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Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

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Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Amisulprid 200 mg, 11 Jahre und kein Ende in Sicht

Sammlung von Erfahrungsberichten mit Psychopharmaka.
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lollarossa
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Amisulprid 200 mg, 11 Jahre und kein Ende in Sicht

Beitrag von lollarossa »

Hallo ihr Lieben,

ich wollte mich an einem Erfahrungsbericht versuchen mit meinem Medikament Amisulprid 200 mg, was ich seit 11 Jahren einnehme.
Ich bin in einer Situation, in der ich nicht mehr weiss, ist es machbar es noch reduzieren, geschweige denn es abzusetzen.

Es wird einige Punkte geben, die vielleicht nicht jeder lesen sollte, deswegen schreibe ich von Anfang an, dass es einige triggern könnte, was ich hier tippe.

Ich bekam das Medikament 2008 in einer Klinik, in der ich mit Borderline Persönlichkeitsstörung diagnostiziert wurde. Immer wollte ich einfach nur normal sein, normaler empfinden, normaler denken. Ich fühlte mich immer schon so anders, so wertlos und klein. Man versprach mir eine ganze Menge und machte es unter anderem an der regelmäßigen Einnahme fest.

In dieser Zeit war ich nicht ich selbst, so wie ich vorher nie erleben konnte, wie ich eigentlich bin, da ich durch mein Aufwachsen in meiner Familie nie die Möglichkeit dazu bekam. Ich war sehr schüchtern, immer schon sehr ängstlich und hatte das Gefühl, ich besitze keinerlei festen Kern (keine Persönlichkeit).

Das Medikament hat mir dabei nicht geholfen, das weiss ich mit Gewissheit und doch hat es so eine riesige Macht über mich bekommen, die ich ihm eigentlich niemals geben wollte....

Ich setze es einmal sehr unwissend ab vor vielen Jahren, ich erlebte die Hölle auf Erden. Ich nahm 15 kg ab, mir war ständig übel, ich konnte nicht mehr schlafen, ich konnte nicht mehr essen. Die Welt war ein fremder dunkler Ort geworden, alles war künstlich, alles war unreal, aber ich wusste noch, es ist die Welt, in der ich lebe.

Psychisch passiert bei mir immer etwas sehr seltsames wenn ich reduziere. Ich nenne es mal traumatische Schmerzen. Ich werde regressiv, kann nicht mehr alleine sein und ziehe mich in mich selbst zurück, kann die Verbindung zu anderen nicht mehr halten.
Dazu kommen unglaubliche Schmerzen im Bauchbereich, so, als hätte ich dort eine große Wunde, die ständig eitert.

Nach 3 Monaten gab ich auf und nahm (unwissenderweise) die volle Dosis wieder ein. Ich werfe mir das nun sehr vor. Es dauerte dann noch 2 Monate, bis sich diese qualvollen Zustände wieder normalisierten.

In den weiteren Jahren bekam ich andere Medikamente, die ich alle losgeworden bin. Auch das war ein Kampf und hat mich gezeichnet, aber nichts ist vergleichbar mit Amisulprid.

Letztes Jahr wollte ich es mit eurer Hilfen, den tollen Informationen hier und einem groben Plan schaffen und fing an zu reduzieren. ich ging auf 180 mg und die ersten beiden Wochen kamen starke körperlich Erscheinungen, mir war übel, ich hatte Kopfdruck und habe sehr viel geschlafen.

Dazu sagen muss ich, dass ich Tabletten mit der flüssigen Form von Amisulprid kombinierte.

Danach dachte ich erst, ich wäre über den Berg, es schien sich zu normalisieren. Nach Woche 3 fing es an mit Zwangsgedanken. Ich hatte Angst, mir nimmt die weitere Tablettenreduktion jemand ab, oder stellte mir vor, was ist, wenn ich mal krank bin und ins Krankenhaus muss. Es wurde immer schlimmer.

