2012 6,4 Mirta-Tropfen einfach die Hölle...
weiter, monatlich in kleinen Schritten von :
27.12. 2012 bis 7.8. 2014 reduziert!
seit 7.8. 2014 auf Null....
weiterhin kein gutes Befinden, nur wenige Fenster,Ängste, Katastrophengedanken, Unruhe.
sind es Wellen??
Gluten, Histamin, Fructose und seit Jan. 2016 noch Laktose-Unverträglichkeit, Ernährung immer karger.
Seit ca. 3 Monaten bei Vitalogen wegen massiver Nackenmuskelschmerzen und unbeweglich steifem Hals... seit ca. 4 Wochen Beweglichkeit und Radius, sowie Schmerzen durch Behandlung etwas besser.
Seit 7.8. 2014 keine Stabiliät.Immer wieder viel Auf und Ab mit all den Absetzsymptomen.
jedoch immer mal wieder Fenster.... die ich dann versuche zu genießen und davon zu zehren[/spoil]
Monalinde
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Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von Monalinde »

Hallo Siggi,

Ach Siggi, diese Ärztin ist eine ganz dumme Zicke. Nicht wert, dass du dich ihretwegen fertig machst. Wahrscheinlich ausgelaugt von ihrem Beruf. Mir ist es auch schon oft so ergangen. Man geht zum Arzt, erwartet Hilfe und Verständnis und wird dann noch blöd angemacht und man merkt, dass er nichts, aber auch gar nichts kapiert hat. Aber abstempeln lassen muss man sich nicht. Kannst du ihr das nicht einmal zu verstehen geben? Manche Ärzte sind sehr empfindlich meiner Erfahrung nach, wenn es um ihre eigene Person geht.

Was ich noch sagen wollte. Ich habe mehrere Darmspiegelungen auch ohne Narkose machen lassen, nur mit einem leichten Beruhigungsmittel. Ob das heute noch geht, weiss ich allerdings nicht. Es ist nicht sehr angenehm aber aushaltbar. Die letzte Narkose habe ich einigermaßen vertragen,d.h. ich war Stunden danach noch wie weggebeamt, was auch nicht sein sollte. Aber wenigstens waren die Polypen entfernt. Und ja, ich wurde im Aufwachraum vergessen, die Reinemachefrau hat mich entdeckt!!!!!!!

Bist du auf diese Hausärztin unbedingt und in jedem Fall angewiesen?

Ich würde der Sache mit diesen Werten auf jeden Fall weiter nachgehen.

Liebe Grüße von Mona
2005 bis 2010 Einnahme von Remergil 7,5 mg und Trevilor bis zu 37,5 mg,
2010 bis 2012 Trevilor 37,5 mg ausschließlich,
Diagnose: Angst und Depression

Dezember 2012 auf Null abgesetzt, 10 Prozent im Rhythmus von 14 Tagen ( zu schnell)
Seit Dezembe 2012 im protahierten Entzug.
Symptome:
( Tinnitus 2011) , Speiseröhrenentzündung, Reflux, Schleim im Hals saures Aufstoßen seit 2014,
Albträume, Durchschlafstörungen, Erschöpfungszustände, Hautausschläge, Angstzustände,
Gelenkschmerzen, Schwindel, Schüttelfrost, Zwangsgedanken, Ohrwürmer, Neuroemotionen, Durchfälle)

2018:
Hautausschläge, Gelenkschmerzen, Schüttelfrost , Schwindel, verstopfte Nase, Albträume nicht mehr vorhanden, Reflux nur noch selten, Durchschlafstörungen sporadisch bei Stress

Ängste, Tinnitus, Neuroemotionen halten an.
Coldine
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Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von Coldine »

Liebe Siggi,

es tut mir so leid, wie diese Ärztin mit Dir umgeht. Aber ich glaube auch, dass die meisten von uns diese Erfahrung machen. Ich habe noch keinen Arzt getroffen, der mir geglaubt hat. Ic spreche entweder gar nicht über den Entzug oder erzähle, dass ich gerade erst Benzo abgesetzt hätte. Da hat man dann noch etwas Verständnis. Wenn ich sagen würde, ich habe vor 7 Jahren diese Medikamente genommen und habe noch Probleme, halten die mich für irre. Einmal habe ich beim Zahnarzt erzählt, sie sollen den Stuhl nicht so weit runterfahren, ich hätte durch den Entzug Proleme mit dem Gleichgewicht, hat mir der Blick den sich die beiden Helferinnen zugeworfen haben, gereicht. Oder in der Apotheke habe ich mal der Apothekerin von meinem Entzug erzählt, ich hatte sie immer als sehr verstädnisvoll und kompetent erlebt. Als ich die Apotheke verließ, hörte ich dann noch wie eine Helferin sie fragte, wie war die denn drauf . Seitdem lasse ich das alles. Es ist wirklich schlimm, dass man einerseits so leiden muss und dann noch nicht einmal ernst genommen wird. Liebe Siggi, was M0na schreibt, wäre doch vielleicht eine Möglichkeit, nachgehen würde ich der Sache auf jeden Fall.
Dir alles Liebe, sei ganz fest gedrückt, Du schaffst das alles,

