Hallo liebe Foris
ich bin krank.
Blasenentzündung seit letztem Montag.
War gleich am Dienstag beim Arzt und habe ein Eintages-Antibiotikum verordnet bekommen (Fosfomycin / = Monuril).
Normalerweise hilft mir das auch, dieses Mal war es nicht so.
Mir war nicht nur kotzübel danach für 24h, sondern die Blasenentzündung wurde auch nicht besser und der Urintest zeigte weiterhin viel zu hohe Leukozyten an.
In den folgenden Tagen (Do, Fr) verschlimmerte sich mein Zustand. Außer krampfartigen Schmerzen in der Blase und ziehende Schmerzen beidseitig in den Leisten kamen einschießende Schmerzen auf Höhe der Eierstöcke dazu; hat sich alles wie ein einziges Schmerzfeld angefühlt.
Ich begann mich am Freitag auch zunehmends kränker zu fühlen und bekam leichtes Fieber.
Ich bin dann abends zum ärztlichen Bereitschaftsdienst.
Die gute Frau war zwar nett, meinte aber, ich hätte wohl das Monuril nicht richtig angewendet.
Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen, denn ich habe Jahre Kundinnen in der Apotheke beraten, wie man es richtig anwendet (normal trinken, Blase vorher leeren, dann Monuril auflösen und sofort trinken, nach Möglichkeit nichts mehr trinken oder nur noch ganz trinken und nicht mehr aufs Klo gehen, sodass das AB-Konzentrat so lange es geht in der Blase verweilen kann).
Ich hab mich an all das gehalten und wenn dann eine Blasenentzündung schlimmer wird, ist ja wohl die Schlussfolgerung, dass die Keime ein anderes Spektrum haben und nicht unbedingt, wie doof der Patient ist
.
Ich hatte dann auch zweifach positiv Leukozyten, zweifach positiv Erythrozyten und weiterhin Protein.
Ich bin daraufhin von der Ärztin in die Notaufnahme weiter eingewiesen worden (auf jeden Fall mit neuem AB), wo ich sage und schreibe
9 Stunden verbracht habe, 8 davon gewartet.
Da ich so heftige Unterleibsschmerzen hatte, sollte ich den Gynäkologen vorgestellt werden (ja, was für eine prima Aussicht).
Ich hab das heute noch nicht weggesteckt / verkraftet. Ein Martyrium für mich.
Das viele Warten, die heulenden Kinder, mehrere Reanimationen, ein totkrankes Neugeborenes, kotzende Kinder, die sich auf die Sitzbänke erbrachen und man nicht mal wischte...
Ich wurde zweimal vergessen aufzurufen, dann gab es mehrere Notfälle auf der Gyn Station und nachdem ich um 19.30 in der Notaufnahme "eincheckte", hatte um 3.45h nachts endlich eine Gyn Zeit für mich. Da war ich kurz davor zusammenzuklappen.
Man hat sich zwar zig mal entschuldigt, aber ich konnte echt nicht mehr.
Wenigstens waren die Gyn-Ärztinnen nett.
Ich mache es kurz. Gynäkologisch soweit alles OK, zumindest eine akute Eierstockentzündung scheine ich nicht zu haben, dafür ist die Blase so stark entzündet, dass sich die (sorry eklig) Blasenschleimhaut von der Blasenwand abzulösen beginnt und in Brocken mit dem Urin rauskommt.
Ich konnte dann auch kein Wasser mehr lassen, also Harnverhalt, trotz randvoller Blase.
Die Ärztinnen meinten, das kann vorkommen, wenn die Blase so hochgradig entzündet ist und dass sie mich katheterisieren müssen, wenn es nicht bald klappt.
Mit viel Geduld klappte es aber irgendwann (jesses)
Man hat dann noch Rücksprache mit dem Urologen gehalten, alle drei Ärzte waren aber der Meinung, man könne es mit Cefuroxim ambulant probieren, zumal kein hohes Fieber.
Es stand noch im Raum mich stationär aufzunehmen und mir intravenös Ceftriaxon zu infundieren, aber ich habe den Ärzten gesagt, das ist für mich das letzte Mittel, ich will heim.
Und da bin ich auch.
Sollte höheres Fieber dazu kommen oder sich mein Zustand verschlechtern, muss ich allerdings eingewiesen werden und bleiben.
Um die Vagina muss ich mich auch noch mal gesondert kümmern, da da viele Rötungen sind.
So, ich bin also daheim, wärme meinen Unterleib, schlucke das AB und würge mich durch den Tag. Mir ist durchgängig kotzübel und heftigen antibiotikainduzierten Durchfall habe ich auch.
Ich bin schlapp, müde und emotional auch mitgenommen.
Ich merke, nicht viel mit Menschen tun haben zu wollen, sondern mich verkriechen zu wollen.
Sollte ich Lust und Kraft haben, lest ihr mich hier.
Liebe Grüße
Jamie