Dann begann es erst richtig schlimm zu werden, ich verlor wieder die Verbindung zu meinen Freunden. Sie waren wie immer und ich war irgendwo im Nichts, in einer Sphäre, wo ich den Zugang zu ihrer Welt nicht mehr fand. Ich konnte immer weniger alleine sein und fing an zu weinen, wenn meine Mitbewohner weggingen.
Dazu kamen wieder starke seelische Schmerzen im Bauch und dieses künstliche Gefühl fing wieder an.

Ich tat viele ungesunde Dinge, habe mich selbst verletzt, in der Hoffnung, dass der seelische Schmerz aufhört. (Ich bin eigentlich nicht der Typ dafür mir körperlich Schaden zuzufügen).

Ihr habt mir geraten aufzudosieren und ich tat es, aber es stellte sich nach 7 Wochen keine Verbesserung mehr ein und ich war stark mit suizidalen Gedanken im Kontakt.

Dann gab ich auf, ich nahm alles wieder ein und musste mich noch 3 Wochen mehrmals täglich übergeben, bis es endlich etwas besser wurde.

Der Schrecken sitzt mir jetzt, über ein halbes Jahr später immer noch in den Knochen.

Diese Erinnerung wird mich nie mehr los lassen, es war der größte Schrecken, den ich bisher erlebt habe. Ich glaube auch nicht mehr daran, dass mir da eine Therapie hilft, ich habe vieles für mich klären können in meinem Leben und denke inwzischen, dass ich einfach viel zu jung war, als ich das Medikament bekam und es eben irgendwie mit mir erwachsen geworden ist und irgendwie mit mir verschmolzen ist.



Inzwischen sieht es bei mir so aus, dass es mir wieder besser geht, ich aber trotz oder wegen alle dem sehr existenzielle Gedanken hege, auf die Zukunft projiziert. Ich leide massiv unter den NW des Medikaments, vor allem unter dem Punkt, dass ich mich nie wirklich als Frau fühlen und erleben kann, weil das Amisulprid das Prolaktin erhört und somit alles durcheinander bringt. Für mich bedeutet das, dass ich manchmal jahrelang meine Tage nicht habe, oft keine Lust auf Sex habe, oder nicht so viel Spass dabei, dass mir die Haare ausgehen und das ich Milchfluss habe.
Hinzu kommt natürlich der Punkt, dass das Medikament mich unfruchtbar macht, oder ich im unwahrscheinlichen Falle einer Schwangerschaft das Kind nicht bekommen kann.

Achtung Trigger!!

[spoil]Ich lebe gerne, das will ich hier betonen, mein Leben ist sehr facettenreich und bunt, aber mit manchen Dingen kann ich mich nicht mein Leben lang arrangieren.
Desweiteren habe ich Angst vor den Spätfolgen des Nl und will auch keinen Tag erleben, wo ich aufgrund meiner Gesundheit das Medikament nicht mehr einnehmen darf.
Ich wüsste, dass ich dann meinen Verstand verliere, der ansonsten recht gut funktioniert und mich und auch andere oft weiterbringt.
Für mich wäre das das Schlimmste auf der Welt, wenn das eintreffen würde, ein Horrorszenario.

Ich möchte irgendwie gewappnet sein, bzw. möchte vorher diesen Planeten in einem guten Moment verlassen können, denn das Leben hat mir auch sehr viel geschenkt und ich will nicht gehen, wenn es mir schlecht geht und ich das Leben nicht mehr als schön erachte.
[/spoil]

Trotz dieser Gedanken, die Folge des zweimaligen Reduzierens vom Amisulprid sind, will ich mich nochmal daran versuchen, denn alles was man nicht ausprobiert hat, das führt dazu, dass man bereuen könnte.

Ich habe mir nun eine Feinwaage zugelegt und habe vor, in 1-2 mg Schritten zu reduzieren. Ich wünsche mir das so sehr, dass sich wenigstens ein klein wenig etwas bewegen lässt.

Bitte drückt mir die Daumen!!

Ich sende liebe Grüße, LOLLA
Ich schreibe weiter im neuen Forum :)

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Tumbler
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Re: Amisulprid 200 mg, 11 Jahre und kein Ende in Sicht

Beitrag von Tumbler »

Liebe Lolla,
dein Text hat mich sehr berührt und betroffen gemacht.