Barbara
Zuletzt geändert von Coldine am 31.01.2017 17:50, insgesamt 1-mal geändert.
2003 habe ich wegen nervöser Herzbeschwerden Lexotanil verordnet bekommen Habe je nach Bedarf 1,5-3 mg genommen.
Während der Einnahme hatte ich schon , ohne es damals zu wissen, Entzugsbeschwerden.
2005 kamen neben Schwankschwindel, Gangunsicherheit, Gleichgewichtsstörungen dann noch Lichtempfindlichkeit , Derealisation und Unwirklichkeitsgefühle dazu und mir wurde Cipralex verordnet um das Lexotanil auszuschleichen.
Oktober 2008 letzte Einnahme Lexotanil
März 2009 letzte Einnahme Cipralex nach langem Runterdosieren
Seit Januar Beschwerden, allerdings immer vorübergehend.
Seit Mai Zunahme der Beschwerden und ab Anfang August dauerhaft. Beschwerden sind z. Zeit: sehr starke Sehstörungen (Verschwommensehen, Akkomodationsstörungen) krampfartiges Gefühl ums Auge, Benommenheit, Gangunsicherheit (Gefühl seitlich wegzukippen), Schwindel selbst im Sitzen, Übelkeit, Durchfall, Schwitzen, extreme Träume, ständiger Harndrang, Kribbeln in Händen und Füßen, Kopfdruck, hochrotes Gesicht, Geühl Fieber zu haben
LinLina
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Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von LinLina »

Liebe Siggi,

Es tut mir sehr leid, ich kann mir gut vorstellen wir furchtbar du dich fühlst nach diesem Termin :hug:

Ich denke, es gibt viele Gründe warum Menschen nicht wahrnehmen wollen (können) wie es jemandem geht, der chronisches Leid erfährt. Manche haben vielleicht selbst nie solches Leid erlebt, andere gehen damit um indem sie es komplett verdrängen, weil sie es so gelernt haben. Damit einher geht dann oft eine Abwertung des anderen Menschen, was einfach eine Form der Abgrenzung ist, weil man vielleicht insgeheim fuchtbare Angst davor hat, selbst einmal "unkontrollierbar" krank zu sein. Wenn dann noch dazu die "offizielle" Anerkennung fehlt, wie beim Langzeitentzug, ist die Chance sehr gering dass sich jemand einfühlen kann und ehrliches Verständnis zeigt.

Dies gilt leider auch und im besonderen für die meisten Ärzte. Die meisten sind doch sowieso eher "abgehärtet" und nicht besonders einfühlsam. Leider ist Empathie keine zwingende Voraussetzung für den Arztberuf.

Es ist immer leichter, dem Patienten die Schuld zu geben ("Sie steigern sich rein") als zuzugeben, dass das System der modernen Medizin versagt hat und mehr Schaden angerichtet hat als Nutzen.

Ich denke es ist ganz wichtig dass wir uns daher besonders gut schützen. Dass du jetzt nochmal versucht hast, das Verständnis deiner Ärztin zu bekommen ist nachvollziehbar, ich wünsche mir das auch immer, aber dadurch warst du wohl umso mehr verletzlich.

Eigentlich bräuchte jeder von uns auch im echten Leben mindestens einen guten Freund/eine Freundin, die unerschütterlich zu uns hält und niemals an unserem Erleben zweifelt, und Mut macht und uns lobt für unsere Stärke, all das Leid auszuhalten, egal was Ärzte, Familie, oder sonstwer sagt.

Wenn wir solch einen Freund gerade nicht haben, müssen wir das für uns selbst sein. Anders geht es wohl nicht.

Siggi, du bist eine tapferer, geduldiger, dankbar und demütiger Mensch, und noch viel mehr. Du hast es dir nicht ausgesucht, besonders viele Einschränkungen und Schwierigkeiten zu haben, aber du machst das beste daraus und entscheidest dich immer wieder für das Leben. Das ist mit das mutigste und stärkste was es für mich gibt :hug:

Es war gut, dass du bisher immer nur kurz da warst um die wichtigsten Werte zu überprüfen. Das würde ich auch weiterhin so machen.

Für die Koloskopie brauchst du wahrscheinlich nur eine Überweisung von ihr, oder?

Alles andere würde ich mit dem zuständigen Arzt besprechen.

Vielleicht klappt es ja sogar, mit der Darmspiegelung ohne Narkose? Besser du erwähnst nichts vom Entzug oder von "Angstpatientin", aber du könntest sagen dass du dich das letzte Mal wochenlang extrem geschwächt gefühlt hast. Du bist ja schon ein wenig älter glaube ich, da kann es doch schon mal vorkommen dass man Narkose schlecht verträgt?

Liebe Grüße
Lina
Im Absetzprozess seit 2014: Lorazepam (Benzo) erfolgreich abgesetzt. Mirtazapin aktuell (seit Sommer 2018) 0,005 mg.

Ich bin zur Zeit nicht im Forum aktiv. Bei Fragen und Bitten an das Team an padma, Ululu69 oder murmeline wenden.

Hinweis: Alle meine Aussagen dienen der allgemeinen Information und begründen sich auf Erfahrungswerte - meine eigenen, und die anderer Betroffener - und die wenigen bekannten Studien zur Absetzproblematik. Ich bin weder Ärztin noch Psychologin. Meine Erfahrungen und Tipps sind daher keine medizinische Beratung und können eine solche nicht ersetzen.
padma
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Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von padma »

liebe Siggi, <3
Ihr Lieben, könnt ihr verstehen, wie einsam, verzweifelt und unverstanden ich mich fühle?
Ich verstehe dich gut. Lass dich mal. :hug:

Es tut mir sehr leid, dass diese Ärztin so schlimm mit dir umgegangen ist. :frust: Solche Demütigungen sind schwer zu ertragen, mir zieht sowas auch immer den Boden weg.

Natürlich beängstigt dich dieser Wert, das hat nichts mit einer Angststörung zu tun.
Du bist unglaublich tapfer und geduldig, wie du alle deine schweren Symptome schon so lange durchstehst und dich nicht unterkriegen lässt. Du schaffst es trotz allem ein liebevoller, einfühlsamer, positiver Mensch zu sein und dein nicht leichtes Leben mit Geduld und innerer Stärke zu meistern.

Du bist ganz gewiss kein Jammerlappen oder Hypochonder.
Ich habe viel Hochachtung dafür, wie du mit deiner Situation umgehst.

Toni Bernhard, die selbst vieles mitgemacht hat, gibt 2 Tipps, wie man mit solchen Arztaussagen umgehen kann:
Man kann sich sagen:
"Wenn der Empfänger nicht da ist, geht der Brief zurück"
oder
"Wer nicht in der Schusslinie steht wird nicht erschossen"

Ich stelle mir in solchen Situationen beides bildlich vor und mir hilft es.

liebe Grüsse, :hug:
padma
Fluoxetin nach über 10 jähriger Einnahme zur Schmerztherapie abgesetzt
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Was finde ich wo im Forum

Das neue Forum "PsyAb" (von Psychopharmaka absetzen) hat nun auch für neue Teilnehmer eröffnet: www.psyab.net
Hier findet ihr die wichtigen ersten Informationen für neue Teilnehmer



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Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Siggi
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Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von Siggi »

Ach, was seid ihr doch für wahre Freunde.. :hug: :hug:

Liebe Mona, liebe Barbara, liebe Lina, liebe Padma,und all ihr Lieben Andern, :group:

Alle euere Beiträge haben mich sehr berührt und die Tränen laufen und laufen....
Ich fühle mich so reich von euch beschenkt, und weiß gar nicht, wie sehr ich euch meinen herzlichsten
Dank zeigen kann!
Muss ein Mensch erst mal selbst so viel Leid ertragen, um sensibel und umsichtig mit den Probleme Anderer
umgehen zu können?
Eigenartigerweise sind es aber immer die Verständnis-und Liebevollen, die vom Leid ergriffen werden, denn
Hartgesottene lassen Kummer , Schmerz und Leid gar nicht an sich rankommen.

Liebe Mona,ich habe deinen lieben Beitrag "beherzigt", aber ich glaube nicht, dass es mir gelingen wird,Klartext mit der Ärztin zu sprechen, denn ich würde bei ihr wohl immer den Kürzeren ziehen und das wäre für mich ein Schuss nach hinten.

Darmspiegelung ohne Narkose:
Ja, diese Überlegungen hatte ich zwar auch schon... aber....dann hätte ich ja gleich 2 Prozeduren zu ertragen, denn
die Polypen werden heute nicht ohne Narkose entfernt.
Außerdem las ich,dass eine Spiegelung ohne Narkose riskanter ist, denn bei der kleinsten Schmerzzuckung
des Patienten kann es mit diesem Gerät leicht zu Verletzungen kommen.
Liebe Barbara,
auch dir herzlichen Dank für deine lieben Gedanken.
Ich werde es so halten wie du, indem ich nicht ehrlich bin und von einem, erst vor Kurzen überstandenen Entzug erzähle.... wenn überhaupt.... denn ich sage so gut wie zu niemand, dass ich schon seit 29 Monaten kein A.D. mehr nehme, denn dieses Unverständnis an Mimik, Gestik und verbalen Äußerungen tu ich mir nicht mehr an, es ist einfach
nur demütigend!
Liebe Lena,
auch dir danke ich von Herzen für deinen wunderbaren Beitrag.
Deine Gedanken, der "Schuldzuweisung" vonseiten der Ärzte an den Patienten finde ich sehr bemerkenswert.
Ja, genauso ist es...aber ich glaube z.B. nicht, dass dem Arzt die Erkenntnis kommt, dass es am System der
modernen Medizin liegt, ich unterstelle ihnen sogar, nicht die Fehler ihres Fehlverhaltens zu erkennen,denn dazu sind sie meist einfach zu ignorant, starr und uneinsichtig.
Deine liebe Einschätzung bezüglich meines Verhaltens tut mir sehr gut und freut mich sehr . <3
Herzlichen Dank..... denn manchmal bin ich verunsichert, und weiß nicht, ob ich mir vielleicht nur selbst suggeriere, demütig, tapfer und geduldig zu sein, :?
Denn so viele Menschen sehen es als selbstverständlich, dass man immer funktioniert,reagiert, agiert und tut.....
da kommt auch keine kleine Anerkennung :(
Ich werde auf jeden Fall bei der Darmspiegelung nichts von einer Angsterkrankung erwähnen....denn sonst läuft beim Behandler sofort das Stigma-Gefühl... eine "Psycho"....
Ich habe erst nach vielen Odysseen im Alter einen Menschen, eine Freundin gefunden, die mittlerweile
hinter mir steht. Erst durch lange und intensive Gespräche wurde ihr so nach und nach bewusst, dass diese
fiesen Symptome dem A.D. geschuldet ist .... noch vor 2 Jahren "nötigte" sie mich regelrecht, andere A.D. zu
probieren, in die Klinik zu gehen, etc. etc... und nahm mich wohl auch nicht ernst...und diese Feundschaft ist im Laufe der letzten 3 Jahre wunderbar gewachsen.

Liebe Padma,und immer wieder bin ich von deinen liebevollen Worten und deinem ehrlichen Mitgefühl sehr bewegt, und dafür danke ich dir von Herzen :hug:
Ich lasse mich sehr gerne von dir drücken, es tut unendlich gut, da kommt viel Wärme und Geborgenheit rüber.
Auch danke ich dir, dass du mich als positiven , einfühlsamen und starken Mensch siehst... <3
So oft kommen Selbstzweifel wenn es Zeiten gibt, wo ich mir selbst so im Weg stehe und auch kaum Helligkeit am Horizont sehe....
so will ich denn versuchen mit all eueren aufbauenden und wertvollen Trösterleins weiterhin mutig all dem Geschehen
entgegentreten...mir gehts nämlich im Moment nicht gut!