Ich war auch auf Amisulprid, und ich erkenne mich in deiner Geschichte und deinen Reaktionen auf das Medikament wieder.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen Erfolg beim Reduzieren und drücke dir ganz fest die Daumen!

Alles Liebe, Tumbler
Symptome: Angst, Panik, Übelkeit, Leere, Derealisation, Depersonalisierung, Traurigkeit, Suizidgedanken, SVV.
Diagnose: Zuerst Depression und Angststörung, vor 10 Jahren kombinierte Persönlichkeitsstörung.
Seit ca. 20 Jahren verschiedene ADs, NLs und anderes ausprobiert.
seit 2013: Amisulprid 50 mg abends. Hydroxyzin 12,5 mg.
Nebenwirkungen: Laktation, Unfruchtbarkeit, Gewichtszunahme, Müdigkeit, Fremdbestimmtheit.
erstes Absetzen 2014: einfach weggelassen (auf Anraten der Psychiaterin): wochenlang Horror, dann wieder genommen. 1,5 Jahre stabilisiert, währenddessen Katzenjammer.
Symptome beim Absetzen: schlimmste Panik (konnte kaum mehr essen/trinken, atmen oder denken), um mich herum schreiende Farben und schrille Geräusche, totale Alarmstimmung; wurde nach Wiedereindosieren langsam über Monate besser, ganz weg nach ca 1,5 Jahren.
seit 20.12.2015: Reduktion (auf eigene Faust, da Psychiater nicht hilfreich): alle drei Wochen eine Vierteltablette (= ca. 12,5 mg) weggelassen, also von 50 mg -> 37,5 mg -> 25 mg -> 12,5 mg. Dann letzte Vierteltablette halbiert (= ca. 6 mg). Nach weiteren drei Wochen ganz abgesetzt (Tablette nicht weiter teilbar), schlimmsten Horror für ne Woche.
seit 16.3.2016: 5 mg Amisulprid (magistral hergestellte Kapsel). Zusätzlich 12,5 mg Hydroxyzin. Forum entdeckt und dort angemeldet. Wieder 1,5 Jahre stabilisiert mit ziemlichem Katzenjammer.
seit 30.4.2018: Reduktion auf 4 mg Amisulprid, 12,5 mg Hydroxyzin beibehalten. Keine nennenswerten Probleme.
seit 26.6.2018: Reduktion auf 3 mg Amisulprid, 12,5 mg Hydroxyzin beibehalten. Keine Probleme.
seit 26.8.2018: Reduktion auf 2 mg Amisulprid, 12,5 mg Hydroxyzin beibehalten. Keine Probleme.
seit 21.10.2018: Reduktion auf 1,5 mg Amisulprid, 12,5 mg Hydroxyzin beibehalten. Keine Probleme.
seit 27.11.2018: Reduktion auf 1 mg Amisulprid, 12,5 mg Hydroxyzin beibehalten. Keine Probleme.
seit 30.12.2018: Reduktion auf 0,5 mg Amisulprid, 12,5 mg Hydroxyzin beibehalten. Keine Probleme.
seit 28.1.2019: Amisulprid abgesetzt, 12,5 mg Hydroxyzin beibehalten. Keine Probleme. Erleichterung!!!
seit 31.3.2019: Reduktion auf 6 mg Hydroxyzin. Ich weiß, das war ein großer und nicht empfehlenswerter Schritt, aber ich habs nicht mehr ausgehalten.
seit 30.4.2019: Reduktion auf 3 mg Hydroxyzin.
seit 25.5.2019: Hydroxyzin abgesetzt. Geschafft - keine Psychopharmaka mehr! :party2:
Symptome nach dem Absetzen: Panik und Depression sind nicht wiedergekommen, Übelkeit auch nicht. Schlafstörungen.
Arianrhod
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Re: Amisulprid 200 mg, 11 Jahre und kein Ende in Sicht

Beitrag von Arianrhod »