Es ist einfach ein Geschenk, so viele gute und verständnisvolle Menschen hier zu finden
dafür eine ganz riesige Umarmung <3 <3
euere Siggi
Mein Absetzverlauf:

[spoil]2002 wegen Angst-Panik-Depressionen 12 wöchiger Klinikaufenthalt, wo mir 15 µg Remergil und Tavor verschrieben wurde.
Diganose :Hashimoto . Danach Substitution von L.Thyroxin
Von 2003 bis 2005 Remergil von 15 µg auf 7,5. von 2005 bis 2007 Remergil auf 4,5 µg
Im Januar 2007 Remergil ausgeschlichen, 6 Wochen keine Entzugserscheinungen, doch danach umso heftiger, wie Schwindel, Derealisation, starke Benommenheit, Übelkeit und teilweise Depris mit Ängsten.
Ende 2007- ein langes Jahr lang- schwere Symptome aber- erfolgreich ausgeschlichen
2011 wegen 3 schweren OP's (lange Narkose) Angst, Unruhe Herzrasen,etc.erneute Einnahme mit 20 mgMirtazapin (Remergil Tropfen) begonnen!!
April 2012 bis Juli 2012 von 20 mg auf 8mg gesenkt (zu schnell!)
Absetzsymptome: massive innere Unruhe,begleitende generalisierte Angst, Benommenheit, Schwindel! Massive Histaminunverträglichkeit,Gluten-und Fructoseunverträglichkeit-vertrage nur noch wenige Lebensmittel.
Starke, Gelenk-Rücken-Knie-Knochen Schmerzen, Steifigkeit und Schmerzen bei jeder kleinen Bewegung
20.10. 2012 auf 7,2 mg. Mirta reduziert, einfach nur grausig mit allen Symptomen die man sich denken kann
27.12 2012 6,4 Mirta-Tropfen einfach die Hölle...
weiter, monatlich in kleinen Schritten von :
27.12. 2012 bis 7.8. 2014 reduziert!
seit 7.8. 2014 auf Null....
weiterhin kein gutes Befinden, nur wenige Fenster,Ängste, Katastrophengedanken, Unruhe.
sind es Wellen??
Gluten, Histamin, Fructose und seit Jan. 2016 noch Laktose-Unverträglichkeit, Ernährung immer karger.
Seit ca. 3 Monaten bei Vitalogen wegen massiver Nackenmuskelschmerzen und unbeweglich steifem Hals... seit ca. 4 Wochen Beweglichkeit und Radius, sowie Schmerzen durch Behandlung etwas besser.
Seit 7.8. 2014 keine Stabiliät.Immer wieder viel Auf und Ab mit all den Absetzsymptomen.
jedoch immer mal wieder Fenster.... die ich dann versuche zu genießen und davon zu zehren[/spoil]
Luce
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Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von Luce »

Liebe Siggi, liebe alle,

dein letzter Post klingt so wunderschön, dass ich das einfach hier los werden muss. <3
Ich habe mich hier, bis heute, noch gar nichts kundgetan, aber deine Antwort und viele Kommentare davor berühren mich wirklich sehr.

Wo ich definitiv zustimmen kann ist das hier
Überreizt übernervös empfindlich dünnhäutig wenig aushalten können, zb Kinder Lärm im Laden ( hat mich nie gestört da ichy Kinder mag ) macht mich rasend.
Schnell ungeduldig, ich fahre sofort hoch bei Ungerechtigkeit extrem.

,( Letztens ist ok da ich immer brav u freundlich und krankhaft geduldig war )

Gefühl der Überforderung, besonders wenn realer Grund dafür, aber auch ohne.
alles 1:1 das Gleiche. Am meisten merke ich es bei dem Umgang mit neuen Studenten. Tw. tuts mir dann auch furchtbar leid weil ich so ungeduldig bin. :cry:

Nochwas zu dir Siggi. 29 Monate ist ein Wahnsinn, du kannst sehr sehr stolz sein, und ich glaube das weißt du.
Und ja die Helden in weiß mit dem Schlipps :frust:
Alles Liebe Luce
Achtung ich bin ungeplant schwanger - und versuche ab Nov. (SSW5) schneller abzusetzen als die 10% Regel!

Mein Absetzverlauf davor war innerhalb der 5 % - 10% Regel und hat großartig geklappt. Auch wenn :schnecke: Anders hätte das Vollzeitarbeiten inkl Überstunden und Doktorratstudium fertig machen nicht funktioniert.
Meine Medis, meiner Meinung nach fehldiagnostiziert. Saroten (Amitriptylin - max Dosis 40mg ) und Paroxetin (max Dosis 10 - 5 mg)

Absetzen Paroxetin

Ausgansdosis: ich schätze zwischen 4.5 - 5-5 mg Paroxat (keine Waage vorhanden vor Weihnachten 2016)

Meine üblichen Neben und Absetzsymptome:
Unruhe, wütend, Aggression, weinerlich, erhöhter Puls, Verdauungsstörungen

ab 23.12.16 4.1mg zum Stabilisieren

7.2.17 3.9 mg
6.4.17 3.7 mg
25.4.17 3.6 mg
ZURÜCK da ab 4.5. Nebenwirkungen/Absetzerscheinungen (zuviel Stress und Unruhe im allgemeinen System - der Doktor muss fertig werden)
6.5. ca 3.7 - 3.6 mg
24.5 3.5 mg
(7.6.2017 Einschub Amitriptylin (saroten) von 40 mg --> 35 mg)
8.7. 3.3 mg
6.8. 3.1 mg
9.9. 2.8 mg - 2.7 mg
9.10 2.4 - 2.3 mg