Hallo Lollarossa,

Amisulprid- Abserzen hat mir 2007 die erste wirkliche und einzige Psychose in meinem Leben besorgt, ich denke auch, dass es eines der schwierigsten Medikamente zum Absetzen ist ( zumindest für mich unzweifelhaft schwieriger als Benzos oder Opioiide ).
lollarossa hat geschrieben: 23.06.2019 19:57 ch tat viele ungesunde Dinge, habe mich selbst verletzt, in der Hoffnung, dass der seelische Schmerz aufhört. (Ich bin eigentlich nicht der Typ dafür mir körperlich Schaden zuzufügen).
Ja, das habe ich während des Absetzens auch getan. Zuvor und hinterher nie wieder. Auch ich halte es für eine direkte Auswirkung von Amisulprid- Absetzen.
lollarossa hat geschrieben: 23.06.2019 19:57 Trotz dieser Gedanken, die Folge des zweimaligen Reduzierens vom Amisulprid sind, will ich mich nochmal daran versuchen, denn alles was man nicht ausprobiert hat, das führt dazu, dass man bereuen könnte.

Ich habe mir nun eine Feinwaage zugelegt und habe vor, in 1-2 mg Schritten zu reduzieren. Ich wünsche mir das so sehr, dass sich wenigstens ein klein wenig etwas bewegen lässt.

Bitte drückt mir die Daumen!!
Ich drücke dir die Daumen.
Zumindest weißt du, dass all diese schrägen Dinge mit dem Absetzen zu tun haben. Ich wußte das damals nicht und habe mich sehr geängstigt .
Ich wünsche dir, dass du langsam und sicher zu deinem Ziel kommst.



liebe Grüße Arian
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

Zuerst einmonatige Behandlung mit diversen Antidepressiva: Doxepin, Mirtazipin, Sulprid,
hypomane Reaktion
wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


Verschiedene Diagnosen: schizoaffektive Psychose, Depression, bipolare Störung, Schizophrenie, dissoziative Identitätsstörung


Erst 2 Jahre Behandlung mit Amisulprid . Zu schnell auf eigene Faust abgesetzt.
Schwere Supersensitivitätspsychose .

Einstellen auf verschiedene Neuroleptika: Haloperidol, Quetiapin, Olanzapin, Risperidon, Paliperidon, Aripiprazol
Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

jahrelang , vieles gleichzeitig und in höchster Dosierung.
u.a. Berentung, 60 kg Gewichtszunahme
seit 2012 Ausschleichen von 800 mg Quetiapin retard innerhalb von 2 Jahren.
Meinen Absetzbericht findet man hier:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 47#p120447
Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

Ich weiß mittlerweile 2019 , dass ich Asperger- Autistin bin .
lollarossa
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Re: Amisulprid 200 mg, 11 Jahre und kein Ende in Sicht

Beitrag von lollarossa »

Liebe Arian, liebe Tumbler, :)

Danke für eure Beiträge und eure Erfahrungen.

Es tut gut zu wissen, dass man nicht alleine ist und ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt ( wobei ich diese gerne allen ersparen würde..).

Trotz allem weiss ich nicht weiter. Wenn selbst Feinwaage nicht funktioniert, welche Optionen habe ich noch?

Klar, es gibt die Kapseln, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass diese genauer sind, als mein Abwiegen..

Aber natürlich probiere ich alles. Einziger Punkt, der mir noch einfällt ist es, die Tablette komplett und reduziert in eine Leerkapsel zu packen, sollte ich doch irgendetwas beschädigt haben, weshalb ich selbst bei 1mg!! reagiere...

Ich bin da echt mit meinem Latein am Ende und kann nicht wieder zusehen, wie alles in meinem Leben in die Luft fliegt. Jedes Mal soviel Kraft nötig, um alles wieder aufzubauen...