11.11.2017 positiver Schwangerschaftstest

14.11 2 mg
26.11 1.8 mg (2x die Woche 5 Globuli Paroxetin C30)
9.12. 1.5 mg
21.12. 1.2 mg
3.1.18 0.9 mg
(Einschub Ami 20 --> 15)
13.1 0.6 mg
25.1 0.3 mg
7.2 0 mg

Absetzen Amitryptilin (Saroten)
7.6.2017 Einschub Amitriptylin (saroten) von 40 mg --> 35 mg
Kurzschlussreaktion wegen positiven SS Test Reduktion von Amitriptylin (saroten)
11.11. 35 mg --> 25 mg
1.12 20 mg
5.1 15 mg (Wasserlösemethode, ab nun alle 2-3 Tage homöophatische Ami)
x.2 12.5mg
17.3 10mg
11.4 7.5mg
1.5 5mg
21.5 2.5mg
5.6 1.25mg
13.6 0mg

Mein AD Historie bevor ich das Forum gefunden haben
[spoil]Seit 2005/2006 zwischen 10mg - 40mg Saroten
08/2014 Erschöpfung, Überlastung auf Grund privater und beruflicher Umstände. Per Telefon von meinem langzeit behandeltem Neurologen/Psychiater auf Paroxat 10 mg
starke Nebenwirkungen, und innerhalb von 2 Monaten auf 5 mg. Alles gut gegangen und
ab ca 03/2015 2.5 mg und immer weniger "brösel" (in Österreich gibt es die Tropfen nicht)

12/2015 kein Paroxat, kein Saroten :D

bis 04/2016 alles gut, dann berufliche und private Belastung. starke innere Unruhe, Herzklopfen, weinerlich, deppressiver Horror. Versucht mit Meditation und Entspannung stark zu bleiben.
04 - 05/2016 "gescheitert" 3 Wochen Krankenstand. 10 mg Paroxat, 30 mg Saroten. starke Nebenwirkungen, innere Unruhe bleibt. :frust:
09/2016 auf ca 5mg Paroxat, 40 mg Saroten. Starkes Herzklopfen. AV Knoten Tachykardie festegestellt.
11/2016 Ablation. kein Nikotin (ca 5-10 Tabak gerollte Zigaretten), Alkohol Verzicht. Herzklopfen und Ruhepuls immer noch hoch.

seit 14.12.16 ca 4 mg Paroxat KEIN Herzklopfen, innere Unruhe stärker. Vom Nikotin (trotz Kaugummi) oder Paroxat? und 40mg Saroten
Arzt wollte den Umstieg auf Sertralin, ich habe mich entschlossen mit Hilfe der Feinwaage Paroxat abzudosieren - lt der 10% Regel
23.12.2016 die Waage ist da 10mg = 0.125g[/spoil]

Meine Vorgeschichte: [spoil]2000 - 2005 starke Magersucht mit 28kg zum Schluss, Ende 2005 ca 45 kg. Seit damals stabil und bis heute sehr sportlich.
Geblieben ist mir ein Reizmagen/Darm und eine extrem hohes "Feingefühl" - ca 53kg
seit 2005/2006 zwischen 10mg - 40mg Saroten
Psychotherapie seit über 10 Jahren. seit 4-5 Jahren nicht mehr ganz regelmäßig[/spoil]
Siggi
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Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von Siggi »

Guten Abend,liebe Luce,

auch dir danke ich herzlich für deine lieben Gedanken.

Es freut mich sehr, dass dich die Dialoge "unserer kleinen Forumsfamilie" berührten.
Ja, es sind die verständnisvollen "Tröster-Freunde " die uns immer wieder aufbauen und goldene Brücken für unsere geschundene und gebeutelte Seele bauen.
Ich glaube wir alle hier im Forum wissen zu schätzen, was wir aneinander haben :group:
Liebe Grüße
Siggi
Mein Absetzverlauf:

[spoil]2002 wegen Angst-Panik-Depressionen 12 wöchiger Klinikaufenthalt, wo mir 15 µg Remergil und Tavor verschrieben wurde.
Diganose :Hashimoto . Danach Substitution von L.Thyroxin
Von 2003 bis 2005 Remergil von 15 µg auf 7,5. von 2005 bis 2007 Remergil auf 4,5 µg
Im Januar 2007 Remergil ausgeschlichen, 6 Wochen keine Entzugserscheinungen, doch danach umso heftiger, wie Schwindel, Derealisation, starke Benommenheit, Übelkeit und teilweise Depris mit Ängsten.
Ende 2007- ein langes Jahr lang- schwere Symptome aber- erfolgreich ausgeschlichen
2011 wegen 3 schweren OP's (lange Narkose) Angst, Unruhe Herzrasen,etc.erneute Einnahme mit 20 mgMirtazapin (Remergil Tropfen) begonnen!!
April 2012 bis Juli 2012 von 20 mg auf 8mg gesenkt (zu schnell!)
Absetzsymptome: massive innere Unruhe,begleitende generalisierte Angst, Benommenheit, Schwindel! Massive Histaminunverträglichkeit,Gluten-und Fructoseunverträglichkeit-vertrage nur noch wenige Lebensmittel.
Starke, Gelenk-Rücken-Knie-Knochen Schmerzen, Steifigkeit und Schmerzen bei jeder kleinen Bewegung
20.10. 2012 auf 7,2 mg. Mirta reduziert, einfach nur grausig mit allen Symptomen die man sich denken kann
27.12 2012 6,4 Mirta-Tropfen einfach die Hölle...
weiter, monatlich in kleinen Schritten von :
27.12. 2012 bis 7.8. 2014 reduziert!
seit 7.8. 2014 auf Null....
weiterhin kein gutes Befinden, nur wenige Fenster,Ängste, Katastrophengedanken, Unruhe.
sind es Wellen??
Gluten, Histamin, Fructose und seit Jan. 2016 noch Laktose-Unverträglichkeit, Ernährung immer karger.
Seit ca. 3 Monaten bei Vitalogen wegen massiver Nackenmuskelschmerzen und unbeweglich steifem Hals... seit ca. 4 Wochen Beweglichkeit und Radius, sowie Schmerzen durch Behandlung etwas besser.
Seit 7.8. 2014 keine Stabiliät.Immer wieder viel Auf und Ab mit all den Absetzsymptomen.
jedoch immer mal wieder Fenster.... die ich dann versuche zu genießen und davon zu zehren[/spoil]
Nospie

Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von Nospie »

Hallo,
ich weiß nicht,ob es schon hier irgendwo steht,egal :) .
Habe ich bei freemind entdeckt (wo es genau steht weiß ich auch nicht :lol: ).

LG
Nospie


Keiner kann sich auch nur ansatzweise vorstellen, was in so einem Entzug passieren kann, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat.
Ich selbst habe es nicht für möglich gehalten.
Die Akutphase ist ganz besonders grausam und ein echter Höllenritt.
Man könnte meinen ich sollte die Kirche mal im Dorf lassen.
Aber ich kann jedem versichern: Das ist die Hölle auf Erden.
Man ist plötzlich unfähig sich selbst zu versorgen, man kann keine Minute alleine sein, man verliert den Job, man verliert quasi alle sozialen Kontakte, der Alltag ist schier nicht zu bewältigen, man hat panische Angst vor Allem:
Vor dem nächsten Tag, vor der nächsten Minute, vor dem nächsten Schritt.
Man wird von einem überwältigenden Monster getrieben und es ist nicht möglich zu entkommen.
Dann irgendwann kommen die Fenster.
Erst für ein paar Sekunden, dann für einige Minuten und irgendwann für ein paar Tage/Wochen.
Endlich kann man aufatmen.
Die Ruhe, die während diesen Fenstern möglich ist, ist wie pures Gold.
Die Wellen, die folgen, sind allerdings wieder katastrophal.
Man wird von 0 auf 100 in diese andere Welt zurück katapultiert und kann einfach nichts tun.
Man ist dem Grauen, schlicht und ergreifend, ausgeliefert.
Alles was man während der Fenster wieder aufbaut (Job, Freizeit, Freunde) ist erneut bedroht.
Dieser Entzug bedroht nämlich einfach alles:
Alles was man hat, alles was einem lieb ist und alles was einem die Welt bedeutet.
Überall liest man, dass man auf keinen Fall kalt entziehen bzw. zu schnell absetzen soll.
Das ist auch absolut richtig, wenn man die Wahl hat.
Aber es gibt Menschen (so wie ich), die keine andere Wahl haben.
Entweder, weil sie lebensgefährliche Nebenwirkungen haben, weil der Arzt empfiehlt schnell abzusetzen, oder weil die Medikamente alles schlimmer machen und einfach dringend weg müssen.
Für diese Menschen ist das Durchhalten ganz besonders schrecklich, denn sie haben keine Möglichkeit „wieder etwas einzudosieren“.
Zusammenfassend möchte ich sagen:
Wir alle werden es schaffen und wir werden wie Phönix aus der Asche steigen. Klammert euch daran fest!“

Quelle: http://my-free-mind.at/protrahiertes-ab ... omment-157
Zuletzt geändert von Murmeline am 04.02.2017 15:23, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Link eingefügt
gouvion
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Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von gouvion »

Lieber siggi

ich verstehe dich voll und ganz. mein psychiater hat gesagt, oh das ist die Grunderkrankung. nehmen sie ein neues medikament. ich habe ihnen wellbutrin. das ist ganz ein sanftes. EIN SANFTES? als gäbe es sanfte antidepressiva. und mein hausarzt meinte lapidar, ich habe viele patienten, die müssen die medikamente ein leben lang nehmen. vielleicht müssen sie wieder eindosieren. und aus. Wer weiss denn, wie viele depressive wieder gesund wären, hätten sie die medikament abgesetzt? vielleicht sind se ja krank geblieben wegen den medikamenten? Wie können sie es denn wissen, wenn sie nie abgesetzt haben und geschaut haben, ob es ihnen vielleicht (nach dem entzug) besser geht? Werden da nicht zuhauf kranke gemacht?

Mir geht es gleich. Nieman nimmt mich ernst. Ich habe noch keinen guten Arzt gefunden. Ich bin auch verzweifelt. Seit meiner neuen Wohnung gehts nur noch bergab. Ich hatte mich gefangen. Jetzt das. Ich glaube nicht an den Entzug. Ich konnte es 20 Monate glauben. Jetzt im 22 Monate habe ich den Glauben verloren. Ich habe eine neue Wohnung und bin allein auf mich gestellt. Keine liebe Freundin, die mir zuredet. Ich habe gute Freunde, aber die kann auch nicht immer mit meinem Problem belagern. Die glauben sonst auch irgendwann, ich spinne. Ist auch okay, wenn mans nicht selber erlebt...
Schlimm so was...Ich bin hypersensibel seit Absetzen und kann mich in alles reinsteigern. Ich glaube nicht mehr an Gesundheit, mein Leben hat kein Sinn mehr. Ich bin 34, im besten Alter meines Lebens. Und ich vergeude alles... Traurig, traurig..