Lieben Dank euch, ihr Tapferen!! LOLLA
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Arianrhod
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Re: Amisulprid 200 mg, 11 Jahre und kein Ende in Sicht

Beitrag von Arianrhod »

Hallo Lollarossa,
lollarossa hat geschrieben: 03.09.2019 17:53
Trotz allem weiss ich nicht weiter. Wenn selbst Feinwaage nicht funktioniert, welche Optionen habe ich noch?
Ich kenne deinen Verlauf nicht, aber was war mit den Solian- Tropfen und dem tropfenweise abdosieren? So bin ich beispielsweise aus Pregabalin rausgekommen.

liebe Grüße Arian
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Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

Ich weiß mittlerweile 2019 , dass ich Asperger- Autistin bin .
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Re: Amisulprid 200 mg, 11 Jahre und kein Ende in Sicht

Beitrag von lollarossa »

Liebe Arian,
Die Tropfen vertrage ich leider auch nicht.

Schöne Grüße, LOLLA
Ich schreibe weiter im neuen Forum :)

Diagnose+Entzug Escitalopram

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Re: Amisulprid 200 mg, 11 Jahre und kein Ende in Sicht

Beitrag von fcpts »

Hallo,

ich nehme zur Zeit auch Amisulprid neben anderen Medikamenten.

Ich kann vieles nachvollziehen, das du schreibst. Ich lese heraus das die jetztige Dosis dich sehr unzufrieden macht.

Ich kann dir sagen beim Leben mit Medikamenten oder auch beim Reduzieren/Absetzen ist sehr viel eigene Kraft gefragt. Ich bin der Meinung diese Kraft hat jeder oder kann sie entwickeln. Ich hätte Mengen von Medikamenten, die ich hier nicht extra erwähnen will. Nichts desto trotz habe ich, und muss auch jeder andere weiter machen, Moment für Moment und Tag für Tag.

Ich habe leider auch in einem frühen Alter mit Medikamenten angefangen. Es gibt lange Tunnel, aber immer ein Ende mit Licht.

Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Vorhaben. Gebe gut auf dich Acht!

Grüße
FCPTS
Erfahrungen mit:

Seroquel, Solian, Abilify, Clozapin, Escitalopram, Venlafaxin, Xeplion, Trevicta, Haldol, Fluoxetin, Paroxetin

Aktuelle Medikation:

Früh: 200 mg Amisulprid
Abend: 150 mg Amisulprid, Seroquel 100 mg
Nacht: 200 mg Seroquel retadiert, 25 mg Clozapin


Reduzierungsschritte:
Februar 2018, Amisulprid von 600 auf 400 mg
Seit 7. März 2018, Amisulprid 400 mg auf 350 mg
Seit 18. April 2018, Amisulprid 350 mg auf 325 mg
Seit Anfang Mai 2018 Amisulprid auf 300 mg
Seit Mai 2018 auf einmal 6,25 mg Clozapin abgesetzt
Mai 2018 Clozapin wieder auf 6,25 mg wg. Schlaflosigkeit
Seit 24. Mai Amisulprid auf 275 mg
Seit Juli Amisulprid auf 250 mg
Seit August Amisulprid auf 225 mg

Seit September Fluoxetin von 10 auf 7,5 mg
Noch im September Fluoxetin zurück auf 10 mg
Seit September Amisulprid auf 200 mg

Seit November kein Depot Trevicta mehr

Seit Februar zusätzlich in der früh 50 mg Amisulprid
Seit 15.03.19: 50 mg Amisulprid zusätzlich in der früh und mittags
Seit April abends zusätzlich 200 mg Seroquel
Seit Mai abends insgesamt 400 mg Seroquel
Abends zurück auf 200 mg Seroquel, wegen Müdigkeit

Januar 2020: abends Amisulprid von 200 auf 187,5 mg
18.02.2020: abends Amisulprid 187,5 auf 175 mg
16.03.2020: abends Amisulprid 175 auf 162,5 mg
23.03.2020: abends Amisulprid zürück auf 175 mg
April 2020: abends Amisulprid von 175 auf 162,5 mg
Juni 2020: abends Amisulprid von 162,5 auf 150 mg
September 2020: abends Amisulprid von 150 auf 137,5 mg

Seit Oktober in der Psychiatrie

Clozapin nachts auf 25 mg
Seroquel abends 100 mg dazu.
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