Wie gerne würde ich die eine oder andere mal treffen aus dem Forum. Einfach sich ausweinen gegenseitig.
15.03.14 - 15.01.15: 10 mg Cipralex
15.01.15 - 20.02.15: 5 mg Cipralex
20.02.15 - 31.03.15: 2.5 mg Ciprlaex
seit 01.04.2015 auf 0mg

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Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von padma »

hallo Gouvion, :)

es tut mir leid, dass du so verzweifelt bist.
Seit meiner neuen Wohnung gehts nur noch bergab. Ich hatte mich gefangen. Jetzt das. Ich glaube nicht an den Entzug. Ich konnte es 20 Monate glauben. Jetzt im 22 Monate habe ich den Glauben verloren.
Schau mal, es gibt hier soviele Betroffene, bei denen der Entzug länger als 22 Monate dauert. Warum sollte es bei dir nicht mehr Entzug sein?

Umzug ist ja immer auch Stress und das kann die Symptome verstärkt haben.
Schlimm so was...Ich bin hypersensibel seit Absetzen und kann mich in alles reinsteigern.
Das ist ein typisches Entzugssymptom.
Ich glaube nicht mehr an Gesundheit, mein Leben hat kein Sinn mehr. Ich bin 34, im besten Alter meines Lebens. Und ich vergeude alles... Traurig, traurig..
Ich glaube daran, dass dein Leben Sinn hat und dass es für dich wieder Lebensqualität geben wird. Es braucht Zeit, doch wir alle sind dabei zu heilen.

liebe Grüsse,
padma
Fluoxetin nach über 10 jähriger Einnahme zur Schmerztherapie abgesetzt
► Text zeigen

Was finde ich wo im Forum

Das neue Forum "PsyAb" (von Psychopharmaka absetzen) hat nun auch für neue Teilnehmer eröffnet: www.psyab.net
Hier findet ihr die wichtigen ersten Informationen für neue Teilnehmer



Hinweis:
Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Nospie

Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von Nospie »

Hallo gouvion :hug: ,
gouvion hat geschrieben:Ich glaube nicht an den Entzug. Ich konnte es 20 Monate glauben. Jetzt im 22 Monate habe ich den Glauben verloren.
Gib dir und deinem Körper Zeit !
padma hat geschrieben: Schau mal, es gibt hier soviele Betroffene, bei denen der Entzug länger als 22 Monate dauert. Warum sollte es bei dir nicht mehr Entzug sein?
Ich sehe es wie padma !Gouvion,es wird wieder besser - und das sind keine leeren Sprüche :!:
gouvion hat geschrieben:Ich glaube nicht mehr an Gesundheit, mein Leben hat kein Sinn mehr. Ich bin 34, im besten Alter meines Lebens. Und ich vergeude alles...
Du (und wir alle hier)bist in einem sehr komplizierten Heilungsprozess,diese Zeiten der Hoffnungslosigkeit sind "normal" und sie sind schlimm,aber sie gehen vorbei!Du hast noch soviele schöne Dinge vor dir! Es werden bessere Zeiten kommen !
LG
Nospie
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Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von Siggi »

Liebe Gouvion,

hab herzlichen Dank für deine lieben, aber auch etwas traurigen Worte.

Ich kann es dir nicht verdenken, dass du manchmal desillusioniert bist....du bist nun schon seit 22 Monaten
medikamentenfrei....es gibt leider immer wieder lange Entzüge....

Ja,diese Zeit erscheint einem viel zu lange... wird doch auch noch von "Unwissenden" propagiert, dass dies
kein Entzug mehr sein kann...man wird verunsichert, man zweifelt an sich....dem ist aber NICHT SO !!
Auch ich zweifle immer wieder an meinen 29 Monaten auf Null denn unser Hirn kann nicht nachvollziehen,
dass solch lange Entzüge Fakt sind...

Nospie hat es wunderbar beschrieben, nicht die Hoffnung aufzugeben, auch dann nicht, wenn man glaubt
im hoffnungslosem Dunkel zu sitzen.
Wenn schon Ärzte teilweise keinerlei Verständnis und Wissen bezüglich der schlimmen Symptome beim Absetzen-
oder bei Null- aufbringen, braucht man sich nicht zu wundern, von seinem Umfeld ,oder auch im Freundeskreis
nicht verstanden zu werden.
Ja, ein protrahierter Entzug kann eine verd.... einsame Geschichte sein.... :frust:

Du bist noch sehr jung, hast noch ganz viele schöne und gesunde Jahre vor dir, dafür lohnt es sich diese
Negativgedanken, dass der Entzug eine never ending story ist , aus dem Gedankengut zu löschen.

Natürlich braucht es einen Menschen, der das Gefühl von Verständnis und Akzeptanz deiner jetzigen schweren
Phase mit dir trägt... aber... wie Lina so wunderbar schrieb, ist so Jemand nicht gerade vorhanden, macht es dich
stärker zu erleben, dass du aus eigener Kraft in kleinen Schritten und mit sehr viel GEDULD immer näher zu
dir zurück findest.
Es wird besser, dein junger Organismus verfügt über immense Selbtheilungskräfte, du darfst fest daran glauben ......

Eine neue Wohnung ist anfänglich- auch wenn jedem Anfang ein Zauber inne wohnt..... eine Umstellung
und stellt neue Herausforderungen an dich....aber auch du wirst eines Tages neue Kräfte entwickeln, die, gemessen
an die Zeit der A. D. Einnahme, weitaus stärker, gesünder und hoffnungsvoller werden kann...

Gib nicht auf, es gibt keine "vergeudete Zeit".... alles hat seine Berechtigung, und sei es auch "nur " die,
Einiges im Leben zu verändern, um zufriedener , reifer und erwachsener " zu werden und seine eigenen Bedürfnisse
besser einschätzen zu können.

Ich wünsche dir viele gute und aufbauende Gedanken,und vergiss nicht... alles wird gut!

Herzlichst
Siggi (ich bin weiblich :) )
Mein Absetzverlauf:

[spoil]2002 wegen Angst-Panik-Depressionen 12 wöchiger Klinikaufenthalt, wo mir 15 µg Remergil und Tavor verschrieben wurde.
Diganose :Hashimoto . Danach Substitution von L.Thyroxin
Von 2003 bis 2005 Remergil von 15 µg auf 7,5. von 2005 bis 2007 Remergil auf 4,5 µg
Im Januar 2007 Remergil ausgeschlichen, 6 Wochen keine Entzugserscheinungen, doch danach umso heftiger, wie Schwindel, Derealisation, starke Benommenheit, Übelkeit und teilweise Depris mit Ängsten.
Ende 2007- ein langes Jahr lang- schwere Symptome aber- erfolgreich ausgeschlichen
2011 wegen 3 schweren OP's (lange Narkose) Angst, Unruhe Herzrasen,etc.erneute Einnahme mit 20 mgMirtazapin (Remergil Tropfen) begonnen!!
April 2012 bis Juli 2012 von 20 mg auf 8mg gesenkt (zu schnell!)
Absetzsymptome: massive innere Unruhe,begleitende generalisierte Angst, Benommenheit, Schwindel! Massive Histaminunverträglichkeit,Gluten-und Fructoseunverträglichkeit-vertrage nur noch wenige Lebensmittel.
Starke, Gelenk-Rücken-Knie-Knochen Schmerzen, Steifigkeit und Schmerzen bei jeder kleinen Bewegung
20.10. 2012 auf 7,2 mg. Mirta reduziert, einfach nur grausig mit allen Symptomen die man sich denken kann
27.12 2012 6,4 Mirta-Tropfen einfach die Hölle...
weiter, monatlich in kleinen Schritten von :
27.12. 2012 bis 7.8. 2014 reduziert!
seit 7.8. 2014 auf Null....
weiterhin kein gutes Befinden, nur wenige Fenster,Ängste, Katastrophengedanken, Unruhe.
sind es Wellen??
Gluten, Histamin, Fructose und seit Jan. 2016 noch Laktose-Unverträglichkeit, Ernährung immer karger.
Seit ca. 3 Monaten bei Vitalogen wegen massiver Nackenmuskelschmerzen und unbeweglich steifem Hals... seit ca. 4 Wochen Beweglichkeit und Radius, sowie Schmerzen durch Behandlung etwas besser.
Seit 7.8. 2014 keine Stabiliät.Immer wieder viel Auf und Ab mit all den Absetzsymptomen.
jedoch immer mal wieder Fenster.... die ich dann versuche zu genießen und davon zu zehren[/spoil]
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Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von gouvion »

Danke euch für die netten Worte. Es ist schon schwierig, hinter all dem einen Sinn zu sehen.
Aber ja,ich muss daran glauben, dass diese Hypersensibilität vom Entzug kommt.
15.03.14 - 15.01.15: 10 mg Cipralex
15.01.15 - 20.02.15: 5 mg Cipralex
20.02.15 - 31.03.15: 2.5 mg Ciprlaex
seit 01.04.2015 auf 0mg

Absetzsymptome: Schlaflosigkeit, extremes Gähnen, teilweise starke Nervosität, generalisierte Ängste
Nospie

Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von Nospie »

Hallo,
carlotta hat hier was wichtiges geschrieben,damit es nicht "untergeht" hier nochmal:


Ich sehe den Begriff "Entzug" bei Langzeitfällen bzw. sog. protrahierten oder prolongierten Entzügen auch mittlerweile kritisch, da sich immer wieder zeigt, dass er für viele Menschen nicht nachvollziehbar ist, wenn es um derartige Zeiträume geht. So schlagen auch Experten wie Dr. David Healy oder Dr. Stuart Shipko vor, "Entzug" nur für die Akutphase nach null zu verwenden und später eher andere Begrifflichkeiten. Shipko spricht dann bspw. von "Neurotoxizität", man könnte sagen neurologischen Schäden durch toxische Substanzen (AD). Ich denke, diese Einschätzung ist recht stimmig,denn wenn (mehr oder weniger) starke Beeinträchtigungen über Jahre anhalten, ist es schon angebracht, von Schädigungen zu sprechen. Nur wird das häufig vermieden, weil Betroffene dann davon ausgehen, nie mehr gesunden zu können. Dabei bedeutet es das gar nicht, denn Schäden währen nicht notgedrunden ewig, der Körper findet Wege, diese zu reparieren bzw. Umwege im Gehirn/ZNS zu generieren, um die Schäden auszugleichen. :) Aber dieser Begriff ist m. E. wesentlich, um der Schwere des medikamentösen Eingriffs in den Körper gerecht zu werden.

Wie dem auch sei, die Zeit spielt eine gewichtige Rolle in diesem Prozess. :schnecke: Und natürlich Schonung und Anpassung der Lebensumstände. Wir müssen lernen, mehr auf uns zu achten. :)
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Re: Thread für Langzeitbetroffene !

Beitrag von gouvion »

Danke Nospie. Macht aber mehr Angst. Ist denn wirklich alles reversibel? Bleicht nichts zurück?
Bin mir da nicht sicher....
15.03.14 - 15.01.15: 10 mg Cipralex
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20.02.15 - 31.03.15: 2.5 mg Ciprlaex
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